Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

U21-EMBundestrainer verzichtet auf Kölns Stürmer Tim Lemperle

Lesezeit 3 Minuten
Nur Zuschauer: Tim Lemperle gehört nicht zum Aufgebot der deutschen U21-Nationalmannschaft für die EM in der Slowakei.

Nur Zuschauer: Tim Lemperle gehört nicht zum Aufgebot der deutschen U21-Nationalmannschaft für die EM in der Slowakei.

Tim Lemperle entschuldigte sich nach seinem Party-Eklat, wird jedoch nicht für die U21-EM nominiert. Eric Martel und Jan Thielmann vertreten Köln.

Tim Lemperle trat am späten Dienstagabend via Instagram dann doch noch selbst an die Öffentlichkeit. Dem Torjäger des 1. FC Köln, der im Sommer ablösefrei zum Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim wechselt, war es neun Tage nach seinem Party-Eklat ein Bedürfnis, sich vor seinem Abschied vom Geißbockheim reumütig zu zeigen: „In erster Linie möchte ich mich für mein unprofessionelles Verhalten entschuldigen“, ließ der 23-Jährige wissen und fügte an: „Als Profifußballer und gläubiger Mensch habe ich nicht genug auf meine Vorbildfunktion geachtet.“

Lemperle war eine Woche vor dem entscheidenden Spiel um den Bundesliga-Aufstieg gegen den 1. FC Kaiserslautern auf einem Partyschiff in eine körperliche Auseinandersetzung verwickelt gewesen und hatte sich dabei Gesichtsverletzungen zugezogen. Trainer Friedhelm Funkel hielt trotz der Eskapade seine schützende Hand über den Spieler und wechselte ihn beim 4:0-Heimsieg gegen die „Roten Teufel“ ein. „Mir war nicht bewusst, welche Unruhe vor so einem wichtigen Spiel wie gegen Lautern entstehen könnte. Das tut mir unendlich leid und ich weiß, dass ich viele von Euch durch mein Verhalten enttäuscht habe“, schrieb Lemperle und dankte seinen Teamkollegen für die Unterstützung: „Die Mannschaft hat mir viel Rückhalt gegeben und eine starke Performance gegen Lautern gezeigt. Ich bin dankbar, dass ich Teil dieses Teams sein durfte.“ Es gibt nicht wenige Stimmen im Umfeld des FC, die sagen, dass Lemperle am Ende lieber in Köln geblieben wäre, als nach Hoffenheim zu gehen.

Tim Lemperle nicht im Aufgebot

Der Insta-Auftritt bewahrte Lemperle am Mittwoch nicht vor einer großen Enttäuschung. Als Trainer Antonio Di Salvo am Mittag sein Aufgebot für die U21-EM vom 11. bis 28. Juni in der Slowakei bekannt gab, fehlte der Name des FC-Angreifers. Di Salvo nominierte stattdessen den gerade von Hertha BSC zum SC Freiburg gewechselten Derry Scherhant, Nicolo Tresoldi (Hannover 96), Nelson Weiper (Mainz 05) und Nick Woltemade für den Sturm. Der Stuttgarter wird von Bundestrainer Julian Nagelsmann auch für die Nations League-Spiele der A-Nationalmannschaft im Juni nominiert und soll danach zur EM reisen, verriet Di Salvo.

Bei der Europameisterschaft trifft Deutschland in seiner Gruppe auf Slowenien, Tschechien und Titelverteidiger England. Eric Martel und Jan Thielmann werden den 1. FC Köln vertreten. Martel ist als Kapitän der U21 in der Startelf gesetzt, Thielmann darf sich große Hoffnungen machen.

Nicht mit von der Partie kann Jonas Urbig sein. Der Torwart, der in der Winterpause vom FC zu Bayern München gewechselt war und dadurch sowohl in der 2. Bundesliga als auch in der Bundesliga die Meisterschaft feiern konnte, nimmt mit den Münchnern an der Klub-WM teil, die vom 14. Juni bis 13. Juli in den USA ausgetragen wird. U21-Coach Di Salvo muss deshalb auch auf Karim Adeyemi und Maximilian Beier von Borussia Dortmund sowie den Neu-Münchner Tom Bischof verzichten, was eine erhebliche Schwächung für das deutsche Team dar.

Dafür sind Elias Baum vom Relegationsteilnehmer SV Elversberg und Innenverteidiger Finn Jeltsch vom 1. FC Nürnberg in der Abwehr neu dabei. Genau wie Tim Lemperle hat auch Youssoufa Moukoko vergeblich auf eine EM-Teilnahme gehofft. Der von Borussia Dortmund an den französischen Erstligisten Nizza verliehene Stürmer war in der EM-Qualifikation zwar bester Torschütze für die deutsche Elf, spielt aber in Nizza keine Rolle und wartet dort seit Anfang Februar auf einen Einsatz.