Nach verlorenem EM-FinaleKönig Charles schreibt Brief an England-Coach Gareth Southgate

Lesezeit 23 Minuten
Englands Trainer Gareth Southgate geht enttäuscht und nur mit der Silbermedaille am Pokal vorbei.

Die englische Nationalmannschaft und ihr Trainer Gareth Southgate scheiterten wie bereits bei der EM 2021 im Finale.

Die Fußball-EM 2024 läuft. In unserem Newsblog versorgen wir Sie mit Infos, Entwicklungen und auch mal bunten Geschichten vom Turnier.

Die Fußball-Europameisterschaft ist in vollem Gange. 51 Spiele werden im Laufe des Turniers in insgesamt zehn deutschen Stadien ausgetragen. Fünf davon finden im Rhein-Energie-Stadion des 1. FC Köln statt. Das Finale steigt am 14. Juli 2024 im Berliner Olympiastadion.

News, Infos und wichtige Entwicklungen vor dem EM-Turnier gibt es in unserem Newsblog.

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+++ Nancy Faeser zieht EM-Fazit: „Großartiges Fußballfest“ +++

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat in einer positiven Bilanz der EM in Deutschland das verbindende Element des Fußballs in den Vordergrund gestellt. „Fußball kann natürlich nicht die Probleme unserer Zeit lösen, aber er hat in diesen Wochen einen Gemeinsinn geschaffen, der uns als Gesellschaft gutgetan hat“, bilanzierte Faeser in der Nacht zu Montag in Berlin. „Viele Bilder dieses Sommers in unseren Städten werden unvergesslich bleiben.“

Spanien hatte sich im Endspiel von Berlin am Sonntagabend mit 2:1 (0:0) zum alleinigen Rekordeuropameister gekrönt, England ging einmal mehr leer aus und wartet seit dem WM-Triumph 1966 auf einen großen Titel. „Wir haben das großartige Fußballfest im Herzen Europas erlebt, das wir uns alle gewünscht haben“, führte Faeser aus. Deutschland habe sich „als guter Gastgeber präsentiert“. „Millionen Gäste und Fans haben friedlich und fröhlich gefeiert“, fügte die für Sport zuständige Ministerin hinzu.

Die Sozialdemokratin bekräftigte zudem, der Dank für „dieses friedliche Fußballfest“ gebühre „vor allem den zehntausenden Einsatzkräften der Polizei in den Ländern und im Bund, den Rettungskräften, den vielen Ehrenamtlichen und Volunteers“. Faeser hatte die EM vorab für die Bundespolizei als „größten Einsatz ihrer Geschichte“ bezeichnet. Während des in zehn deutschen Städten ausgetragenen Turniers waren demnach jeden Tag allein 22.000 Polizistinnen und Polizisten der Bundespolizei im Einsatz.

+++ Nach verlorenem EM-Finale: König schreibt an Southgate +++

Der englische König Charles III. hat Englands Nationaltrainer Gareth Southgate und seiner Mannschaft nach der 1:2-Niederlage im EM-Finale gegen Spanien Mut zugesprochen. „Auch wenn Ihnen der Sieg heute Abend verwehrt geblieben ist, möchten meine Frau und ich Sie und Ihr Team mit meiner ganzen Familie auffordern, den Kopf hochzuhalten“, heißt es in einem bei X geteilten Schreiben des Königs.

„Alle, die schon einmal an sportlichen Aktivitäten teilgenommen haben, werden wissen, wie verzweifelt man sich nach einem solchen Ergebnis fühlen kann, wenn der Preis so nah war - und sie werden sich mir anschließen, um Mitgefühl zu bekunden, auch wenn wir Spanien gratulieren.“

Weiter heißt es: „Aber seien Sie sich bitte bewusst, dass Ihr Erfolg, das Finale der Europameisterschaft erreicht zu haben, an sich schon eine großartige Leistung ist, die den Stolz einer Nation mit sich bringt, die die Three Lions heute weiter anfeuern wird - und bei den vielen Triumphen, die zweifellos noch vor uns liegen.“

Das spanische Königshaus gratulierte seiner Mannschaft zum EM-Titel: „EUROPAMEISTER!!!! Ihr wart die beste Mannschaft, ihr habt jedes Spiel zu einem Genuss für uns gemacht ganz Spanien ist stolz auf euch. Herzlichen Glückwunsch“, schreibt das Königshaus bei X. In dem Beitrag heißt es weiter: „Dieses Ergebnis wird dem gerecht, was wir während der gesamten EURO 2024 auf dem Spielfeld gesehen haben. Lasst uns feiern!“

+++ Kane und Southgate danken Deutschland und deutschen Fans +++

Englands Torjäger Harry Kane hat vor dem EM-Finale gegen Spanien auch den deutschen Fans gedankt. „Ob in den Hotels oder in den Stadien, überall spüre ich nicht nur die Unterstützung der englischen Fans, sondern auch die der deutschen. Das weiß ich sehr zu schätzen“, sagte der Stürmer von Bayern München am Samstagabend: „Ich bin mir sicher, dass es viele Deutsche gibt, die mir die Daumen drücken.“

Kane war vor einem Jahr von Tottenham Hotspur zu den Bayern gewechselt - allerdings nicht, „weil die Euro in Deutschland stattfindet“, wie er mit einem Schmunzeln sagte. „Aber die Unterstützung, seit ich in Deutschland bin, ist unglaublich. Viele Jungs von Bayern haben mir auch schon Nachrichten geschickt und Glück gewünscht. Morgen ist eine tolle Gelegenheit, Danke zu sagen“, so Kane.

