Bayer 04 Leverkusens sensationeller Triumph im Etihad Stadium von Manchester bildet den vorläufigen Höhepunkt einer Entwicklung, die zeigt, welch entscheidende Rolle Geduld und Vertrauen im Fußball spielen. Zwei Komponenten, deren Bedeutung unbestritten ist und die jeder für sich in Anspruch nehmen möchte, die in dem schnelllebigen und vom Geld getriebenen Business aber häufig dem kurzfristigen Erfolg untergeordnet werden.

Die Verantwortlichen mit Sportchef Simon Rolfes an der Spitze   haben den Zweiflern getrotzt und eine Resilienz an den Tag gelegt, die der jungen, neu zusammengestellten Mannschaft den Glauben vermittelt hat, dass sie sich die Fehler leisten darf, die   zu einem Neuaufbau gehören. Weder das 2:7 gegen Paris oder   der passive Auftritt beim 0:3 in München, noch die großen Personalsorgen konnten das zwangsläufig fragile Gebilde umwerfen. Im Gegenteil: Mannschaft und Trainer haben Erfahrungen gesammelt, aus ihnen die richtigen Schlüsse gezogen und sind so von Spiel zu Spiel mehr zusammengewachsen.

Eine Entwicklung, zu der Kaspar Hjulmand und seine Menschlichkeit einen entscheidenden Beitrag geleistet haben. Die Verpflichtung des dänischen Sympathieträgers ist ein Paradebeispiel dafür, dass Fehler wichtiger Teil eines erfolgreichen Prozesses sind. Sie müssen nur rechtzeitig erkannt und behoben werden, wie es Bayer 04 im Fall von Hjulmand-Vorgänger Erik ten Hag gelungen ist. In Leverkusen entsteht wieder etwas und es wird spannend zu verfolgen sein, zu welchen Höhenflügen sich das verheißungsvolle Projekt auf der Basis von Geduld und Vertrauen diesmal wird aufschwingen können.