Der 1. FC Köln plant nicht, Friedhelm Funkel als Trainer weiterzubeschäftigen, sondern sucht nach einem neuen Coach.
1. FC KölnFriedhelm Funkel darf als Trainer nicht weitermachen

Köln: Friedhelm Funkel macht nicht weiter.
Copyright: IMAGO/Steinsiek.ch
Die Entscheidung ist gegen Friedhelm Funkel gefallen. Der 1. FC Köln hat sich zwar öffentlich noch nicht zu der Personalie geäußert, nach Informationen der Rundschau plant der Fußball-Bundesligist nicht, den 71-Jährigen weiter als Trainer zu beschäftigen. Funkel hatte die Geißböcke in den letzten beiden Spielen der Zweitliga-Saison 2024/25 zum Aufstieg geführt und im Nachgang mehrfach seinen Willen geäußert, weitermachen zu wollen. Als Trainer wird er das nicht können, womöglich aber in einer anderen, beratenen Funktion.
In den Gremien des FC hat sich zu Beginn dieser Woche relativ schnell eine Mehrheit gebildet, die sich gegen eine Weiterbschäftigung von Funkel und für die Verpflichtung eines neuen Trainers ausgesprochen hat. Der Plan der Kölner Verantwortlichen war es nach der Freistellung von Gerhard Struber immer, Funkel nur für die Mission Aufstieg zu verpflichten. Für die „kurzfristige Interimslösung“ sei er genau der Richtige gewesen, erklärte Geschäftsführer Philipp Türoff bei der Saisonabschlussfeier. Wohlwissend, das der Trainer-Routinier nach den Siegen gegen Nürnberg und Kaiserslautern die Öffentlichkeit suchen würde, um Werbung für sich zu machen.
Eine ganz andere Aufgabenstellung
Türoff deutete auch relativ klar an, dass Funkel nicht zu einer Dauerlösung werden könne. „Das ist jetzt aber eine ganz andere Aufgabenstellung. Natürlich beschäftigen wir uns immer mit dem Trainer, der bei uns Erfolg hat, und damit auch mit Friedhelm Funkel. Aber es ist wirklich eine ganz andere Frage, und so werden wir das intern behandeln und mit Friedhelm besprechen.“ Wann und wie dieses Gespräch stattfinden wird, ließ der Finanzboss der Kölner offen.
Bei der Entscheidung ob mit oder ohne Funkel an der Seitenlinie ging es nicht darum , dass die FC-Verantwortlichen dem gebürtigen Krefelder den Job nicht zutrauen, entscheidend ist vielmehr die konzeptionelle Ausrichtung im sportlichen Bereich, der zunächst weiter von Sportdirektor Thoms Kessler geführt werden wird. So viel dürfte feststehen und sicher bald auch von den Geißböcken kommuniziert werden — mit welchem offiziellen Titel auch immer. Sky vermeldete am Mittwoch, dass Kessler zunächst weiter als Sportdirektor geführt wird, gleichzeitig aber sein 2026 laufender Vertrag um ein Jahr bis 2027 verlängert werde.
Erste Aufgabe des 39-Jährigen wird es sein, einen Nachfolger für Friedhelm Funkel zu finden. Im Gespräch sind aktuell die Namen von Lukas Kwasniok (zuletzt Paderborn), Horst Steffen (Elversberg). Alexander Ende (zuletzt SC Verl) wurde am Mittwoch beim Zweitligisten Preußen Münster als neuer Trainer vorgestellt und steht nicht mehr auf der Liste.
Am Geißbockheim soll auch über Bo Svensson nachgedacht werden. Der Däne war zwischen 2020 und 2023 lange Zeit erfolgreich beim 1. FSV Mainz 05. Nach seiner Entlassung im November 2023 heuerte der 45-Jährige zur Saison 2024/25bei Union Berlin an, musste dort aber bereits in der Winterpause wieder gehen. Als Fußball-Profi spielte Svensson in Mainz unter anderem unter den Trainern Jürgen Klopp und Thomas Tuchel.
Wenn über seine persönliche Zukunft beim FC entschieden ist, dürfte sich Kessler auch Gedanken darüber machen, eine der letzten Entscheidungen seines Vorgängers Christian Keller zu revidieren. Der Sportchef hatte sich im Frühjahr von dem seit 2013 für den FC tätigen Martin Schulz getrennt, der zuletzt Chefscout der Geißböcke war. Der 38-Jährige war nun sowohl beim Titelgewinn der U19 als auch beim Aufstieg der Profis in den Stadien und soll laut Sky sogar bei den Feierlichkeiten in der Kabine gesichtet worden sein.