Einen Dank an Deutschland äußerte am Tag vor dem Finale am Sonntag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) auch Nationaltrainer Gareth Southgate. „Wir haben uns überall willkommen gefühlt, alle waren super nett zu uns. Ich muss Deutschland gratulieren, sie haben eine unglaubliche Veranstaltung auf die Beine gestellt“, sagte Southgate.

+++ Prinz William schwört England auf EM-Finale ein +++

Prinz William hat die englische Fußball-Nationalmannschaft auf das EM-Finale gegen Spanien eingeschworen. „Wir sind so stolz auf euch alle. Nur noch einmal ins Zeug legen, um den Job zu erledigen. Geht da raus und zeigt der Welt, was in euch steckt. Wir glauben daran“, schrieb der Thronfolger und Präsident des englischen Fußball-Verbandes FA vor dem Endspiel am Sonntag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Berlin bei X.

Der älteste Sohn von König Charles III. wird die Partie live im Berliner Olympiastadion verfolgen, wenn die Three Lions nach ihrem ersten internationalen Titel seit 58 Jahren greifen. 1966 war England im Finale gegen Deutschland Weltmeister geworden.

+++ Unabhängig von EM-Ausgang: England will Southgate halten +++

Die Amtszeit von Gareth Southgate als Nationaltrainer Englands könnte nach der EM doch noch fortgesetzt werden. Wie der britische „Telegraph“ berichtet, plant der Nationalverband FA unabhängig vom Ausgang des EM-Endspiels eine Verlängerung mit dem ehemaligen Nationalspieler bis mindestens zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. Die Three Lions treffen am Sonntag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) im Finale von Berlin auf Favorit Spanien und wollen ihren ersten großen Titel seit 1966 gewinnen.

Southgates Vertrag läuft offiziell bis zum Ende des Jahres. Doch eine Entscheidung über die Zukunft würde bereits zwischen dem Turnier und den nächsten Länderspielen im September fallen, um Planungssicherheit in Richtung WM zu haben.

Ob der 53-Jährige selbst weitermachen möchte, ist offen. In einem Interview mit mehreren deutschen Medien sagte Southgate vor dem Turnier in bemerkenswerter Offenheit: „Wenn wir nicht gewinnen, werde ich wahrscheinlich nicht mehr hier sein. Dann war es vielleicht die letzte Chance. Ich glaube, nach einem Turnier geht in etwa die Hälfte der Nationaltrainer – das liegt in der Natur des internationalen Fußballs.“

+++ Bericht: Mecker-Regel kommt auch in die Bundesliga +++

Auch auf den Plätzen der Fußball-Bundesliga dürfen einem Bericht zufolge künftig nur noch die Kapitäne mit den Schiedsrichtern diskutieren. Dies berichtet die „Sport Bild“ unter Berufung auf eine Sitzung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vom Donnerstag. An dem Treffen soll neben DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann auch der neue Schiedsrichter-Chef Knut Kircher teilgenommen haben.

Der Verband war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen, hatte aber einen solchen Schritt schon während der EM-Vorrunde angedeutet. „Die Frage, ob und inwieweit die UEFA-Anweisung künftig auch im deutschen Profifußball zum Tragen kommen soll und wird, besprechen wir intensiv auch gemeinsam mit der DFL und den Zuständigen im DFB für den Spielbetrieb in der 3. Liga und dem DFB-Pokal“, hatte es auf Anfrage geheißen.

Laut „Sport Bild“ soll die Regel, wonach nur die Kapitäne mit dem Referee sprechen dürfen, von Saisonstart an in der Bundesliga, der 2. Bundesliga, der 3. Liga und in der Regionalliga gelten. Unklar sei aber noch, wie verfahren werde, wenn ein Torhüter eine Mannschaft als Kapitän anführt.

+++ Schweinsteiger: Spanien muss mit England „erst mal zurechtkommen“ +++

Der frühere Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger sieht Spanien trotz der bisher gezeigten Leistungen bei der EM nicht als klaren Favoriten im Endspiel gegen England. „Mit dem, was die Engländer in der ersten Halbzeit gezeigt haben, damit müssen die Spanier erst mal zurechtkommen“, sagte der Experte der ARD nach dem 2:1-Erfolg der Three Lions im Halbfinale gegen die Niederlande. „Das ist ein anderes England als noch in der Gruppenphase.“

Der Weltmeister von 1966 war für seine Auftritte bei diesem Turnier heftig kritisiert worden, steigerte sich gegen die Niederlande aber gewaltig und erreichte dank eines späten Treffers von Ollie Watkins das Finale am Sonntag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV).

