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Kölner HaieNeuzugang Nate Schnarr fordert die ersten Punkte

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3 min

Mit drei Scorerpunkten in den ersten beiden Saisonspielen fügte sich Nate Schnarr bei den Kölner Haien gut ein.

Nach den deutlichen Auftaktniederlagen gegen München und Berlin kämpft der KEC am Freitag bei den Schwenninger Wild Wings gegen eine Ausweitung des Fehlstarts. 

Vermissen wird Nate Schnarr seinen Kumpel wohl kaum. Wenn der neue Mittelstürmer der Kölner Haie am Freitag (19.30 Uhr, Magenta Sport) zum ersten Mal in der Helios Arena aufs Eis geht, hätte ihm eigentlich Kyle Platzer gegenüberstehen sollen. Den Angreifer der Schwenninger Wild Wings kennt er aus der gemeinsamen Geburtsstadt Waterloo im Südosten Kanadas. Weil Platzer im Anschluss an den 3:2-Sieg nach Penaltyschießen in Iserlohn aber mit einer Sperre belegt worden ist, wird er den Schwarzwäldern für drei Spiele fehlen.

„Ich habe nur davon gehört, aber nicht gesehen, wieso er raus ist“, sagte Schnarr über den Stockschlag, den sich sein Landsmann in der Verlängerung geleistet hatte. Damit muss das Duell der beiden Kanadier warten. „Ich hatte mich eigentlich gefreut, gegen ihn zu spielen, jetzt muss das eben später in der Saison passieren“, sagte Nate Schnarr und gab zu, dass es für seine Mannschaft von Vorteil sei, dass Kyle Platzer gegen den KEC nicht auflaufen darf. „Er hat tolle Fähigkeiten“, lobte Schnarr seinen gesperrten Sturmkollegen.

Trotzdem erwarten wir etwas anderes von uns. Wir wissen, dass wir es besser können.
Nate Schnarr, Stürmer Kölner Haie

Weil die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Haie mit Niederlagen gegen München (2:4) und Berlin (3:7) denkbar schlecht begonnen hat, schwirren Nate Schnarr derzeit aber ohnehin andere Dinge im Kopf herum. Der bis dato beste KEC-Scorer will von seinen insgesamt zwei Powerplaytoren in den ersten beiden Spielen sowie seiner Torvorlage gegen Berlin nichts wissen. Schnarr war nicht zufrieden mit den gezeigten Leistungen und hofft, dass der KEC seine Spiele schon bald konzentriert über 60 Minuten gestalten kann. Zwar habe man elf neue Spieler integrieren müssen und mit München und Berlin gleich zu Beginn zwei Schwergewichte vor der Brust gehabt. „Trotzdem erwarten wir etwas anderes von uns. Wir wissen, dass wir es besser können.“

Vor allem der Systemabsturz gegen Berlin nach einer 3:0-Führung gab Schnarr zu denken. „Wir müssen uns die Frage gefallen lassen, warum das passiert ist. Da müssen wir ehrlich zu uns sein“, sagte der Angreifer, der im Sommer aus der finnischen Liga von JYP Jyväskyläs gekommen ist. Und weiter: „Ich weiß nicht, ob es die Nerven waren, aber unsere Atmosphäre im Team stimmt. Wir haben über alles gesprochen und Schlüsse daraus gezogen. Jetzt geht es darum, diese Seite zuzuschlagen und sich auf das Spiel in Schwenningen zu konzentrieren.“

Wir haben noch viel mehr zu geben und müssen dem Prozess vertrauen.
Nate Schnarr

Nach einer laut Schnarr „guten Trainingswoche“ fühlt sich der Stürmer bereit, weitere Offensivimpulse beizusteuern und auch defensiv mehr Verantwortung zu übernehmen. „Ich will immer mehr“, zeigt sich der Kanadier motiviert. Zufrieden könne er trotz der teaminternen Scorerführung nicht sein. Es gehe darum, den Haien mit seiner Physis, seiner Übersicht und seinem Rechtsschuss zu helfen.

Ganz gleich, ob an seiner Seite nun Dominik Bokk (wie gegen München und Berlin) und Ryan MacInnis (München) oder Tanner Kero (Berlin) auflaufen – der Center spürt in seiner Sturmreihe schon eine „gute Chemie“. Er weiß aber auch, dass sich alles Weitere„organisch entwickeln“ müsse. „Wir Angreifer und das gesamte Team kratzen gerade nur an der Oberfläche“, beschreibt Schnarr den Entwicklungsprozess. „Wir haben noch viel mehr zu geben und müssen dem Prozess vertrauen.“

Der Kölner Neuzugang erwartet ein umkämpftes Spiel in Schwenningen. „Das müssen wir annehmen. Es ist Zeit, dass wir die ersten Punkte mitbringen“, forderte Nate Schnarr, dessen Mannschaft am Sonntag (14 Uhr) bei den Nürnberg Ice Tigers das zweite Auswärtsspiel des Wochenendes bestreitet.