Pleite gegen WolfsburgKölner Haie mit zu vielen Fehlern – am Freitag wartet Iserlohn

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Eishockey Penny-DEL 22.Spieltag Kölner Haie - Grizzlys Wolfsburg am 28.11.2023 in der Lanxess Arena in Köln v.l.n.r. , Jean-Christophe Beaudin  Wolfsburg , John Ramage  Wolfsburg , Nolan Zajac  Wolfsburg , Hannibal Weitzmann  Wolfsburg , Mark Olver  Köln

Die Kölner Haie haben gegen die Grizzlys mit 1:5 verloren.

Die Kölner Haie straucheln erneut beim Versuch, das eigene System weiterzuentwickeln – am Freitag tritt der KEC nun gegen den Letzten an.

Auch Uwe Krupp fiel das Paradoxon bei den Kölner Haien auf. Nach der indiskutablen Leistung beim 1:5 gegen die Grizzlys Wolfsburg merkte der Trainer an, dass ihm vor allem die Klarheit gefehlt habe. „In dem Zeitraum, wo wir viele Verletzungen hatten, ohne fünf unserer Kernspieler“, erinnerte Krupp an die Erfolgssträhne mit vier Siegen in Folge, „da war die Art und Weise wie wir spielen und die Grundlagen auf denen wir unser Spiel aufbauen müssen, klar“. Nach Berlin (1:0), Schwenningen (3:2) und Nürnberg (4:1) war Nick Bailen ins KEC-Aufgebot zurückgekehrt und leistete seinen Beitrag zum nächsten Triumph gegen Augsburg (3:2). Dann konnte mit Brady Austin ein weiterer defensiver Leistungsträger eingebaut werden. Doch die Resultate wurden nicht besser, sondern deutlich schlechter und die Performance unstrukturierter und zerfahrener.

KEC lädt Gegner zum Toreschießen ein

„Mit der Rückkehr dieser Leistungsträger kommt ein anderes Element in unser Spiel“, versuchte der Coach zu erklären und packte das 2:3 gegen Straubing und die Schmach gegen das Team seines Vorgängers Mike Stewart – der im fünften Versuch seine ersten drei Punkte an alter Wirkunsstätte holte – am Dienstagabend analytisch zusammen. In beiden Topduellen hatten sich die neu formierten Haie zu viele Fehler erlaubt und die Gegner zum Toreschießen eingeladen. „Ich sehe da im Moment zu viel Risiko“, kritisierte Krupp die Abkehr von der defensiv geprägten, geradlinigen Spielweise, hin zu einem offensiv aufwendigeren, aber fehleranfälligen Ansatz. „Wolfsburg musste ja nicht viel machen“, dachte er an nur 38 Prozent Puckbesitz beim Gegner.

Die eigenen Aktionen an der Scheibe brachten aber nicht nur zu wenige eigene Treffer, sie luden Wolfsburg auch zu Chancen und Toren ein. Ob es Nick Bailens Wechselfehler vor dem 0:1 von Jean-Christophe Beaudin war (10.) oder die Fehlerkette mit Puckverlusten von Louis-Marc Aubry und Justin Schütz, vor Andy Mieles 1:4 (47.). „Das sind individuelle Sachen“, stellte der Coach klar, „und die passieren, weil du versuchst etwas zu machen, was nicht angebracht ist“.

Beim Versuch, das eigene System spielerisch weiterzuentwickeln, waren die Haie schon im Oktober in Berlin (2:5), Bremerhaven (2:5) und Frankfurt (4:6) an ihre Grenzen gestoßen und mussten auch nach dem folgenden Negativlauf in München (1:5), Frankfurt (3:6) und Bremerhaven (2:3) einen Schritt zurückgehen. Vor dem nächsten Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters am Freitag (19.30 Uhr/Magenta Sport) heißt es für das Krupp-Team nun wieder „Back to Basics“. „Es ist unser Job, jetzt in den nächsten zwei Tagen mit Deutlichkeit und Klarheit an die Sache ranzugehen“, kündigte der Coach an.

Anstatt auf Rang vier zu springen, ließen die Kölner nämlich den Playoff-Konkurrenten tabellarisch vorbeiziehen und stehen als Achter am Freitag bei den Schlusslichtern unter Zugzwang. „Jeder versucht zu viel zu machen. Wir brauchen eine Einfachheit, einen anderen Ansatz“, skizzierte der Trainer seinen Matchplan für das Duell am Seilersee und erklärte die dortige positive Entwicklung unter dem neuen Coach Doug Shedden: „Das wird kein einfaches Spiel. Das ist eine Mannschaft, die steht mit dem Rücken zur Wand und hat nicht viel zu verlieren. Sie kommen jetzt in Gang.“ Auch ohne die weiterhin verletzten Andreas Thuresson (Kopf) und Jason Bast (Unterkörper) müsse gegen die Roosters, die jüngst mit 3:0 in Berlin gewannen, jeder Spieler zeigen, aus welchem Holz er geschnitzt ist.

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