„Sie können den Spanier Probleme bereiten“, sagte Schweinsteiger, der glaubt, dass Englands Erfahrung ein Vorteil sein könnte. „Die Engländer wirken abgezockter, ein bisschen eingespielter. Für Spanien ist es seit langem mal wieder das erste Finale und England hatte das schon bei der letzten Europameisterschaft. Da sind einige Spieler dabei, die das schon einmal durchlaufen haben.“

+++ Oranje-Party in Dortmund vor dem EM-Halbfinale +++

Vor dem EM-Halbfinale Niederlande gegen England ist die Dortmunder Innenstadt fest in Oranje-Hand. Es werden laut Polizei bis zu 80.000 Fußballfans aus dem Nachbarland sowie mindestens 25.000 Engländer rund um die Partie in der Ruhrgebietsstadt erwartet.

Für den Nachmittag haben die Niederländer einen riesigen Fanmarsch in Richtung Stadion und zum Public Viewing im naheliegenden Westfalenpark geplant. Sofern sich, wie von der Polizei erwartet, ein Großteil der niederländischen Fans daran beteiligt, werde dies der „größte Fanwalk den Dortmund je gesehen hat“, sagte ein Polizeisprecher.

Die Bevölkerung müsse währenddessen mit erheblichen Verkehrsbehinderungen rechnen - mindestens zwei Stunden lang. „Die Oranjes laufen ja nicht schnurstracks, die hüpfen ja von links nach rechts“, sagte der Polizeisprecher. Das dauere entsprechend lang: „Wer hüpft, hat mehr vom Weg“. Die Fans der niederländischen Nationalmannschaft haben vor vorherigen Spielen ihrer Mannschaft in den Fanzonen mit einem gemeinsam Hüpftanz von links nach rechts Eindruck gemacht.

Fans der Niederlande feiern

Bereits am frühen Nachmittag war die Fanzone am Friedensplatz mit mehr als 6000 Menschen gefüllt.

Bereits am frühen Nachmittag war die Fanzone am Friedensplatz mit mehr als 6000 Menschen gefüllt und entsprechend geschlossen worden. Auch in den Kneipen und Bars der Innenstadt dominierten Fans in den orangefarbenen Trikots ihrer Mannschaft, nur vereinzelt mischten sich englische Anhänger darunter.

Immer wieder waren niederländische Fangesänge zu hören. Abgesehen von vereinzeltem Abbrennen von Pyrotechnik sei es aber bislang friedlich, sagte der Polizeisprecher.

+++ Medienbericht: Thomas Müller beendet nach EM-Aus DFB-Karriere +++

Weltmeister und Fan-Liebling Thomas Müller macht einem Medienbericht zufolge Schluss im deutschen Nationalteam. Diese Entscheidung habe der 34-Jährige getroffen, berichtete die „Bild“. Bereits nach dem Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM gegen Spanien hatte Müller ein Gespräch mit Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann angekündigt.

Müller spielte seit seinem Debüt im März 2010 bei einem WM-Test gegen Argentinien (0:1) in seiner Münchner Heimat 131 Mal für Deutschland. Häufiger kamen für die DFB-Elf nur Rekordhalter Lothar Matthäus (150) und Miroslav Klose (137) zum Einsatz. Der Weltmeister von 2014 werde seinen bis 2025 laufenden Vertrag beim FC Bayern München aber erfüllen, berichtete die „Bild“ weiter.

Vor seinem Debüt hielt ihn Diego Maradona als Gästecoach für einen Balljungen. Wenige Monate später schickte Müller Argentinien und Maradona im WM-Viertelfinale in Kapstadt beim 4:0 mit einem Tor nach Hause. Mit fünf Treffern wurde der damals 20-Jährige Torschützenkönig in Südafrika. Vier Jahre später war Müller bei der WM wieder fünfmal erfolgreich - sein großer Beitrag zum Triumph in Brasilien.

Kurios: Bei Europameisterschaften blieb Müller ein Torerfolg verwehrt. 2012, 2016, 2021 und 2024 war er bei Kontinentalmeisterschaften dabei. Beim Heim-Turnier spielte der Münchner keine tragende Rolle mehr.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte ihn als „Connector“ und „Schmiermittel“ für die gute Stimmung zwischen jüngeren und älteren Spielern bezeichnet. Zum Einsatz kam er nur noch als Joker im Eröffnungsspiel gegen Schottland (5:1) und beim großen, aber letztlich nutzlosen Aufbäumen gegen Spanien (1:2 n.V.).

Müllers DFB-Zeit nach dem frühen WM-Aus 2018 in Russland war ein Auf und Ab. Der damalige Bundestrainer Joachim Löw berücksichtigte ihn und Mats Hummels und Jérome Boateng im März 2019 nicht mehr - eine damals heiß diskutierte Entscheidung. Müller kam aber zur EM 2021 zurück - ohne Fortune. Im EM-Achtelfinale gegen England (0:2) vergab er die große Ausgleichschance.

