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Kölner HaieJanne Juvonen ist eine Klasse für sich

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Bei allen 36. Torschüssen von Bremerhaven auf dem Posten: Haie-Goalie Janne Juvonen gegen Nico Krämmer.

Bei allen 36. Torschüssen von Bremerhaven auf dem Posten: Haie-Goalie Janne Juvonen gegen Nico Krämmer.

Die Kölner Haie haben am 2. Weihnachtsfeiertag ihre Fans in der ausverkauften Lanxess-Arena mit einem 3:0-Sieg gegen Bremerhaven und der Tabellenführung in der Deutschen Eishockey Liga beschenkt. 

Die 18.600 Zuschauer in der Lanxess-Arena erhoben sich voller Begeisterung und feierten zu Weihnachten die Kölner Haie mit tosendem Applaus. Der achtfache deutsche Meister ist aktuell in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nicht zu bremsen und besiegte die Fischtown Pinguins Bremerhaven vor ausverkauftem Haus mit 3:0 (0:0, 1:0, 2:0). Das 15. Spiel in Serie, in dem die Kölner punkten konnte und der elfte Sieg in den jüngsten zwölf Partien.

Janne hat unglaublich gespielt und uns in den entscheidenden Momenten den Rücken freigehalten.
Moritz Müller, Kapitän Kölner Haie

Matchwinner waren einmal mehr Torhüter Janne Juvonen, der im 19. Spiel für die Haie seinen vierten Shutout feierte, und eine geschlossene, starke Teamleistung. „Ich habe kein Geheimnis. Ich versuche, den Puck zu sehen und die Jungs vor mir helfen mir dabei sehr gut“, sagte der 31-jährige Finne völlig unaufgeregt. „Janne hat unglaublich gespielt und uns in den entscheidenden Momenten den Rücken freigehalten“, wurde Haie-Kapitän Moritz Müller bei 36. abgewehrten Schüssen von Juvonen da schon deutlicher und fand einen Gleichgesinnten in Bremerhavens Stürmer Bennet Rossmy: „Der Kölner Goalie hat ein brutal gutes Spiel gemacht.“

Die Haie mussten im Duell mit dem Tabellensechsten auf ihre beiden Nummer eins Center verzichten. Gregor MacLeod laboriert weiter an einer Verletzung und Nate Schnarr spielt für Team Canada beim Spengler Cup. Tanner Kero übernahm die Rolle in der KEC-Topreihe, in die zudem Maxi Kammerer zu Patrick Russell aufrückte. Zurück im Lineup war Goalie Felix Brückmann, der nach seiner Knieverletzung erstmals den Backup für Juvonen gab.

Der finnische Torhüter der Kölner stand schnell und häufiger im Mittelpunkt, als ihm lieb gewesen sein dürfte. Valtteri Kemiläinen musste nach einem Fehler von Jan-Luca Sennhenn früh auf die Strafbank (2.). Die Unterzahl überstanden die Haie genauso dank Juvonen wie die Großchancen von Jan Urbas (6.), Ziga Jeglic (9.) und Nino Kinder (11.). Ehe Frederik Storm das erste Mal für den KEC auf Tor schoss (12.), hatte Bremerhaven Juvonen schon zehnmal geprüft.

Parker Tuomie wechselt wohl nach Bremerhaven

Das Team von Kari Jalonen kam danach besser in Fahrt und hätte durch Parker Tuomie in Führung gehen können (13.). Vor dem Spiel war bekannt geworden, dass der 30-jährige Nationalspieler ab der kommenden Saison für die Fischtown Pinguins auflaufen wird. Alexander Sulzer wollte die Personalie nicht bestätigen. Der Bremerhavener Coach sah im ersten Drittel noch Haie-Chancen der Dänen Patrick Russell (14./15.) sowie Storm (16.) und einen von Louis-Marc Aubry ermöglichten 3:1-Konter seiner Mannschaft (13.). 15:5 lautete das Schussverhältnis nach 20 Minuten zugunsten der Gäste. „Ich war mit dem ersten Drittel nicht zufrieden“, sagte Haie-Coach Kari Jalonen.

Die Kölner machten den Ausfall von MacLeod und Schnarr auch im zweiten Durchgang mit einer nahezu perfekten Defensivleistung wett. Offensiv hakte es weiter, auch im zweiten Powerplay (24.), nach dessen Ende Jan Urbas fast für die Pinguins getroffen hätte (26.). Die nächste Strafe brachte das erste Tor. Kammerer stibitzte in Unterzahl die Scheibe von Matthew Abt und blieb vor Leon Hungerecker eiskalt (28.). Es war der erste Shorthander der Haie in dieser Saison. 

Nachdem der überragende Juvonen gegen Alex Friesen den Ausgleich verhindert hatte (29.), waren die Gastgeber kurz davor, auf 2:0 zu erhöhen. Russell (31.) und Kero (36.) fanden ihren Meister aber in Hungerecker, der im Bremerhavener Tor den Vorzug vor Ex-Hai Julius Hudacek erhalten hatte.

Zwei Empty Net-Treffer durch Aubry und Russell

Es ging mit der knappen 1:0-Führung ins Schlussdrittel, in dem die Haie durch Aubry (43.), Kammerer (51.) sowie Dominik Bokk (54.) die Vorentscheidung verpassten. Das Jalonen-Team stand mit Juvonen defensiv aber weiter als Felswand und ließ alles abprallen. Auch, als Aubry auf die Strafbank musste (54.) und Oliwer Kaski mit Schmerzen am Knie nicht mehr einsatzfähig war, nachdem er sich in der Unterzahl heroisch in einen Schuss geworfen hatte (56.).

Pinguins-Coach Sulzer zog dann 2:11 Minuten vor dem Ende seinen Goalie Hungerecker zugunsten eines sechsten Feldspielers. Die Haie nutzten das leere Bremerhavener Tor zum 2:0 und 3:0 durch Aubry (59.) sowie Russell (60.), setzten sich durch den Sieg des ERC Ingolstadt in Mannheim erstmals in dieser Saison an die Tabellenspitze der DEL. Gleichzeitig vergrößerten die Kölner den Vorsprung auf Bremerhaven und Platz sieben auf 18 Zähler.

Der Eishockey-Tempel Lanxess-Arena eröffnet schon am Sonntag (16.30 Uhr/Magenta Sport) das nächste Mal seine Tore und ist gegen die Schwenningen Wild Wings erneut ausverkauft. Wie übrigens auch die Partien gegen die Straubing Tigers am 2. Januar und gegen die Iserlohn Roosters am 18. Januar — also viermal in Serie.


Statistik:

Kölner Haie: Juvonen; Kaski, Austin; Müller, Vittasmäki; Kemiläinen, Sennhenn; Glötzl ; Storm, Tyrväinen, Uher; Bokk, Aubry, Tuomie; Russell, Kero, Kammerer; Van Claster, MacInnis, Niedenz. – SR.: Hunnius/Todam. – Zuschauer: 18.600 (ausverkauft). –Tore: 1:0 Kammerer (27:34/SH1), 2:0 Aubry (58:22/Russell, Tyrväinen, ENG), 3:0 Russell (58:48/Aubry, ENG). – Strafminuten: Köln 8; Bremerhaven 10.