Der bekannte schwedische Sänger „Vincent“ und seine Band kamen gestern schon vor ihrem Auftritt im „Palladium“ kräftig ans Schwitzen. Die Autobahnpolizei stoppte ihren Tourbus auf dem Weg nach Köln und staunte nicht schlecht: Der 22-Tonner war schrottreif. Auf dem Gelände des TÜV Rheinland mussten die Bandmitglieder den zweistöckigen Bus komplett leer räumen. Mit einem Miet-Lkw fuhren sie dann zum „Palladium“, wo sie als Vorgruppe des kolumbianischen Sängers Juanes auftraten.

„So etwas habe ich selten gesehen“, entfuhr es Christoph Gontermann vom Verkehrsdienst. Zuerst sei bei der Routinekontrolle auf der A 1 bei Burscheid nur das defekte Sport-Lenkrad aufgefallen, doch dann offenbarte sich den Polizisten das ganze Dilemma. Ein Stoßdämpfer war abgerissen, eine Achse defekt, der Druckluftbehälter der Bremse lose und die Radaufhängung nicht in Ordnung. Beim Blick unter den Bus blieb den Polizisten vor Staunen der Mund offen stehen: Der Boden war so stark durchgerostet, dass Polizist Gontermann mehrere Finger in die Löcher stecken konnte. Fazit: Das 16 Jahre alte Fahrzeug wurde stillgelegt. „Ich glaube nicht, dass die Musiker eine Werkstatt finden, die das Gefährt wieder repariert“, ergänzte der Beamte.

Die Bandmitglieder nahmen es gelassen hin, dass ihr in Schweden gemieteter Tourbus gestoppt wurde. Mit dem Handy am Ohr saß die Gruppe auf dem TÜV-Gelände auf einer Bordsteinkante und beriet die Lage. Nach zwei Stunden hatte „Vincent“ einen Miet-Lastwagen beschafft, und ab ging es mit Sack und Pack zum Konzert. Ob die auch in Deutschland beliebte Band (Platz 48 in den Charts) schon einen neuen Tourbus hat, ist unklar. Heute Nachmittag sollen die Musiker bei „Rock am Ring“ auftreten.