Löw-Nachfolger Hansi Flick verzichtete dann zunächst auch auf Müller, bei der WM 2022 war er aber wieder dabei. Nach dem erneuten Vorrunden-Aus in Katar sagte Müller in einem TV-Interview: „Es war ein enormer Genuss, liebe Leute. Vielen Dank. Wir haben unglaubliche Momente miteinander gehabt. Ich hab' in jedem Spiel versucht, mein Herz auf dem Platz zu lassen“. Das wurde damals als Rücktrittsankündigung interpretiert. Er habe alles „mit Liebe getan“, versicherte Müller. Daran hatte sich auch bei der Heim-EM nichts geändert.

+++ England-Coach Southgate wirbt um Respekt für Zwayer +++

Der englische Nationaltrainer Gareth Southgate will sich der Kritik vieler Landsleute an der Ansetzung von Schiedsrichter Felix Zwayer für das EM-Halbfinale am Mittwoch (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) gegen die Niederlande in Dortmund nicht anschließen. „Ich mache mir keine Sorgen darüber, wer der Schiedsrichter sein wird. Er wird auf einem sehr hohen Niveau pfeifen“, sagte der 53 Jahre alte Fußball-Lehrer, der um Respekt für die Ansetzung warb.

Zwayer gilt bei vielen englischen Fußballfans und auch bei Superstar Jude Bellingham als umstritten. Noch im BVB-Trikot hatte Bellingham nach dem Bundesliga-Spitzenspiel im Dezember 2021 gegen den FC Bayern (2:3) den deutschen Referee scharf kritisiert und ihm indirekt Bestechlichkeit vorgeworfen. „Du gibst einem Schiedsrichter, der schon in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?“, sagte Bellingham nach der Niederlage, bei der Zwayer mehrere Fehler unterlaufen waren.

+++ Toni Kroos lobt Bundestrainer Nagelsmann nach EM-Aus +++

Toni Kroos hat nach dem deutschen EM-Aus und seinem Karriereende Bundestrainer Julian Nagelsmann für dessen Arbeit rund um die Heim-Europameisterschaft gelobt. Bei der EM habe sich insbesondere auch nach dem Ausscheiden im Viertelfinale gegen Spanien am vergangenen Freitag gezeigt, dass der Kader „eine Gruppe von guten Typen“ gewesen sei, „nicht nur von guten Fußballern“.

„Da kann sich auch jemand wie Julian bestätigt fühlen, wie er das zusammengestellt hat“, sagte Kroos in der neuen Folge seines Podcasts „Einfach mal Luppen“ mit seinem Bruder Felix Kroos. „Das sind Situationen, in denen man sich dann nochmal besser kennenlernt“, sagte Kroos über die Rückfahrt aus Stuttgart nach Herzogenaurach ins Teamquartier, wo man teilweise noch „bis 6.00 Uhr“ in Gruppen gesprochen habe.

Bundestrainer Julian Nagelsmann (l) umarmt Deutschlands Toni Kroos nach dem 1:1 gegen die Schweiz.

Bundestrainer Julian Nagelsmann (l) umarmt Deutschlands Toni Kroos nach dem 1:1 gegen die Schweiz.

Anders als bei den vorherigen Turnieren sei es Nagelsmann und seinem Team gelungen, eine Euphorie zu entfachen. „Ich hatte diesmal wirklich das Gefühl, dass 82 Millionen Leute den Traum hatten, diese Heim-EM zu gewinnen“, sagte Kroos. Das sei bei den WM-Turnieren 2018 in Russland und 2022 in Katar anders gewesen.

Generell sieht er das DFB-Team auf dem richtigen Weg. „Man ist vielleicht noch nicht so, dass man 90 Minuten lang die bessere Mannschaft ist. Das kann man gegen so einen Gegner auch nicht erwarten. Aber jeder hat alles auf dem Platz gelassen“, urteilte der 34-Jährige, für den das 1:2 nach Verlängerung das letzte Spiel seiner Karriere gewesen ist. Man habe jetzt wieder gespürt, dass „Wille plus Qualität besondere Dinge bringen“ kann.

+++ Messi-Foto mit Spanien-Star Yamal geht um die Welt +++

Ein kurioses Foto geht während der EM in Deutschland um die Welt: Es zeigt, wie der immer noch aktive Fußball-Superstar Lionel Messi ein kleines Baby beim Baden vorsichtig in den Armen hält.

Der Besondere daran: Das Neugeborene ist Spaniens neue Sturmhoffnung Lamine Yamal. Als der EM-Teilnehmer geboren wurde, war Messi 20 Jahre alt.

Vor dem EM-Viertelfinale der Spanier gegen Deutschland hatte Mounir Nasraoui, der Vater des spanischen Nationalspielers, das Bild in den sozialen Netzwerken geteilt. Er schrieb dazu: „Der Beginn zweier Legenden“. Yamal soll zum Zeitpunkt der Aufnahme erst zwei Monate alt gewesen sein.

Messi spielte bis 2021 für den FC Barcelona und prägte dort eine der erfolgreichsten Zeiten des Vereins. Nach zwei Jahren bei Paris Saint-Germain spielt der argentinische Superstar seit 2023 in den USA bei Inter Miami. Mit Argentinien wurde er 2022 Weltmeister und achtmal Weltfußballer. Inzwischen ist er 37 Jahre alt.

