Abo

Bayer LeverkusenHjulmand schärft die Derby-Sinne

4 min
Jarell Quansah, Patrik Schick und Kapitän Robert Andrich wollen mit Bayer 04 Leverkusen auch gegen den 1. FC Köln jubeln.

Jarell Quansah, Patrik Schick und Kapitän Robert Andrich wollen mit Bayer 04 Leverkusen auch gegen den 1. FC Köln jubeln.

Bayer 04 Leverkusen braucht im Derby gegen den 1. FC Köln einen Heimsieg, um den Anschluss an Dortmund und Leipzig zu wahren.

Pünktlich zum Derby gegen den 1. FC Köln ist Kasper Hjulmand zurück in Leverkusen. Bayers Trainer hatte das Heimspiel gegen Newcastle United am Mittwoch „aus persönlichen Gründen“ verpasst. „Das war hart für mich“, gab der Chefcoach einen Tag nach seiner Rückkehr zu Protokoll. Seit dem Start seiner Trainerkarriere im Jahr 1998 war das Champions League-Spiel erst seine zweite verpasste Partie. 2020 hatte ihn das Corona-Virus für ein Freundschaftsspiel der dänischen Nationalmannschaft gegen Schweden ausgebremst.

Am Freitag bedankte sich der Werkself-Coach nun bei seinem Assistenten Rogier Meijer für die Vertretung beim 2:2 gegen die Magpies. Auch seinem Klub war er für die Freistellung zur zweitägigen Reise nach Dänemark verbunden und dankte zudem den Medienvertretern, die seine Privatsphäre respektierten. „Ich kann und will nicht viel sagen, nur dass ich die Ruhe habe und zu 100 Prozent fokussiert bin“, schloss Hjulmand das Thema.

Wir sind fokussiert, in den nächsten beiden Spielen eine gute Position für das neue Jahr zu bekommen.
Kasper Hjulmand, Trainer Bayer 04 Leverkusen

Nach den Niederlagen in den jüngsten beiden Bundesligaspielen gegen Dortmund (1:2) und in Augsburg (0:2) will Hjulmand nicht im Vergangenen verweilen, sondern die Zukunft positiv gestalten: „Wir sind fokussiert, in den nächsten beiden Spielen eine gute Position für das neue Jahr zu bekommen“, stellte er bei fünf beziehungsweise sechs Punkten Rückstand auf die Plätze drei und zwei klar.

Ein Heimsieg gegen die Geißböcke sei „sehr wichtig“, um Dortmund vor deren Sonntagsspiel in Freiburg sowie Leipzig als letzten Gegner des Jahres unter Druck zu setzen. Wohlwissend, dass der Aufsteiger aus Köln nach vier Bundesligaspielen ohne Sieg hoch motiviert in die BayArena kommen wird, schärfte er die Sinne seiner Schützlinge: „Es ist unglaublich wichtig, dass wir bei Umschaltsituationen aufmerksam sind und auch gut im Gegenpressing nach Ballverlusten.“

Hjulmand warnt vor Kaminski und El Mala

Gerade weil Bayer 04 im jüngsten Ligaspiel in Augsburg vom gegnerischen Tempo und langen Bällen kalt erwischt worden war, warnte Hjulmand seine Profis vor ähnlichen Problemen gegen den FC. Mit Blick auf Kölns Shootingstar Said El Mala und auch Jakub Kaminski sagte er: „Für einen Aufsteiger spielen sie sehr offensiv und mit Ideen am Ball. Sie haben gute Offensivspieler und kommen oft hinter die Kette. Das müssen wir wissen.“

Den eigenen offensiven Schützlingen Ibrahim Maza oder Christian Kofane, die ohne Derby-Erfahrung in den Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) gehen, sprach er das Vertrauen aus. „Ihnen ist klar, dass das ein sehr wichtiges Spiel für den Verein und die Fans ist.“

Mehr Routine könnte Patrik Schick ins Spiel bringen. Die Achillessehnenverletzung des Stürmers aus dem Spiel gegen Newcastle dürfte bis zum Derby verheilt sein. Ebenfalls für den Jahresendspurt vorgesehen ist Nathan Tella. Anders als Maza (Algerien), Kofane (Kamerun), Edmond Tapsoba (Burkina Faso) und Eliesse Ben Seghir (Marokko) ist der Nigerianer nicht für den Afrika Cup (21. Dezember bis 18. Januar) nominiert worden und steht damit auch für das Spiel in Leipzig zur Verfügung.

Wir freuen uns auf die Atmosphäre in unserem Stadion und wollen gewinnen.
Kasper Hjulmand, Trainer Bayer 04 Leverkusen

„Wir freuen uns auf die Atmosphäre in unserem Stadion und wollen unbedingt dieses Spiel gewinnen“, betonte Kasper Hjulmand. Auch für Mark Flekken hätte ein Derbysieg eine spezielle Bedeutung. Bayers Nummer Eins hat mit Brentford diverse Westlondon-Derbys gegen Fulham bestritten und dürfte vor ausverkauftem Haus nicht nervös werden. Allerdings sorgt sein Aussetzer gegen Nick Woltemade vor Newcastles 1:1-Ausgleich für eine spezielle Situation. Diese versuchte Hjulmand mental abzumildern. „So ist das manchmal“, relativierte er Flekkens unnötiges Dribbling inklusive Foul im Strafraum.

Der gegen Newcastle selbst nicht anwesende Trainer ergänzte: „Über die Saison gibt es ein, zwei solcher Situationen. Wir müssen daraus lernen.“ Weil ein mitspielender Torwart aber zum eigenen Ansatz gehöre, stärkte er dem 32-Jährigen den Rücken. „Im Pokal in Dortmund haben wir ein super Tor gemacht, mit dem Aufbau von Mark ganz hinten.“ Ähnlich wie beim Einzug ins Pokal-Viertelfinale würde den Leverkusenern ein 1:0-Sieg im Derby reichen, um die eigenen Ziele 2026 weiterverfolgen zu können.