Gleich mehrere Teams duellieren sich um die Vorstandsämter beim 1. FC Köln - das gab es noch nie in der Geschichte des Clubs. Ziel muss es sein, dass sich möglichst viele Mitglieder intensiv mit dem Thema auseinandersetzen, meint unser Autor.

Wahlkampf beim 1. FC KölnEin Fest für die Demokratie

Das Geißbockheim, Heimat des 1. FC Köln.
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Der 1. FC Köln steht im Herbst 2025 vor einer Entscheidung, die die Zukunft des Vereins mit seinen aktuell 150.000 Mitgliedern maßgeblich beeinflussen wird. Die Frage nach dem neuen Vorstand, der in den kommenden drei Jahren die Geschicke der Geißböcke lenken soll, könnte eine Zäsur in der Geschichte des Clubs bilden und damit die demokratischen Werte des bislang eher auf dem Papier von den Mitgliedern geführten Clubs deutlicher zum Vorschein bringen.
Der Mitgliederrat hat am Mittwoch als seinen Wahlvorschlag ein Trio mit Jörn Stobbe als Präsidentschaftskandidat präsentiert, dem nach dem ersten öffentlichen Auftritt zuzutrauen ist, die großen und herausfordernden Aufgaben, die vor dem 1. FC Köln stehen, bewältigen zu können. Das Gleiche gilt für das Team des amtierenden Vizepräsidenten Carsten Wettich mit Wilke Stroman und Tugba Tekkal sowie den „sympathischen Außenseiter“ mit Sven-Georg Adenauer an der Spitze.
Auch die Mitglieder des 1. FC Köln sind jetzt gefragt
Rein inhaltlich gesehen unterscheiden sich die Konzepte der drei Teams nur marginal. Gelingt es den beiden nicht vom Mitgliederrat vorgeschlagenen Teams, die hohe Hürde von 4500 nötigen Unterschriften zu überspringen, um zur Wahl antreten zu dürfen, streiten drei Trios um die Gunst der Wähler. Das gab es beim 1. FC Köln noch nie – es wäre ein Fest für die Demokratie.
Ein solcher Dreikampf oder auch schon ein Zweikampf würde nichts anderes bedeuten, als dass sich mehr Mitglieder als jemals zuvor über den Stadionbesuch hinaus für ihren Club interessieren und diesem Interesse mit ihrer Teilnahme und Stimmabgabe bei der Versammlung im September Ausdruck verleihen. All jene der mehr als 90.000 Stimmberechtigten, die an ihren Stammtischen und in den Sozialen Netzwerken immer ausführlich über all das diskutieren wollen, was beim 1. FC Köln gerade gut oder nicht so gut läuft.
Zur Erinnerung: Gerade mal 1400 Teilnehmer zählte die Mitgliederversammlung 2024. Wie immer der Wahlkampf in den kommenden Wochen geführt wird, das Ziel muss sein, möglichst viele Mitglieder des 1. FC Köln dazu zu bewegen, sich ernsthaft mit ihrem Herzensclub auseinander zu setzen