Yamal, heute 16 Jahre alt, wurde wie Messi in Barcelonas Nachwuchsakademie La Masia ausgebildet und feierte im Frühjahr 2023 als 15-Jähriger sein Debüt bei den Profis. Inzwischen sorgt er bei der EM als jüngster Teilnehmer der Geschichte für Furore. Im Halbfinale wartet Frankreich (Dienstag, 21 Uhr).

+++ Dortmund rüstet sich für Fanmarsch der Niederländer +++

Die Dortmunder Polizei stuft das Halbfinale zwischen England und den Niederlanden bei der Fußball-EM am Mittwoch (21.00 Uhr/ARD/MagentaTV) nicht als Hochrisikospiel ein. „Wir erwarten einen friedlichen Verlauf. Zwischen beiden Fangruppen gibt es keine feindliche Stimmung. Wir gehen von einem großen und bunten Fußballfest aus“, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag.

Allerdings seien aufgrund des großen Andrangs besondere Maßnahmen und ein angepasstes Polizeiaufgebot vonnöten. Demnach werden bis zu 80.000 niederländische und 25.000 englische Fans in der Revierstadt erwartet.

Fans der niederländischen Nationalmannschaft nehmen an einem Fanwalk in Berlin teil, der auch in München vor dem Spiel gegen England wieder gefeiert werden soll.

Fans der niederländischen Nationalmannschaft nehmen an einem Fanwalk in Berlin teil, der auch in München vor dem Spiel gegen England wieder gefeiert werden soll.

Die Public-Viewing-Areale auf dem Friedensplatz in der City und in dem in Stadionnähe gelegenen Westfalenpark dürften deshalb gut gefüllt sein. Vor allem der geplante Fanmarsch der Niederländer Richtung Stadion erfordere hohen Aufwand. „Aufgrund der Masse an Fans werden wir entsprechende Kräfte stellen“, sagte die Polizeisprecherin.

Die Sorgen vor ähnlich skandalösen Vorfällen wie bei der EM 1988 halten sich demnach in Grenzen. Das Duell beider Teams am 15. Juni 1988 in Düsseldorf, das der spätere Europameister Niederlande mit 3:1 gewann, blieb vor allem wegen der massiven Ausschreitungen zwischen englischen und deutschen Hooligans in Erinnerung.

+++ Zwayer pfeift EM-Halbfinale Niederlande gegen England +++

Der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer leitet das EM-Halbfinale an diesem Mittwoch (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Dortmund zwischen den Niederlanden und England. Das gaben die Europäische Fußball-Union und der Deutsche Fußball-Bund am Montag bekannt. Ein Einsatz im Finale am kommenden Sonntag ist für Zwayer damit höchst unwahrscheinlich.

Brisant ist die Ansetzung wegen eines Vorwurfs des englischen Offensivstars Jude Bellingham im Dezember 2021. Der damalige Profi von Borussia Dortmund hatte Zwayer nach dessen umstrittener Leitung im Spitzenspiel gegen den FC Bayern München (2:3) scharf kritisiert und dem Schiedsrichter in Anspielung auf den 18 Jahre zurückliegenden Skandal um Robert Hoyzer indirekt Bestechlichkeit vorgeworfen.

Schiedsrichter Felix Zwayer pfeift auch das EM-Halbfinale zwischen der Niederlande und England

Schiedsrichter Felix Zwayer pfeift auch das EM-Halbfinale zwischen der Niederlande und England

Zwayer wies diese Vorwürfe entschieden zurück, legte nach dem Spiel aber auch aufgrund massiver Anfeindungen eine mehrwöchige Pause ein.

Gegen die Halbfinal-Nominierung für Zwayer wetterte der ehemalige deutsche Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe heftig. „Verantwortungslos allen gegenüber…“, schrieb der 50-Jährige beim Kurznachrichtendienst X: „Nur eine Machtdemonstration nach außen+innen (wir entscheiden) - unabhängig von Leistung/Vergangenheit. Wahnsinn.“

Schon die EM-Nominierung für Zwayer und Siebert hatte Gräfe bemängelt und dabei vor allem DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich, der nach persönlichen und regionalen Gesichtspunkte Referees fördere, kritisiert. „Alle Nominierten haben hart dafür gearbeitet und sich dieses Highlight in ihrer Karriere redlich verdient“, hatte dagegen Fröhlich in einer Verbandsmitteilung verlauten lassen.

+++ Kategorie „Loser“: Kane in England schwer in der Kritik +++

Englands Nationalmannschaftskapitän Harry Kane steht bei der EM in Deutschland trotz des Halbfinaleinzugs der Three Lions schwer in der Kritik. Seine erneut unauffällige Leistung beim 5:3-Sieg im Elfmeterschießen gegen die Schweiz in Düsseldorf nährte vor allem medial die Zweifel, dass sich der 30 Jahre alte Star des FC Bayern derzeit nicht in bester Verfassung befindet.

