Im Pokal und in der Champions League: Der Neuzugang aus Berlin wird zweimal in Folge zum „Man of the Match“ gewählt - und will auch am Samstag gegen Schlusslicht Heidenheim überzeugen.
Ibrahim MazaDas neue Herz im Mittelfeld von Bayer Leverkusen

Behielt auch gegen viele Gegner den Überblick: Leverkusens Ibrahim Maza (in Schwarz) zeigte in Lissabon ein starkes Spiel.
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Ibrahim Maza hat ein feines Gespür, wann welche Qualitäten einzubringen sind. Der 19-jährige Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen wurde zuletzt zweimal binnen einer Woche zum „Man of the Match“ gewählt. Zuerst für seine Leistung im DFB-Pokalspiel beim SC Paderborn, wo er in der Verlängerung zur 3:2-Führung getroffen hatte. Acht Tage nach dem Achtelfinal-Einzug im nationalen Pokal agierte er in Lissabon deutlich defensiver, aber ebenfalls gewinnbringend. Beim 1:0 bei Benfica, dem ersten Sieg im vierten Champions League-Spiel, gab er den zweiten Sechser neben Aleix Garcia.
Nicht etwa Siegtorschütze Patrick Schick, sondern der Startelf-Debütant wurde für seine Leistung vom Technischen Beobachterausschuss der Uefa ausgezeichnet. „Seine Positionierung und seine klugen Entscheidungen sorgten für hervorragende Balance in seiner Mannschaft und ermöglichten es seinen Mitspielern, den Ball in vorteilhaften Positionen zu erhalten“, begründete das Gremium die Auszeichnung.
Wir haben gute Möglichkeiten mit Ibo in unterschiedlichen Positionen.
Tatsächlich hatte Maza, der in der vergangenen Saison noch für Hertha BSC in der 2. Bundesliga aufgelaufen war, nun in der Königsklasse 93 Prozent seiner Pässe an den Mann gebracht, war 12,9 Kilometer gelaufen und hatte eine Höchstgeschwindigkeit von 30,5 Kilometern pro Stunde erreicht. „Es macht Spaß mit Ibo“, lobte auch Kasper Hjulmand den in Berlin geborenen algerischen A-Nationalspieler.
Bayers Trainer standen in der portugiesischen Hauptstadt weder die langzeitverletzten Argentinier Exequiel Palacios und Equi Fernandez, noch der rotgesperrte Robert Andrich im defensiven Mittelfeld zur Verfügung. „Auf der neuen Position hat Ibo sicher nicht alles perfekt gemacht“, sagte Hjulmand und ging vor dem Bundesliga-Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr, BayArena/Sky) gegen den 1. FC Heidenheim auf mögliche Verbesserungen ein: „Manchmal kann er schneller spielen, ein oder zwei Kontakte. Auch im Aufbauspiel geht es noch ein bisschen ruhiger, aber ich glaube, wir haben gute Möglichkeiten mit Ibo in unterschiedlichen Positionen.“
Weil im letzten Spiel vor der Länderspielpause sowohl Kapitän Andrich als auch Jonas Hofmann, Martin Terrier und Alejo Sarco wieder zur Verfügung stehen, werden die Aufstellungskarten bei Bayer 04 neu gemischt. Und es würde nicht überraschen, wenn Hjulmand den technisch versierten Rechtsfuß wieder offensiver aufbietet. „Er ist sehr gut im Zentrum des Spiels, nicht nur außen“, spricht Leverkusens Trainer seiner Nummer 30 jene Qualitäten zu, die zuvor vor allem Florian Wirtz auf den Rasen der BayArena zauberte. „Er dreht sich sehr, sehr schnell mit dem Ball. Ich mag das, wenn ein Spieler flexibel ist“, sagte Hjulmand.
Bayer Leverkusen: Kasper Hjulmand lobt Haltung von Ibrahim Maza
Nicht nur die fußballerischen Voraussetzungen sind bei dem bis 2030 an die Werkself gebundenen Teenager groß. Sein Trainer hebt auch Mazas mentale Stärke hervor. „Er ist aufmerksam und kommt jeden Tag, um im Training und im Spiel besser zu werden.“ Dabei sei der 19-Jährige „aufmerksam“ und „sehr schnell“ lernfähig.
Ganz gleich, ob Maza nun weiter als Sechser (und damit als Konkurrent für den erstmals seit zwei Jahren nicht für das DFB-Team nominierten Andrich) aufläuft oder doch im offensiven Dreier-Mittelfeld: Der Sohn einer vietnamesischen Mutter und eines algerischen Vaters wird auch durch die jüngsten beiden Auszeichnungen immer selbstbewusster.
Zudem beweist er auf kommunikativer Ebene ein gutes Gespür. „Was als Nächstes kommt, weiß ich nicht“, antwortete Maza, als er auf mögliche weitere Meilensteine angesprochen wurde. Wohlwissend, dass das am Samstag in Leverkusen gastierende Schlusslicht vorige Woche ein 1:1 gegen Eintracht Frankfurt geschafft hat, ergänzte er: „Hoffentlich erstmal drei Punkte gegen Heidenheim.“
Voraussichtliche Aufstellungen:
Leverkusen: Flekken; Quansah, Badé, Tapsoba; Garcia, Arthur, Maza, Grimaldo, Poku; Schick. – Heidenheim: Ramaj; Busch, Mainka, Siersleben, Föhrenbach; Niehues, Ibrahimovic, Schöppner, Honsak; Zivzivadze, Schimmer. – SR.: Dankert (Rostock).

