Vizepräsident Jörg Alvermann stärkt dem zuletzt glücklosen FC-Coach den Rücken: „Vom Scheitern eines Trainers sind wir Lichtjahre entfernt.“ Das Verhältnis zwischen Lukas Kwasniok und der Mannschaft sei intakt.
1. FC Köln im AbwärtstrendVorstand gibt Kwasniok Rückendeckung

FC-Trainer Lukas Kwasniok bei der bitteren Niederlage zum Jahresabschluss gegen Union Berlin.
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Lukas Kwasniok genießt beim schwächelnden Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln die volle Rückendeckung des neuen Vorstands. „Vom Scheitern eines Trainers sind wir Lichtjahre entfernt“, stellte Vizepräsident Jörg Alvermann im Podcast „Dreierkette Köln“ klar. Angesichts von sechs sieglosen Spielen in Folge sprach Alvermann lediglich von einer Ergebniskrise, für die der Trainer nicht alleinverantwortlich sei. Kwasniok habe Kristoffer Lund „sicherlich nicht gesagt, dass er den Ball so klären soll“, gab Alvermann in Anspielung auf die 0:1-Niederlage zum Jahresabschluss gegen Union Berlin zu bedenken. Vor dem Berliner Siegtor in der Nachspielzeit hatte Lund einen eigentlich missglückten Eckball der Gäste genau vor die Füße von Torschütze Andras Schäfer abgewehrt. Für die Kölner war es bereits das 13. Gegentor nach einem ruhenden Ball.
Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer bezeichnet Alvermann als intakt. Kwasniok sei „authentisch und klar, er scheint mir extrem beliebt in der Mannschaft“, erklärte der Vizepräsident. Die regelmäßigen Wechsel bei Personal und Taktik sieht Alvermann nicht als Problem. „Ich sehe keine überforderten Spieler“, sagte der Jurist. Er habe „nicht den Eindruck, dass die Spieler Lukas Kwasniok nicht verstehen“. Zuletzt hatte Jan Thielmann in bemerkenswert deutlichen Worten („Wir müssen schauen, dass wir uns irgendwo einspielen“) öffentlich durchblicken lassen, dass zumindest nicht alle FC-Profis glücklich über das Rotationsprinzip ihres Trainers sind.
Wir müssen auch immer realistisch bleiben. Wir sind Aufsteiger, und dafür stehen wir auf Platz elf gut da.
Ebenjenes Wechselspiel wurde Kwasniok im Zuge des starken Saisonstarts als Flexibilität positiv ausgelegt, in den vergangenen Wochen aber ist dem 44-Jährigen sein glückliches Händchen abhandengekommen. Bei der Niederlage gegen Union etwa überraschte Kwasniok mit der Entscheidung, Shootingstar Said El Mala erst nach fast 70 Minuten einzuwechseln – so spät wie noch nie in dieser Saison.
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Mit der ernüchternden Ausbeute von zwei Punkten aus den jüngsten sechs Spielen hat sich der Aufsteiger auf der Zielgeraden des Jahres einer ersten Krise angenähert, der einst beruhigende Vorsprung auf den Relegationsplatz hat sich halbiert und beträgt nur noch vier Zähler. Aus Sicht von Alvermann ist noch alles im grünen Bereich. „Wir müssen auch immer realistisch bleiben. Wir sind Aufsteiger, und dafür stehen wir auf Platz elf gut da“, hielt der Vizepräsident dagegen. Dennoch komme die Weihnachtspause „zur richtigen Zeit“. Alvermann stellte eine Verstärkung des Kaders in Aussicht, sagte aber auch: „Es wird keine Panikkäufe geben. Nur Transfers, die sinnvoll und finanzierbar sind.“
1. FC Köln: Verhandlungen mit Türoff und Kessler „sehr weit fortgeschritten“
Zudem gab Alvermann einen Einblick in den Stand der Vertragsgespräche mit Geschäftsführer Philipp Türoff und Sportdirektor Thomas Kessler: „Wir wollen mit beiden definitiv verlängern. Die Gespräche sind schon sehr, sehr weit fortgeschritten. Ich glaube, dass es jetzt nicht mehr allzu viel Zeit in Anspruch nehmen wird.“ Kessler winkt dabei eine Beförderung in die Geschäftsführung, dies sei „der nächste logische Schritt“, befand Alvermann. Er attestierte dem 39-Jährigen ein „überragendes Transferfenster“ und „FC-DNA“.
Für die Gespräche habe man sich „die nötige Zeit“ genommen. „Zusammen mit den Spielerverträgen sind das die beiden wichtigsten Verträge des 1. FC Köln“, betonte Alvermann, der anfügte: „Wenn man sich mit einem Thomas Kessler und einem Philipp Türoff zusammensetzt, dann geht es auch um die Bedingungen. Damit da kein falscher Zungenschlag reinkommt: Die Gespräche sind extrem wertschätzend, aber so ein Vertrag ist umfangreich.“
