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Stürmer soll gehen1. FC Köln drohen schwierige Verhandlungen mit Rondic – Weitere Zugänge geplant

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Soll den FC verlassen: Sturmreservist Imad Rondic.

Am Rande der Generalprobe gegen Atalanta Bergamo legte FC-Trainer Lukas Kwasniok im Werben um seinen Ex-Schützling Raphael Obermair nach und erhöhte damit den Druck auf den SC Paderborn.

Ein halbes Jahr nach seiner Verpflichtung steht Imad Rondic beim 1. FC Köln schon wieder vor dem Aus. Der Mittelstürmer schaffte es am Samstag bei der Generalprobe gegen Atalanta Bergamo (4:0) nicht mal auf die Ersatzbank des Bundesliga-Aufsteigers. „Es ist eng im Kader, da musst du Entscheidungen treffen. Die sind nicht immer angenehm für einen einzelnen Spieler. Das Leben ist schön, aber es ist nicht immer fair“, kommentierte Lukas Kwasniok die Nichtberücksichtigung des Bosniers. Rondic spielt in den Planungen des neuen FC-Trainers keine Rolle mehr. Auf die Frage, ob der Angreifer bereits damit beauftragt worden wäre, sich nach einem neuen Club umzuschauen, antwortete Kwasniok kurz und knapp: „Das haben wir getan.“

Auch Thomas Kessler sieht für Rondic zumindest vorerst keine Perspektive beim FC. „Wir haben mit Imad darüber gesprochen, dass es nach den Eindrücken für ihn schwer werden könnte, auf Einsatzzeit zu kommen. Er kann sich Gedanken darüber machen, wie er seine Zukunft sieht. Wir reden intern sehr offen darüber“, erklärte der Sportdirektor. Im Gegensatz zu Sturmkollege Sargis Adamyan, der nach wie vor um die Höhe seiner Abfindung pokert, darf Rondic weiterhin am Training der FC-Profis teilnehmen. „Imad hat sich nichts zuschulden kommen lassen“, betonte Kessler. „Wir wollen ihn nicht vor die Tür kehren.“ Es gehe um einen „aktuellen Leistungsabgleich“. Rondics Management wollte sich auf Anfrage der Rundschau zu der Situation nicht äußern.

Es ist eng im Kader, da musst du Entscheidungen treffen. Die sind nicht immer angenehm für einen einzelnen Spieler. Das Leben ist schön, aber es ist nicht immer fair.
Lukas Kwasniok, FC-Trainer, über die Nichtberücksichtigung von Imad Rondic

Das Kapitel hatte von Anfang an unter keinem guten Stern gestanden. Nach zäher Suche war Rondic erst am letzten Tag der Wintertransferperiode vom polnischen Erstligisten Widzew Lodz an den Rhein gewechselt. Ex-FC-Sportchef Christian Keller stattete den Angreifer mit einem Viereinhalbjahresvertrag aus, obendrein zahlte er 1,5 Millionen Euro Ablöse. Doch in zehn Pflichtspielen für die Kölner gelang Rondic nur ein Tor. Eine finanzielle Lösung dürfte sich nicht einfach gestalten. Rondics Monatsgehalt liegt nach Informationen dieser Zeitung bei 60.000 Euro. Zuvor hatte sich der FC im Angriff bereits von Steffen Tigges (SC Paderborn) getrennt.

Neben Rondic sollen in Sargis Adamyan und Florian Dietz noch weitere Sturmreservisten gehen. Auch Jacob Christensen und Leart Pacarada zählen zu den Abgangskandidaten. Bei den Jungprofis Julian Pauli, Neo Telle und Emin Kujoivic sind Leihgeschäfte angedacht. Auch auf der Zugangsseite soll noch etwas passieren. „Wir halten Augen und Ohren offen für die Möglichkeit, dem Kader auch in der Spitze noch Qualität hinzuzuführen“, berichtete Kessler. „Wir sind in Gesprächen und schauen, was auf dem Markt möglich ist. Klar ist aber auch, dass nicht jedes Gespräch zu einem Transfer führt.“

Am Rande des Spiels legte Kwasniok im Werben um seinen Ex-Schützling Raphael Obermair (29) noch einmal nach. „Wir haben sehr großes Interesse an dem Spieler, auch der Spieler hat sehr großes Interesse“, sagte der FC-Trainer über die Gespräche mit dem Außenbahnspieler. „Zwei Parteien sind sich einig. Im Fußball gehören aber nun mal drei Parteien dazu. Das Heft des Handelns liegt in Paderborn.“