Die Gesamtstrecke lässt sich in vier Etappen erwandern, Ausgangs- und Zielpunkte sind mit Bus und Bahn gut zu erreichen.
TropfadWanderweg führt über 52 Kilometer rund um Troisdorf

Natürlich führt der Tropfad auch an die Wahner Heide mit ihren besonderen Schönheiten.
Copyright: Dieter Krantz
Eine Runde um den Block gehen? Damit ist Klaus Grommes nicht zu beeindrucken. Der Bergheimer ist andere Strecken gewohnt: Die Niederlande hat der 71 -Jährige schon umrundet, Deutschland oder Köln entlang ihrer Außengrenzen erwandert. Für sein neues Projekt indes blieb er vor der eigenen Haustür: Grommes hat mit Peter Schell den „Tropfad“ initiiert, in vier Etappen und über eine Gesamtstrecke von fast 52 Kilometern führt der Weg einmal um die größte Stadt des Rhein-Sieg-Kreises.
Initiator aus Bergheim wandert das ganze Jahr hindurch
„Ich bin immer gewandert“, erzählt der Bergheimer; seit er vor fünf Jahren in Rente ging, ist er noch viel mehr unterwegs. Eineinhalb bis zwei Wochen im Monat verbringt er unterwegs – das ganze Jahr hindurch. Über eine Wander-App ist Grommes mit etwa 100 anderen Männern und Frauen verbunden, die seine Leidenschaft teilen.

Klaus Grommes aus Bergheim hat den Tropfad rund um Troisdorf initiiert. Start und Ziel ist das Fischereimuseum in Bergheim.
Copyright: Dieter Krantz
So lernte er auch Helga aus Düsseldorf kennen, mit ihr und ihrem Hund Frodo hat er in den zurückliegenden Jahren viele Tausend Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Fast 6000 Kilometer lang war beispielsweise die Runde entlang der deutschen Grenzen, 100 Kilometer sind es von Flensburg nach Kappeln an der Schlei. Rund um Holland addierten sich die Strecken auf 1900 Kilometer, im Frühjahr war die Runde komplett.
Um Troisdorf herum gab es bislang keinen Rundweg
Immer wieder ist Klaus Grommes in der Vergangenheit mit Peter Schell unterwegs gewesen, dem 1. Brudermeister der Bergheimer Fischereibruderschaft. Mit ihm stand er an seinem 60. Geburtstag auf dem Vulkan Stromboli vor Sizilien, lief er von der Nord- zur Ostsee. Rund um Köln und Bonn sind die Freunde gewandert, „warum gibt es bei uns keinen Weg?“, fragten sie sich irgendwann.

Fast 52 Kilometer misst die Strecke rund um die größte Stadt des Rhein-Sieg-Kreises, teilweise auch durch Naturschutzgebiete und andere sensible Gebiete.
Copyright: Dieter Krantz
Auch die Runde um Troisdorf haben die beiden Freunde erstmals gemeinsam unter die Sohlen genommen. In drei Etappen umrundeten sie das Stadtgebiet. „Dann hatten wir die Idee, das öffentlich zu machen“, erinnert sich Grommes. Schell trug die Idee dem Ortsvorsteher Guido Menzenbach vor, der sie an Bürgermeister Alexander Biber weiterleitete.
Seit einigen Wochen ist der Weg über die Wanderplattform Outdooractive verfügbar, dort können die GPS-Daten heruntergeladen werden. Auf vier Abschnitten führt der Weg um die Stadt: Diese Aufteilung ermöglichte die gewünschte Anbindung an den ÖPNV mit Haltestellen an Start- und Zielpunkten. „Wir haben geschaut, dass wir die bekannten Ausflugsziele einbauen“, nennt Grommes ein weiteres Kriterium.
Minigolfplatz und Bootsverleih, Lokale für die gemütliche Einkehr oder ein Essen nach der Tour finden sich an der Wegstrecke. „Total unterschiedlich“ seien die vier Teilstrecken, betont Grommes; sei es die Siegaue, das flache Land zwischen Bergheim und Spich oder die Wahner Heide. Und selbst für so erfahrende Wandersleute wie ihn hatte die Region noch Überraschungen zu bieten: ein Wegstück unweit von Altenrath, das mit einigen Höhenmetern aufwartet. „Da hat Marc Eickelmann als ehemaliger Altenrather und Hundebesitzer den Vorschlag gemacht.“

Das Ausflugslokal Heidekönig in der Wahner Heide ist nur einen kleinen Abstecher vom Tropfad entfernt.
Copyright: Dieter Krantz
Bei der Planung hatten aber auch die Bundesforstverwaltung und die Untere Naturschutzbehörde mitzureden: Flora und Fauna sind nicht nur in der Wahner Heide streng geschützt. Auch an der geplanten Ausschilderung des Weges sind viele Stellen beteiligt. Aber: „Die jüngeren Leute laufen ohnehin mit dem Handy“, hat Grommes festgestellt.
Dass die Runde auch an einem einzigen Tag zu schaffen ist, haben Initiator Klaus Grommes und Marc Eickelmann übrigens bereits bewiesen. „Es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung“, so Eickelmann. Auch wenn er sich daran erinnert, dass nach etwa 40 Kilometern schon mal der Gedanke aufkam, es könne jetzt genug sein.