Nach der Trennung von den Geschäftsführern Christian Keller und Markus Rejek setzt der 1. FC Köln verstärkt auf Personal aus den eigenen Reihen. Ein Schritt mit Signalwirkung, meint unser Autor.

Umbau der sportlichen FührungWieder mehr Stallgeruch am Geißbockheim

Als Doppelspitze sind Thomas Kessler (l.) und Lukas Berg künftig für die sportlichen Belange des FC verantwortlich.
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Beim 1. FC Köln geschieht dieser Tage Bemerkenswertes. Erst wurde Philipp Liesenfeld zum neuen Geschäftsführer Marketing und Vertrieb ernannt. Dann erhielt Thomas Kessler seine Beförderung zum Sportdirektor. Mit Lukas Berg, der als Technischer Direktor die neue sportliche Leitung komplettiert, ist nun ein dritter langjähriger Mitarbeiter in der Hierarchie aufgestiegen. Für alle drei bedeutet der Karrieresprung eine große berufliche Chance. An Motivation wird es ihnen nicht fehlen.
Der FC dokumentiert damit seinen Willen, bei der Besetzung leitender Stellen wieder stärker auf Stallgeruch zu setzen. Auf Mitarbeiter, die den Club in- und auswendig kennen und ein feines Gespür für ihn haben. Die Beförderungen stellen auch ein Signal an die gesamte Belegschaft am Geißbockheim dar. Das wiederum könnte sich leistungsfördernd auswirken.
1. FC Köln: Die neue Konstellation birgt auch Risiken
Zugleich zieht der FC Konsequenzen aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre, in denen es in der neu zusammengestellten Geschäftsführung zwischen Christian Keller und Markus Rejek nie richtig gepasst hat. Es war die Zeit, in der der FC mehr wie ein Unternehmen geführt wurde. Und weniger wie ein 150.000 Mitglieder starker Sportverein, der über eine enorme emotionale Strahlkraft verfügt.
Allerdings birgt die Konstellation auch Risiken. Liesenfeld, Kessler und Berg haben – wie auch der neue FC-Trainer Lukas Kwasniok – auf ihren Positionen noch keine Bundesliga-Erfahrung vorzuweisen. Künftig treten sie viel stärker ins Rampenlicht – das in Köln bekanntlich besonders hell strahlt. Damit steigt auch der Druck. Um den Klassenerhalt in der Bundesliga zu erreichen, ist der FC darauf angewiesen, dass seine Personalentscheidungen diesmal funktionieren.