„Das ist nicht der Kane, den wir kennen. Er ist unbeweglich und kann sich nicht frei entfalten“, urteilte der „Guardian“ über das Viertelfinale, bei dem Kane vor dem Elfmeterschießen ausgewechselt wurde.

Kane selbst gab nach der Auswechslung in der Verlängerung Entwarnung. „Mir geht es gut, ich war einfach müde. Ich hatte ein bisschen Krämpfe da, bin über ein paar Wasserflaschen gestolpert und beide Waden haben gekrampft“, berichtete Kane, der von Ivan Toney ersetzt wurde. Ohne den Kapitän, der üblicherweise nicht ausgewechselt wird, trafen später alle fünf englischen Profis im Elfmeterschießen.

Kane hat zwar zwei Turniertore erzielt, wirkt nach Rückenproblemen im Saisonendspurt mit den Bayern aber nicht komplett fit. Der englische Ableger des Portals „Goal.com“ stufte Kane nach dem Schweiz-Spiel gar in die Rubrik „Loser“ (Verlierer) ein. „Die Wahrheit ist, dass Kane schon lange nicht mehr nützlich ist.“ Im Auftaktspiel gegen Serbien (1:0) hatte es eine Halbzeit gegeben, in der Kane nur zweimal den Ball berührte.

+++ Hand oder nicht? Cucurella nimmt's mit Humor +++

Spaniens Abwehrspieler Marc Cucurella hat mit Humor auf die Diskussionen um seine Hand-Szene im EM-Viertelfinale gegen Deutschland reagiert. Er sei Spieler, sagte der 25-Jährige am Sonntag. „Wenn die Schiedsrichter sagen, es ist kein Handspiel, dann respektiere ich das als Spieler natürlich“, erklärte Cucurella und lachte.

Angesprochen auf Schiedsrichterexperten, die die Szene ebenfalls nicht als Handspiel bewertet hätten, sagte er: „Wenn du mir sagst, die Schiedsrichterexperten sagen, es ist kein Handspiel, dann ist es kein Handspiel.“

Cucurella hatte in der Verlängerung am Freitag einen Schuss von Jamal Musiala im Strafraum an den Arm bekommen. Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor und sein Team entschieden aber nicht auf Strafstoß. Diese Richtung hatte UEFA-Schiedsrichterchef Roberto Rosetti vor dem Turnier vorgegeben. Spanien zog mit einem 2:1 ins Halbfinale ein.

+++ Manuel Neuer zögert mit Rücktritt +++

Für Toni Kroos ist das Kapitel Nationalmannschaft auf jeden Fall beendet, was seine langjährigen Wegbegleiter Manuel Neuer und Thomas Müller genau vorhaben, bleibt offen. „Es ist bitter, dass wir die Reise jetzt beenden müssen“, klagte Deutschlands Rekordtorhüter Neuer nach dem 1:2 nach Verlängerung gegen Spanien im Stuttgarter Stadion.

Beide werden die Fans zumindest weiter im Bayern-Trikot sehen. „Ich habe gesagt, ich mache mir nach dem Turnier Gedanken“, sagte Neuer. Müller äußerte sich klarer: „Es kann schon sein, dass es das letzte Spiel war.“

+++ Julian Nagelsmann will seinen Weltmeistern Zeit geben +++

Nagelsmann will den verdienten Champions Bedenkzeit gewähren. „Solche großen Spieler sind auch absolut selber im Lead, das selbst für sich zu bewerten und zu entscheiden, was das Beste für ihre Karriere ist“, sagte der Bundestrainer. Kroos, Müller, Neuer, zusammen kommen sie auf 369 Länderspiele für Deutschland. Sie haben eine Ära geprägt.

Neuer deutete an, dass die Entscheidungsfindung bei ihm auch „ein halbes Jahr oder länger dauern“ könne. Er ist jetzt erstmal weg, und das wohl auch beim Start des DFB-Teams in die Nations League im September. Und kommt dann doch nochmal zurück? Neuer verwies jedenfalls auf das Kroos-Comeback zur Heim-EM: „Wie lange hat denn Toni gewartet?“

+++ Alle Mann bereit für Spanien – Robert Andrich mit pinken Haaren +++

Bundestrainer Julian Nagelsmann kann im EM-Viertelfinale gegen Spanien alle personellen Möglichkeiten seines Kaders ausschöpfen. Beim Abschlusstraining am Donnerstag im DFB-Quartier in Herzogenaurach waren alle 26 Akteure dabei. Ins Auge stach dabei mal wieder Mittelfeldspieler Robert Andrich. Nach platinblond hat der 29 Jahre alte Leverkusener seine Haare nun pink gefärbt, der Farbe des deutschen Auswärtstrikots.

Nach platinblond hat sich Robert Andrich seine Haare nun pink gefärbt

Nach platinblond hat sich Robert Andrich seine Haare nun pink gefärbt

In Stuttgart wird die DFB-Auswahl am Freitag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) aber im weißen Heimtrikot auflaufen. Trotzdem könnte der Rotton von Andrich ein Signal der Kampfbereitschaft an die Spanier sein, deren Auswahl als Furia Roja (Rote Wut), bezeichnet wird. „Wir werden alles tun, für das Land, für das Trainerteam, für alle, dass wir den Titel holen können. Das ist unsere Motivation“, kündige Jungstar Jamal Musiala im TV-Sender „Sky“ an.

