Die Kölner Haie haben ihre Erfolgsserie in der Deutschen Eishockey Liga fortgesetzt und auch das Heimspiel gegen Wolfsburg gewonnen.
Kölner HaieKEC gewinnt im Stile eines Spitzenteams

Kevin Niedenz bereitete das erste Tor der Kölner Haie vor, Gemel Smith (links) traf als einziger Spieler für Wolfsburg.
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Die Kölner Haie haben im Stile einer absoluten Spitzenmannschaft Haie auch das Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg gewonnen. Beim 4:1 (2:0,1:0,1:1) feierten sie in der heimischen Lanxess-Arena nicht nur den achten Sieg in den vergangenen neun Spielen, sondern auch den vorübergehenden Sprung auf Platz zwei der Deutschen Eishockey Liga (DEL). „Egal ob wir auswärts spielen oder zu Hause. Wir haben gerade sehr gutes Selbstvertrauen“, freute sich Kari Jalonen am Donnerstagabend. Der finnische Chefcoach hat offenbar aktuell die „Gewinnerformel“ mit seinem Team gefunden zu haben.
Dafür hatte er im Lineup für den 29. Spieltag auf den Goalie-Tausch zwischen Janne Juvonen und Felix Brückmann verzichtet. Obwohl der lange verletzte Routinier bereits auf dem Trainings-Eis steht, kam er zwischen den Pfosten ebenso wenig zum Einsatz wie der genesene Kapitän Moritz Müller in der Verteidigung und Gregor MacLeod als Anführer der ersten Sturmreihe.
Kemiläinen und Bokk stellen die Weichen früh auf Heimsieg
Dort bot Jalonen neben Nate Schnarr und Patrick Russell mal wieder Parker Tuomie auf. Anders als vor vier Tagen beim Sturz des Spitzenreiters Adler Mannheim stockte der Spielfluss gegen den Tabellenneunten zunächst. Das könnte auch am Stimmungsboykott der KEC-Fans gelegen haben, der sich gegen den Spieltermin am Donnerstagabend richtete. Die Zuschauer auf den Stehplatzrängen nahmen erst verspätet ihre Plätze hinter den beiden Toren ein, kamen in der zehnten Minute aber genau zur rechten Zeit: Da trieb Kevin Niedenz die Scheibe in die Angriffszone, legte ab zu Juhani Tyrväinen, dessen kluges Zuspiel Valtteri Kemiläinen zum 1:0 verwertete (10.).
Das neunte Saisontor des finnischen Verteidigers brachte die nun souverän aufspielenden Hausherren auf die Siegerstraße. Nachdem sie Wolfsburg bereits in den ersten beiden Hauptrundenduellen dieser Saison in Schach gehalten (4:2 und 4:3), stellten die Haie die Weichen früh auf Sieg Nummer drei. Patrick Russell und Nate Schnarr waren noch knapp gescheitert (15.), dann traf aber Dominik Bokk aus spitzem Winkel von links ins kurze Eck zum 2:0 (17.). Es war das mittlerweile zehnte Saisontor des im eigenen Nachwuchs ausgebildeten Stürmers.
Sonntag bei den Eisbären Berlin
Nach dem ersten Seitenwechsel hätte Ex-Hai Björn Krupp bei einer Doppelchance den Gästen etwas Hoffnung geben können (24.). Dann traf Maximilian Kammerer im ersten Powerplay nach 26 Minuten den Pfosten für die Kölner. Diese wollten den saisonübergreifend siebten Sieg gegen die Grizzys nicht von Glück oder Pech abhängig machen. Sie setzten den Gästen aus Niedersachsen mit aggressiven Forechecks zu und verhinderten so Wolfsburger Großchancen.
Und Brady Austin zeigte wie schon beim 5:4-Siegtreffer gegen Mannheim seine Offensiv-Qualitäten. Der Verteidiger setzte sich hinter dem Tor der Grizzlys geschickt durch und vollstreckte mit seinem fünften Saisontor eiskalt zum 3:0 (33.).
Nach dem Motto ‚Angriff ist die beste Verteidigung‘ bestritten Austin und Co. das Ende des Mitteldrittels und auch den Schlussabschnitt. Die Dominanz in allen wichtigen Bereichen des Eishockeys hielten sie auch im ersten und einzigen Unterzahlspiel aufrecht (50.). Erst als das Team von Ex-Haie-Coach Mike Stewart den Goalie zog und im Sechs-gegen-Fünf durch Neuzugang Gemel Smith auf 1:3 stellte, kam kurz Spannung auf (57.).
Maxi Kammerer sorgte mit seinem Empty-Net-Treffer 65 Sekunden vor Schluss aber schnell wieder für klare Verhältnisse (60.) und beste Stimmung auf den Rängen. Nach dem 4:1 geht es für den deutschen Vizemeister am Sonntag (19 Uhr/Magenta Sport) zum amtierenden Champion, Eisbären Berlin. Dann könnten auch Kapitän Müller und Gregor MacLeod wieder mit von der Partie sein.
Statistik:
Kölner Haie: Juvonen; Austin, Kaski; Sennhenn, Kemiläinen; Glötzl, Vittasmäki; Tuomie, Schnarr, Russell; Bokk, Aubry, Kero; Niedenz, Tyrväinen, Kammerer; Storm, MacInnis, van Calster. - SR.: Ansons/Cespiva. - Zuschauer: 16.822. - Tore: 1:0 Kemiläinen (9:34/Niedenz, Tyrväinen), 2:0 Bokk (16:20/Aubry, Kemiläinen), 3:0 Austin (32:01/Tuomie), 3:1 Smith (56:45), 4:1 Kammerer (59:04/ENG). - Strafminuten: Köln 4, Wolfsburg 6.
