Abo

Bayer 04 LeverkusenHjulmand geht mit großen Ambitionen ins Pokal-Duell mit dem BVB

3 min
Steht im DFB-Pokal vor seinem Comeback: Bayer 04-Angreifer Nathan Tella.

Steht im DFB-Pokal vor seinem Comeback: Bayer 04-Angreifer Nathan Tella. 

Drei Tage nach der 1:2-Heimniederlage trifft Bayer Leverkusen erneut auf Borussia Dortmund. Im DFB-Pokal-Achtelfinale geht es für den Vizemeister realistisch um die einzige Chance auf einen Titel.

Kasper Hjulmand hat die 1:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund genauestens analysiert. Als Trainer von Bayer Leverkusen muss er auf einen schnellen Lerneffekt hoffen. Schließlich trifft die Werkself drei Tage nach dem misslungenen Heimspiel wieder auf den BVB. Wenn der deutsche Vizemeister, der in der Bundesliga aktuell auf Platz vier steht, am Dienstag (21 Uhr/ARD und Sky) das DFB-Pokal-Achtelfinale im Signal-Iduna-Park spielt, geht es realistisch gesehen um die einzige Titelchance der Saison.

Hjulmand ist zweifacher dänischer Pokalsieger

„Wir sind immer mit diesen großen Ambitionen unterwegs“, stellte der Däne anderthalb Jahre nach dem Double aus Meisterschaft und Pokalsieg unter Xabi Alonso klar und ergänzte: „Etwas zu gewinnen ist sehr, sehr wichtig in unserem Verein.“ Weil der Champions League-Titel trotz zuletzt zweier Siege in Lissabon und bei Manchester City, eher unwahrscheinlich ist und Leverkusens Rückstand auf die übermächtigen Bayern in der Liga elf Punkte beträgt, gilt der volle Fokus dem K.o.-Duell im Pokal.

„Es geht nur raus oder weiter. Diese Pokalabende sind top, ich mag das sehr, sehr gerne“, sagte der 53-Jährige, der mit dem FC Nordsjælland gleich zwei nationale Cup-Siege 2010 und 2011 abgeräumt hat. In Dänemark gab es aber nie die Situation, dass ein Gegner binnen vier Tagen zwei Mal bespielt wird. „Das ist schon besonders“, hielt Hjulmand fest und erwartet gegen Nico Kovacs Borussen trotzdem keine außerordentlichen Veränderungen: „Beide Mannschaften können nicht ihre Philosophie ändern. Es ist schwierig, etwas Besonderes zu machen.“

Nathan Tella kehrt nach Knieproblemen zurück

Ob diese Worte bewusst gewählt und als Bluff zu deuten sind, wird sich zeigen. Schließlich steht dem Bayer 04-Coach mit Nathan Tella ein Spieler zur Verfügung, der am 12. September gegen Frankfurt letztmals in der Startelf stand. Wegen hartnäckiger Knieprobleme fehlte der sprint- und schussstarke Nationalspieler Nigerias wochenlang und absolvierte zuletzt nur Kurzeinsätze. „Jetzt ist er komplett bereit und es ist super, dass er zurück ist“, sprach Hjulmand über den variablen Stürmer, der sowohl auf der Außenbahn als auch als zweite Spitze einsetzbar ist. Beim letzten Gastspiel im Ruhrpott hatte Tella bereits nach 26 Sekunden zur Führung für den späteren 3:2-Sieg getroffen.

Defensivverhalten muss verbessert werden

Ob es die Leverkusener nun ähnlich machen können wie am 10. Januar im letzten Vorrundenspiel 2024/25, hängt vor allem von der Lernfähigkeit des Hjulmand-Teams ab. Das Defensivverhalten nach gegnerischen Flanken hatte der Coach wegen der beiden so entstandenen Gegentreffer durch Anselmino (41.) und Adeyemi (65.) schon am Samstag angesprochen. Auch im eigenen Ballbesitz möchte er mehr tiefe Läufe und Pässe sehen, um die Dortmunder im letzten Drittel zu stressen. Dann kann drei Tage nach der Heimpleite auch mehr als der eine Treffer von Christian Kofane fallen.

„Wir hatten sehr viel Kontrolle, sehr viel Ballbesitz, vielleicht kommt der Gegner im Heimspiel etwas offener“, stellte sich der Gästecoach einen veränderten, gegnerischen Matchplan und etwas mehr Räume für seine Profis vor. Im nächsten Wortlaut ergänzte er aber: „Ich glaube, das wird wieder ein enges Spiel, in dem es auf Kleinigkeiten ankommt.“

Entwicklung soll beschleunigt werden

Hjulmand hat nicht nur die größte Titelchance für sein Team auf dem Schirm, sondern auch die generelle Entwicklung. „Wir sind zwar im Aufbau, aber wir müssen versuchen, gegen solche großen Gegner zu gewinnen.“ Um den Coup bei Manchester City nicht wie eine Eintagsfliege wirken zu lassen, peilt er den Einzug ins Pokal-Viertelfinale an. „Wir haben dieses Ziel, unsere Qualität auch gegen die Besten zu zeigen. Wenn wir in solchen Spielen siegen, kann das unsere Entwicklung beschleunigen“, machte sich der Däne auf zum nächsten Fußball-Fight gegen Borussia Dortmund.

Voraussichtliche Aufstellungen: Dortmund: Kobel; Anselmino, Anton, Schlotterbeck; Ryerson, Nmecha, Svensson, Sabitzer, Brandt; Adeyemi, Guirassy. — Leverkusen: Flekken; Quansah, Badé, Tapsoba; Garcia, Maza, Hofmann, Tillman, Grimaldo, Poku; Kofane. — SR.: Stieler (Sölden).