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DBB-Team im EM-HalbfinaleDeutsche Basketballer besiegen Superstar Doncic

3 min
Johannes Thiemann wirft den Ball zum Korb.

Deutschland obenauf: Johannes Thiemann fliegt zum Korb, Luka Doncic (Nummer 77) kann nur hinterherschauen. 

Das deutsche Basketball-Team ist bei der EM ins Halbfinale eingezogen. Der 99:91-Sieg über Slowenien war hart erkämpft. 

Basketball-Weltmeister Deutschland spielt bei der Europameisterschaft nach einem Nervenkrimi um die Medaillen. Trotz einer gigantischen Show von NBA-Star Luka Doncic setzte sich das deutsche Team im Viertelfinale gegen Slowenien mit 99:91 (45:51) durch und steht damit im Halbfinale. Dort wartet am Freitag in Riga das Überraschungsteam aus Finnland. Im anderen Halbfinale stehen sich Griechenland und die Türkei gegenüber. 

Deutschland hat nun bei der EM jedes der bisher sieben Spiele für sich entschieden und gilt nach dem Aus von Serbien und Frankreich als Topfavorit auf die Goldmedaille.

Doncic mit satten 39 Punkten – DBB-Team kontert

Interims-Bundestrainer Alan Ibrahimagic wollte vor der Partie den Fokus nicht auf Sloweniens Superstar Luka Doncic lenken. Man wolle Slowenien als Team stoppen; „es wäre ein großer Fehler, nur auf Luka zu schauen.“ Und doch drehte sich von Beginn an alles um den Spieler der Los Angeles Lakers. Doncic handelte sich schnell zwei Fouls ein, übernahm danach aber das Zepter – im Verlauf des Spiels sollte er ganze 39 Punkte erzielen.

So lag Deutschland vor gut 9.000 Zuschauern schon im ersten Viertel mit elf Punkten zurück. Und auch im zweiten Viertel wollte kein richtiger Spielfluss aufkommen. Dennoch kämpfte sich der Weltmeister zurück und machte einen 13-Punkte-Rückstand wett. Zum 39:39 gelang Schröder der Ausgleich, zur Halbzeit betrug der Rückstand aber wieder sechs Punkte.

Luka Doncic mit dem Ball inmitten dreier deutscher Spieler.

Luka Doncic hatte seine liebe Mühe mit der deutschen Verteidigung.

In den Tagen vor dem Viertelfinale hatte es im deutschen Lager ungewöhnlich viel Unruhe gegeben. Zunächst war versucht worden, das Teamhotel zu wechseln, da die Unterkunft in der lettischen Hauptstadt zu laut und vor allem das Essen nicht gut genug sei. Aus Kostengründen kam ein Umzug nicht zustande.

Dann hatte der Teilrückzug von Bundestrainer Alex Mumbru die Schlagzeilen bestimmt. Der gesundheitlich nach seiner Bauchspeicheldrüsenentzündung nach wie vor angeschlagene Spanier hatte am Montag verkündet, das Coaching während der Spiele wie schon während der erfolgreichen Vorrunde im finnischen Tampere seinem Assistenten Ibrahimagic zu überlassen.

Spektakulärer Wurf bringt Deutschland auf die Siegerstraße

Der Trubel in den Tagen von Riga schien dem Team nicht gutgetan zu haben. Spätestens mit der Schlusssirene des dritten Viertels war das Momentum aber wieder auf der Seite der Deutschen: Tristan da Silva gelang ein spektakulärer Treffer von hinter der Mittellinie, durch den der Rückstand auf vier Punkte schmolz (70:74). Nun war das deutsche Team endlich hellwach. Im Schlussviertel wirkte der Gold-Favorit gelöst und drehte das emotionale Duell mit dem Europameister von 2017.

Auf den Tag genau zwei Jahre nach dem sensationellen WM-Triumph in Manila war Franz Wagner trotz schwacher Quote mit 23 Zählern bester Werfer in der deutschen Mannschaft, die ein großes Comeback in der hitzigen Partie schaffte. (dpa/red)