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1. FC KölnKessler fahndet nach Verstärkung - Interesse an Kwasnioks Ex-Schützling abgeschwächt

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FC-Sportdirektor Thomas Kessler sondiert den Transfermarkt nach Verstärkungen.

Am Neujahrstag öffnet in der Bundesliga das Wintertransferfenster. Auch der 1. FC Köln möchte personell nachlegen, Priorität genießt die Verstärkung der ausgedünnten Innenverteidigung.

Thomas Kessler nahm sich lediglich eine kleine Auszeit. Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag legte der Sportdirektor des 1. FC Köln das Mobiltelefon mal zur Seite, ansonsten verbrachte er auch zwischen den Festtagen und Silvester viel Zeit am Schreibtisch. Die kurze Winterpause der Fußball-Bundesliga lässt gerade den handelnden Personen kaum Gelegenheit zum Durchatmen, zumal die Öffnung des Wintertransferfensters unmittelbar bevorsteht. Es gilt, vorbereitet zu sein, wenn ab dem 1. Januar Nachbesserungen am Kader vorgenommen werden können.

Auch die Kölner wollen personell noch etwas machen, besonders groß ist der Bedarf in der ausgedünnten Innenverteidigung. Aus dem Geißbockheim war am Dienstag zu hören, es werde „mit Hochdruck“ an Lösungen gearbeitet. Allerdings war noch nicht abzusehen, ob schon bis kommenden Freitag Vollzug vermeldet werden kann. Dann bricht der Tabellenelfte für eine Woche nach La Nucia an der Costa Blanca auf, wo Lukas Kwasniok seine zuletzt aus dem Tritt gekommene Elf auf die Restrunde einstimmt.

Das Ziel ist natürlich, wenn möglich, Spieler zu verpflichten, die mit ins Trainingslager können. Es ist kein Muss, aber es ist wünschenswert.
Jörg Alvermann, FC-Vizepräsident

„Das Ziel ist natürlich, wenn möglich, Spieler zu verpflichten, die mit ins Trainingslager können. Es ist kein Muss, aber es ist wünschenswert“, hatte Vizepräsident Jörg Alvermann kurz vor Weihnachten erklärt. Eine Einhaltung des Zeitplans wäre auch deshalb hilfreich, weil das neue Jahr für den FC mit richtungsweisenden Aufgaben beginnt. Sechs sieglose Spiele zum Jahresende haben den ehemals beruhigenden Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz auf fünf Punkte verringert, dem Auftakt am 10. Januar beim Tabellenvorletzten 1. FC Heidenheim sowie dem Heimspiel eine Woche später gegen Schlusslicht FSV Mainz 05 kommt daher gehobene Bedeutung zu.

Joel Schmied wird die Reise nach Spanien allerdings nicht mitantreten. Die Muskelverletzung des Innenverteidigers ist hartnäckiger als zunächst angenommen. Schmied hatte sich am 22. November im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt verletzt, zurückerwartet wird er nun erst im Laufe des Januars. Schmied zählte zum Stammpersonal des Aufsteigers; der vor einem Jahr vom Schweizer Zweitligisten FC Sion dazugestoßene Abwehrmann hat den Sprung in die Bundesliga bemerkenswert gut gemeistert. Schmieds verlängerter Ausfall ist längst nicht die einzige Hiobsbotschaft in der Innenverteidigung.

Raphael Obermair wechselt wohl nicht zum 1. FC Köln

Mit einer Rückkehr von Abwehrorganisator Timo Hübers (Knieschaden) ist zumindest in dieser Spielzeit nicht mehr zu rechnen, Luca Kilian war nach seinem zweiten Kreuzbandriss in kurzer Zeit ohnehin nicht fest eingeplant. Zugang Cenk Özkacar konnte in der Hinrunde nur bedingt überzeugen; nach den bisherigen Eindrücken dürfte es fraglich sein, ob die Kölner im kommenden Sommer ihre Kaufoption für den beim FC Valencia fest unter Vertrag stehenden Türken in Anspruch nehmen werden. Im letzten Spiel des Jahres brach dann auch noch Rav van den Berg weg. Der Niederländer wurde nach seiner Roten Karte gegen Union Berlin (0:1) vom DFB-Sportgericht für zwei Spiele gesperrt, er fehlt damit gegen Heidenheim und den FC Bayern (14. Januar).

Ein Kandidat zur Verstärkung der Abwehrzentrale ist offenbar Sebastiaan Bornauw. Der Belgier stand bereits von 2019 bis 2021 in Köln unter Vertrag, ehe der VfL Wolfsburg 14 Millionen Euro Entschädigung überwies. Im vergangenen Sommer zog es den 26-Jährigen für sechs Millionen Euro Ablöse weiter auf die Insel, wo er sich bei Leeds United bislang nicht behaupten konnte. Zwei Kurzeinsätze für den Tabellen-16. der Premier League werden Bornauw nicht glücklich stimmen. Sein Vertrag läuft noch bis 2029, denkbar wäre daher eine Leihe. Thomas Kessler wollte sich zu der Personalie auf Anfrage nicht äußern.

Abgeschwächt ist derweil das Interesse an Schienenspieler Raphael Obermair. Lukas Kwasniok wollte seinen ehemaligen Schützling im Sommer aus Paderborn mitbringen, doch der ambitionierte Zweitligist lehnte einen Verkauf seines Leistungsträgers ab. Nach Rundschau-Informationen genießt Obermairs Position bei den Kölnern aktuell keine hohe Priorität. Daher stehen die Zeichen beim 29-Jährigen erneut auf Verbleib in Ostwestfalen. Sollte Obermair im Winter doch wechseln, dann eher nicht nach Köln.