Nagelsmann kann im fünften Turnierspiel gegen das bislang beste Turnierteam Spanien wieder mit Jonathan Tah in der Abwehr planen. Der Leverkusener hat seine Gelb-Sperre gegen Dänemark abgesessen und dürfte wieder für Nico Schlotterbeck in die Startelf zurückkehren. Die brisanteste Personalfrage stellt sich in der Offensive. Beginnt Leroy Sané erneut? Oder setzt der Bundestrainer wieder auf Jungstar Florian Wirtz?

+++ Toni Kroos über Lehmanns Spanien-Behauptung: „Ich habe da eine andere Meinung“ +++

Toni Kroos blickt dem EM-Viertelfinale gegen Spanien „überhaupt nicht nostalgisch“ entgegen, auch wenn ein Ausscheiden das Ende seiner Profi-Karriere bedeuten würde. „Ich gehe nicht davon aus, dass es mein letztes Spiel ist“, sagte der 34 Jahre alte Fußball-Nationalspieler am Mittwoch in Herzogenaurach.

Das Spanien-Spiel am Freitag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) soll nur eine weitere Etappe auf dem Weg ins Endspiel am 14. Juli in Berlin sein. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das Turnier zu gewinnen“, sagte Kroos, der für die EM ein Comeback im DFB-Team gewagt hatte. Als „Bonus“ empfinde er den Vorstoß ins Viertelfinale noch nicht.

Toni Kroos lacht bei seiner vielleicht letzten Pressekonferenz als Profi-Fußballer vor dem Viertelfinale gegen Spanien.

Toni Kroos lacht bei seiner vielleicht letzten Pressekonferenz als Profi-Fußballer vor dem Viertelfinale gegen Spanien.

Dass mit Spanien dem DFB-Team nun eine „teilweise unerfahrene Jugendmannschaft“ gegenüber stehen würde, wie es zuletzt der ehemalige Nationaltorhüter Jens Lehmann in einem Interview behauptete, sieht Kroos überhaupt nicht so. „Das ist eine einzelne Meinung“, so Kroos. „Ich habe da eine etwas andere.“

Die Ausführungen des 54-jährigen Lehmann hätten laut eines spanischen Reporters hohe Wellen in Spanien geschlagen. Doch Kroos hat viel Erfahrung mit dem spanischen Fußball und verwies darauf, dass die spanische Mannschaft offensichtlich über große Erfahrung in ihren Reihen verfüge. „Rodri, Nacho, Morata, Carvajal haben viel Erfahrung. Ich erwarte eine spanische Mannschaft die top eingestellt sein wird“, so Kroos.

+++ Entscheidung gefallen: pink-lila DFB-Trikots bleiben im Schrank +++

Die deutsche Nationalmannschaft wird ihr EM-Viertelfinale gegen Spanien in den weißen Heimtrikots bestreiten. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zwei Tage vor dem Spiel am Freitag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Stuttgart mit.

Kai Havertz jubelt mit seinen DFB_Kollegen nach seinem treffer zum 1:0 gegen Dänemark.

Kai Havertz jubelt mit seinen DFB_Kollegen nach seinem treffer zum 1:0 gegen Dänemark.

Im bisherigen Turnierverlauf ist das weiße Dress dreimal zum Einsatz gekommen, so auch beim Erfolg im Achtelfinale gegen Dänemark (2:0). Das bei den Fans so beliebte pink-lila Shirt trugen Kapitän Ilkay Gündogan und Co. nur beim Vorrundensieg über Ungarn (2:0). Es ist das am besten verkaufte Auswärtstrikot in der Geschichte des DFB.

+++ Österreich-Trainer Ralf Rangnick und Stürmer Gregoritsch zeigen klare Kante +++

Mit eindringlichen Worten gegen rechtes Gedankengut hat sich der österreichische Angreifer Michael Gregoritsch von der Fußball-EM verabschiedet. Die Botschaft an Österreich und ganz Europa sei, „dass man sich nicht extrem auseinandersetzen sollte mit Differenzierung und rechten Gedanken“, sagte der Profi des SC Freiburg bei ServusTV nach dem 1:2 (0:1) im EM-Achtelfinale gegen die Türkei.

Man solle sich „vielleicht ein bisschen zusammenreißen und sehen, dass man wie im Fußball vereint, auf jeden einzelnen Menschen stolz und glücklich sein kann“, sagte Gregoritsch: „Wir sollten uns ganz weit entfernen von rechtem Gedankengut und wissen, wie wichtig es ist, dass wir alle gleich sind, dass wir alle für unser Land da sind und für eine Sache so brennen können.“

Im Turnierverlauf hatte auch Österreichs Teamchef Ralf Rangnick vor dem Erstarken des Rechtsextremismus in Europa gewarnt, nachdem es während der EM wiederholt zu rechtsextremen und nationalistischen Vorfällen durch Anhänger verschiedener Teams gekommen war.

