„Ich bin stolz auf die Mannschaft“Kölner Haie erkämpfen sich einen Sieg gegen Fischtown Pinguins

Lesezeit 4 Minuten
Kölns Moritz Müller bedankt sich nach der Partie bei den Fans.

Kölns Moritz Müller bedankt sich nach der Partie bei den Fans.

Vor über 16.000 Zuschauern konnten die Haie im Rennen um die Playoffs einen Sieg einfahren.

Mit einem Urschrei, der aus über 16 600 Kehlen schallte, bejubelten die Kölner am Dienstag den 3:2 (1:0,1:2,1:0)-Sieg ihrer Haie gegen die Fischtown Pinguins. „Ich bin stolz auf die Mannschaft“, frohlockte auch Uwe Krupp nach den eminent wichtigen drei Punkten in der Lanxess Arena.

Im Rennen um die Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga hatte der Trainer „viele gute Sachen“ gesehen. „Trotzdem ist es nicht so einfach, wenn du ein paar Mal den Extrapunkt nicht bekommst“, gab er die zurückliegenden drei Spiele zu bedenken und stellte die Reaktion gegen den Tabellenzweiten umso höher. Dass sich die Hausherren nach zwei langen Roadtrips in Berlin (4:5) und Nürnberg (3:4), sowie zuletzt in München (2:3), erstmal schwer taten, hatte nicht nur mit der Qualität des Gegners zu tun.

KEC-Fan brauchte medizinische Hilfe im ersten Drittel

In den ersten zehn Minuten gab es auch einen medizinischen Notfall in der Nordkurve, sodass die Fans ihren Support einstellten. Erst als der betroffene KEC-Fan von Sanitätern fit aus der Halle getragen werden konnte, war das Heimpublikum wieder voll da. Als hätten die Spieler auf dem Eis darauf gewartet, entfesselten sie nun ihren Offensivdrang und hätten durch Brady Austin (11.), Rückkehrer Alexandre Grenier (13.), Jason Bast (14.), Frederik Storm (15.) und im ersten Powerplay, zur Führung kommen können.

Diese besorgte mit Stanislav Dietz dann ein weiterer Spieler, der vier Tage nach München, ins Lineup zurückgekehrt war. Grenier legte im zweiten Überzahlspiel quer und der ehemalige Bremerhavener Dietz traf aus der Distanz wuchtig zum 1:0. Da waren noch 30 Sekunden im ersten Drittel zu spielen. Und auch nach dem ersten Seitenwechsel verlief das Spiel auf Messers Schneide. Colt Conrad hatte in der Schlussminute des ersten Abschnitts schon Aluminium für die Pinguine getroffen. Danach tauchte auch Alexander Friesen gefährlich vor Tobias Ancicka auf, der Haie-Goalie blieb aber Sieger (22.).

Ancicka läuft zur Höchstform auf

Ähnlich wie 20 Minuten zuvor, musste es dann wieder einen medizinischen Einsatz in Nordkurve geben, was die Stimmung im weiten Rund erneut hemmte. Trotzdem hätte Gregor MacLeod die Führung beinahe ausgebaut (25.). Als die Deutzer Arena dann auch akustisch wieder hinter ihrer Mannschaft stand, lief Tobias Ancicka zur Höchstform auf. Mit einem Hechtsprung verhinderte der Goalie den Ausgleich von Ziga Jeglic (31.). Zwei Zeigerumdrehungen später wurde es auf der Gegenseite unübersichtlich.

Weil die Scheibe im Slot frei vor Gäste-Goalie Maximilian Franzreb lag, stocherten mit Louis-Marc Aubry, Frederik Storm und Maximilian Kammerer drei Kölner nach. Letzterer gab dem Puck den entscheidenden Schub, durfte allerdings erst über das 2:0 jubeln, nachdem die Unparteiischen das Video überprüft hatten (34.).

Komfortabel blieb diese Führung aber nicht. Erst überwand Marat Khaidarov Goalie Ancicka mit einem Handgelenksschuss im linken Eck zum 1:2 (37.), dann prallte die Scheibe genau auf Jeglics Schläger, der im ersten Pinguins-Powerplay zum 2:2 einschob (39.). Die erneute Kölner Führung war schon in den letzten Sekunden des Mitteldrittels möglich. Zu Beginn des Schlussabschnitts brachen McItyre (42.) und Kammerer (44.) jeweils rechts durch, konnten Franzreb aber nicht überwinden.

Kölner Haie mit Kraftleistung

Warum die Gäste in den vorherigen 18 Partien nur zwei Mal ganz ohne Punkte geblieben waren, zeigten sie in den finalen 20 Minuten. Druckvoll kontrolliert kamen sie dem dritten Treffer nah, aber auch die Haie zeigten, dass sie am 42. Spieltag mehr als einen Punkt brauchen. Grenier war erst nach MacLeods Zuckerpass frei vor Franzreb und durfte es nach unfairem Spiel auch noch im Penalty versuchen: Jeweils vergeblich (55.). Dann sprang die Scheibe kaum berechenbar vor dem Gäste-Tor auf und doch schaffte es Frederik Storm, dem Spielgerät den richtigen Schwung zum Einschlag links oben zu geben (56.).Nach dem 3:2 verbanden sich Mannschaft und die gut 16 600 auf den Rängen zu einer Einheit, um die drei Punkte in Köln zu behalten.

Kölner Haie: Ancicka; Sieloff, Dietz; Bailen, Austin; Sennhenn, Müller; Storm, Aubry, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Bast, McItyre, Wohlgemuth; Hänelt, Proft, Van Calster; Linder. SR.: Odins/Gofman. Zuschauer: 16 613. Tore: 1:0 Dietz (19:29/MacLeod, Grenier/PP1), 2:0 Kammerer (33:08/Aubry), 2:1 Khaidarov (36:21), 2:2 Jeglic (38:46/PP1), 3:2 Storm (55:56/Müller, Aubry). Strafminuten: Köln 7, Bremerhaven 4.

Rundschau abonnieren