Als Xabi Alonso Bayer 04 Leverkusen Anfang Oktober als Trainer von Gerardo Seoane übernahm, lag der Werksclub in Trümmern. Die unglaubliche Anhäufung an Talent und Klasse war bei einem Drittligisten aus dem DFB-Pokal ausgeschieden und in der Fußball-Bundesliga auf Abstiegsplatz 17 abgestürzt. Ein Moment, der größte Besorgnis auslöste und auf den die Clubspitze mit der Verpflichtung des Spaniers reagierte, der als Spieler zwar so gut wie alles gewonnen hat, als Trainer-Rookie aber nicht viel vorweisen konnte.

Europa League:

Leverkusen ist die letzte deutsche Hoffnung

Von

Alexander Wolf

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Aus dem Wagnis ist eine Erfolgsgeschichte geworden. Der Lehrling Alonso hat Bayer 04 in einem schmerzhaften und von Rückschlägen wie dem 1:5 in Frankfurt begleiteten Prozess umgekrempelt. Nach zwölf Pflichtspielen ohne Niederlage steht in der Liga Rang sechs zu Buche. Und nach dem Aus in der Champions League hat sich das Trostpflaster Europa League in einen Triumphzug verwandelt, der vorerst bis ins Halbfinale geführt hat. Der 41-jährige Baske hat nach sechs Monaten ein Gesellenstück von enormer Qualität abgeliefert.

Alonso denkt in beide Richtungen des Spiels

Alonso ist es gelungen, in die Köpfe der Spieler zu gelangen. Er hat ihnen klarmachen können, dass auch noch so großes Talent, taktische Disziplin, harte Arbeit und ein funktionierendes Kollektiv benötigt, um sich erfolgreich entfalten zu können. Als ehemaliger Weltklasse-Sechser denkt Alonso immer in beide Richtungen des Spiels. Was erklärt, warum die Leverkusener so aufmerksam verteidigen und trotzdem in der Lage sind, in einem Europa League-Viertelfinale bei einem defensivstarken Team vier Tore zu erzielen. Der Trainer kann sich nun an sein Meisterstück machen: Bayer zum europäischen Titel und in der Bundesliga unter die ersten Sechs führen, lautet der Auftrag. Es ist Alonso und seinen Spielern zuzutrauen, ihn zu erfüllen.