Die Stiftung Wasserlauf NRW bietet das Lachspatenschaftsprogramm schon seit 2006 an.
Besatzaktion an der SiegKinder aus vier Schulklassen lassen Lachse in Siegburg frei

Die Stiftung Wasserlauf führte im Rahmen des Lachspatenprogramms eine Lachsbesatzaktion unterhalb des Siegburger Wehrs durch.
Copyright: Ralf Rohrmoser-von Glasow
„Ich fand es toll zu sehen, wie die kleinen Lachse schnell in die Sieg schwammen“, sagte die achtjährige Dunya von der Gemeinschaftsgrundschule Stallberg nach der sogenannten Besatzaktion. Mit Gummistiefeln war sie ins Wasser gewatet und hatte dort die 0,25 Gramm leichten Fischlein in die Freiheit entlassen. „Von der Sieg zum Rhein und dann ins Meer“, beschrieb die neun Jahre alte Lena von der Hans-Alfred-Keller-Schule den Weg, den die Tiere nehmen werden.
„Und dann kommen sie wieder zurück.“ Die Stiftung Wasserlauf NRW bietet das Lachspatenschaftsprogramm schon seit 2006 an. Vier Schulklassen waren an das Ufer unterhalb des Wehres gekommen, vom Anno-Gymnasium kam die Umwelt-AG, außer den beiden genannten war auch die katholische Grundschule Buisdorf dabei. Geschäftsführer Dr. Frank Molls begrüßte die Kinder und Jugendlichen sowie die Förderer. Neben der Firma Siegwerk Druckfarben und dem Wahnbachtalsperrenverband sind es der Energieversorger Rhenag und die F.-Victor-Rolff-Stiftung.
Weg der Lachse führt bis nach Grönland
„Die Lachse bringt ihr jetzt in die Freiheit, sie wandern später bis Grönland“, sagte er. Fischwirtschaftsmeister Sven Wohlgemuth und sein Kollege Dennis Bock hatten 1258 kleine Atlantische Lachse mitgebracht. Sie haben sie im Wildlachszentrum des Rheinischen Fischereiverbandes in Siegelsknippen aufgezogen, vor zwei Monaten sind sie geschlüpft. „Es sind Nachkommen unserer Wildfische“, erklärte Wohlgemuth.
„Es hat sich gut angefühlt, die Lachse freizusetzen“, sagten übereinstimmend Lucia (12) und Paula (11), nachdem sie zunächst aus einem Sieb ungefähr zehn Fischlein in ihre Eimer umgesetzt bekommen hatten. Sie legten sie sanft in die Sieg, hoben den Boden an und schon schwammen die Mini-Lachse hinaus. Sie suchen sich nun im Kies Schlupfwinkel und futtern sich größer. Die Schülerinnen und Schüler lernten noch einiges mehr dazu. Mit Lupengläsern bestimmten sie Kleinlebewesen, die sie an den Uferzonen herausgefischt hatten.
Frauke Ganswind, Honorarkraft der Stiftung, erklärte ihnen, was in den heimischen Gewässern vor sich geht. „Wenn der Lachs sich hier vermehren kann, dann funktioniert das Öko-System“, nannte sie eines der Ziele. „Vor allem aber ist wichtig, dass die Kinder erleben: Ich kann etwas bewirken.“ Projektleiterin Marion Meitzner ergänzte: „Was gibt es Besseres, als sie leibhaftig mit diesem Kreislauf bekannt zu machen?“ Dieser wird im Herbst geschlossen mit dem Lachsfest. Dann wandern die erwachsenen Tiere die Sieg hoch. In der gegenüberliegenden Zählstation werden sie aufgefangen, man kann sie dort bewundern. „Wir bekommen gespiegelt, dass diese Erlebnisse in Erinnerung bleiben“, berichtete Meitzner.