Der Wahlkampf um die Vorstandsämter beim 1. FC Köln hat mit der Diskussion um eine hybride Mitgliederversammlung ein erstes unrühmliches Kapitel geschrieben. Ein Kommentar:
Kommentar 1. FC KölnNötige Diskussion - unnötiger Vorstoß

Das Team des Mitgliederrats: (v.l.) Jörn Stobbe, Jörg Alvermann und Ulf Sobek.
Copyright: Herbert Bucco
Es liegt in der Natur der Sache, dass Menschen, die nach Macht und Einfluss streben, im Duell mit den Konkurrenten ihre Krallen wetzen und versuchen, sich jeden Vorteil zu verschaffen, der möglich ist. Mit dem Vorstoß der Teams „Stroman“ und „Adenauer“ für eine hybride Mitgliederversammlung ist der öffentliche Wahlkampf um die Vorstandsämter beim 1. FC Köln endgültig eingeläutet – und er zeigt sich gleich zu Beginn von seiner unschönen Seite.
Es darf weiter gerne und leidenschaftlich über das Für und Wider einer hybriden Mitgliederversammlung diskutiert werden. Die ist sogar nötig. Der Zeitpunkt, den das „Team Stroman“ und als Mitläufer das „Team Adenauer“ für ihren Vorstoß gewählt haben, legt aber die Vermutung nahe, dass es nicht mehr allein um die Sache geht, sondern auch darum, sich einen Vorteil zu verschaffen. Und zwar, indem die Gegenseite, der Mitgliederrat und sein Team um Jörn Stobbe, in Misskredit gezogen wird.
Der Mitgliederrat hat im Mai satzungsgemäß und nachvollziehbar begründet sein Veto gegen eine hybride Versammlung eingelegt und wird sieben Wochen vor dem Wahltermin niemals mehr von dieser Entscheidung abrücken. Clevere Menschen wie Wilke Stroman, Carsten Wettich und Tugba Tekkal wissen das und haben trotzdem einen Brief an die FC-Gremien geschickt und den Gang an die Öffentlichkeit gesucht. Ein Vorgehen, das sich zu einem Eigentor entwickeln könnte, weil es ein reines Wahlkampfthema ist und sich die Gemüter an der Person Wettich erhitzen werden.
Wenn der Kandidat Wettich einen Brief an den Vorstand mit dem Vizepräsidenten Wettich schreibt, um ein Thema durch die Wahlkampfarena zu treiben, das längst entschieden ist, dient das nicht der Sache. Und die Sache ist immer noch der 1. FC Köln und nicht einzelne nach Macht und Einfluss strebende Menschen.