Der 1. FC Köln feiert einen deutlichen 4:1-Heimsieg gegen den Hamburger SV im Aufsteigerduell, doch die Schlagzeilen gehören Schiedsrichter Daniel Schlager.
1. FC Köln schlägt HSVHamburger Trainer wettert gegen Schiedsrichter Schlager

Schiedsrichter Daniel Schlager zeigt Trainer Merlin Polzin Hamburger SV die gelbe Karte
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Merlin Polzin war nicht einverstanden und der Trainer des Hamburger SV machte nach der 1:4-Niederlage in Müngersdorf auch keinen Hehl daraus, als er von„externen Faktoren“ sprach, die Einfluss auf den Ausgang des Aufsteigerduells der Fußball-Bundesliga genommen hätten. Der 34-Jährige hatte dabei Schiedsrichter Daniel Schlager im Sinn. „Wen sonst?“, fragte Polzin, der selbst eine Gelbe Karte kassiert hatte. Der Unparteiische hatte zwei Hamburger Treffer aberkannt und zudem Fabio Viera und Immanuel Pherai Gelb-Rot gezeigt.
Treffer nach Foul an Martel aberkannt
Diese Szenen hatten die Gemüter erhitzt. Beim letztlich wegen eines Fouls im FC-Strafraum von Ryan Philippe an Eric Martel aberkannten Treffers Viera zum 2:1(50.) stand nicht etwa die Entscheidung als solche im Fokus, sondern der Prozess. Mehr als sechs Minuten hatte es gedauert, bis Schlager den Treffer zurücknahm. Der Schiedsrichter erklärte es damit, dass ein weiteres, mögliches Foul im Mittelkreis und eine Abseitsstellung von Ransford Königsdörffer bei Vieras Schuss überprüft werden mussten: „Für uns geht Sicherheit vor Schnelligkeit. Wir wollten ein klares Bild“, sagte Schlager, der, der sich sowohl Philippes Foulspiel als auch Königsdörffers Abseits anschaute. Dabei kam er selbst durcheinander. Als er seine Entscheidung über die Stadionlautsprecher verkündete, sprach er nicht von Foul, sondern von Abseits.
Polzin vermisste zudem „Verhältnismäßigkeit“ und „Fingerspitzengefühl“ bei den Platzverweisen. Die erste Gelb-rote Karte verhängte Schlager gegen Pherai. Der Offensivspieler war in der 77. Minute auf den Platz gekommen, foulte in der 78. Minute taktisch und rutschte wenig später in Kölns Kristoffer Lund. „Das ist für mich rücksichtslos“, erklärte Schlager. Der HSV-Coach wies auf eine Szene aus der ersten Halbzeit hin, als ein Kölner einen Hamburger gefoult hatte, aber ohne Gelb davonkam. „Das Argument, warum das keine Gelbe Karte ist, war, dass er ausrutscht.
Den zweiten Platzverweis kassierte Viera wegen Meckerns (83.). „Er kam schon in der ersten Halbzeit immer wieder zu mir und hat protestiert“, sagte Schlager: „Ich habe ihn darauf hingewiesen, das zu unterlassen, habe mit dem Kapitän und auch mit dem Trainer des HSV darüber gesprochen. Aber es ging weiter, irgendwann ist mal die Grenze erreicht“, erklärte Daniel Schlager die „längere Vorgeschichte“. (sam)