Unter anderem hatten österreichische Fans vor der Partie in Leipzig am Dienstag für einen Eklat gesorgt. Auf Aufnahmen des Schweizer Senders SRF ist zu sehen, wie Anhänger zum Lied „L'Amour toujours“ von Gigi D'Agostino „Ausländer raus“ skandieren.

Im Gruppenspiel gegen Polen (3:1) in Berlin war im österreichischen Block zudem ein Banner mit der Aufschrift „Defend Europe“ zu sehen gewesen. Dies ist ein Slogan der rechtsextremen Identitären Bewegung.

+++ Gary Lineker kritisiert Englands EM-Auftritt +++

Die englische Fußball-Ikone Gary Lineker hat die Three Lions nach den schwachen Leistungen bei der EM deutlich kritisiert. „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die wie verlorene Seelen auftritt. Es scheint so, als ob sie nicht wüssten, was sie da machen oder wie sie als Team spielen sollten“, sagte Lineker in dem Podcast „The Rest Is Football“, den er gemeinsam mit Alan Shearer und Micah Richards moderiert.

Das Team um Kapitän Harry Kane steht nach dem 2:1 nach Verlängerung über die Slowakei zwar im Viertelfinale, bietet spielerisch aber bislang nur wenig an. „Ich fühle ein bisschen mit den Spielern. Sie versuchen es so sehr, aber sie sehen ein bisschen verloren aus“, sagte Lineker.

Bereits nach während der Gruppenphase hatte sich Lineker kritisch zu Englands EM-Geschicken geäußert. In einem BBC-Interview kritisierte er unter anderem das Positionsspiel von Bayern-Stürmer Harry Kane als „minimalistisch“. Der Kapitän der Three Lions würde kaum Räume schaffen, in die er reinstarten und den Ball fordern könnte. „Wenn er sich für den kurzen Pass anbietet, dann macht er das nur sehr lethargisch“, so Lineker. „Das muss er besser machen.“

Am Samstag (18.00 Uhr) geht es im Viertelfinale von Düsseldorf gegen die Schweiz, die ebenfalls noch ohne Niederlage ist und zuletzt Titelverteidiger Italien verdient mit 2:0 besiegte.

Für dieses Spiel befinde man sich „deutlich“ in der Rolle des Außenseiters, stellte der 63 Jahre alte Lineker klar. Gegen die Slowaken sorgte erst ein Tor von Jude Bellingham in der fünften Minute der Nachspielzeit für die Verlängerung, nach der es lange nicht mehr ausgesehen hatte. England hat in 390 Minuten bei der EM erst vier Tore erzielt - je zwei von Bellingham und Kane.

+++ Ronaldo trifft schwer krebskranken Bewunderer +++

Superstar Cristiano Ronaldo hat bei aller EM-Fokussierung sein Herz für Kinder sprechen lassen. Als der ehemalige Weltfußballer mit Portugals Fußball-Nationalmannschaft am Montag zum Achtelfinale gegen Slowenien am Frankfurter Stadion eintraf, begrüßte „CR7“ zunächst seinen schwer krebskranken Bewunderer Awar Shanek.

Nach Spielschluss war für das vier Jahre alte Kind einer syrischen Flüchtlingsfamilie aus dem hessischen Wetzlar auch noch ein etwas längeres Treffen mit Ronaldo im Spielertunnel vorgesehen.

Cristiano Ronaldo beim Training.

Cristiano Ronaldo beim Training.

Die charakterstarken Gesten des Europameisters von 2016 und Vaters von fünf Kindern sind das Ergebnis des spontanen Engagements der Redaktion des Radiosenders hr3 für Awar vor einigen Tagen bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) und dem portugiesischen Nationalverband. 

Die Nachricht von der Erfüllung des Traumes löste bei Awar Shanek, dessen Körper von mehreren Tumoren befallen ist,  große Freude aus. Mehrere Tage vor den großen Momenten mit seinem Lieblingsspieler in Frankfurt übte der Junge sogar die Umarmungsbewegung ein.

+++ Mittelstädt-Freundin Lea Prinz entschuldigt sich +++

Lea Prinz, Freundin von Fußball-Nationalspieler Maximilian Mittelstädt, hat sich für ihre Kritik an der Stadt Dortmund entschuldigt. „Es war am Hauptbahnhof chaotisch und ich war etwas überfordert“, schrieb Prinz auf ihrem Instagram-Kanal nach dem Achtelfinale Deutschlands gegen Dänemark. In einer mittlerweile gelöschten Story hatte sie nach ihrer Ankunft am Spielort geschrieben: „In Dortmund angekommen und erst mal ein Kulturschock bekommen. Warum wusste ich nicht, dass es hier so schlimm ist?“

Zudem versuchte die Influencerin noch, die Wogen in Richtung Dortmund ein wenig zu glätten. „Nicht böse gemeint irgendeiner Stadt gegenüber. Hab hier auch einige von Euch getroffen und eine gute Zeit gehabt, also werde ich gerne wiederkommen“ schrieb Prinz und versah ihre Nachricht mit einem Herz. Lea Prinz und Maximilian Mittelstädt sind seit Oktober 2023 ein Paar.