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Kölner Haie zu Gast in MannheimDuell mit der Vergangenheit für Ryan MacInnis

3 min

Freut sich auf das Auswärtsspiel in seiner alten Heimat: Haie-Stürmer Ryan MacInnis.

Die Kölner Haie gastieren am Freitag zum DEL-Topspiel bei Tabellenführer Adler Mannheim. Für Ryan MacInnis, der im Sommer aus der Kurpfalz an den Rhein gewechselt ist, kein Spiel wie jedes andere.

Ryan MacInnis steht vor einer Reise in die eigene Vergangenheit. Der deutsch-amerikanische Stürmer der Kölner Haie hat die vergangenen drei Spielzeiten für die Adler Mannheim absolviert, ehe es ihn im Sommer in die Domstadt zog. Am Freitag (19.30 Uhr, Magenta Sport) trifft der 29-Jährige in der SAP Arena nun erstmals auf seinen ehemaligen Club. „Es wird sicher merkwürdig, auf die andere Seite der Eisfläche zu gehen“, sagte MacInnis vor seiner Rückkehr in die Kurpfalz. „Aber ich freue mich darauf, es wird sicher ein tolles Spiel.“

Davon darf der robuste Offensivspezialist, der derzeit als linker Außenstürmer an der Seite von Nate Schnarr und Dominik Bokk starke Leistungen zeigt, auch zweifelsohne ausgehen. Schließlich steht sein Ex-Team nach fünf Erfolgen aus den jüngsten sechs Spielen ganz oben im Klassement der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Den gegnerischen 30 Punkten aus zwölf Spielen haben die Kölner einiges entgegenzusetzen. Vier Partien in Folge gewann der Tabellendritte zuletzt. Auch die Straubing Tigers wurden in der heimischen Lanxess Arena bezwungen. „Wenn wir einmal in unseren Flow kommen, sind wir ein sehr gutes Team“, ordnet MacInnis den jüngsten 7:4-Sieg nach 2:4-Rückstand gegen den Tabellenzweiten ein.

Zu Saisonbeginn hatte ich auch schon Torchancen, aber manchmal sprang die Scheibe eben nicht richtig. Jetzt habe ich Selbstvertrauen gewonnen und die Dinge laufen in die richtige Richtung.
Ryan MacInnis, Neuzugang der Kölner Haie

Mit Blick auf den Klassiker in Mannheim ergänzt er: „In Rückstand sind wir nur geraten, weil wir etwas langsam begonnen und Straubing leichte Tore zugelassen haben. Dann konnten wir das Momentum drehen, aber das wird vielleicht nicht immer klappen.“ Der Sohn von NHL-Veteran Al MacInnis weiß nicht nur um die Erfahrung von Adler-Trainer Dallas Eakins oder das starke Torhüterspiel von Maximilian Franzreb (nur 1,635 Gegentore pro Spiel im Schnitt) und Johan Christer Mattsson (1,674). Respekt hat er auch vor den vier gleichwertig besetzten Mannheimer Sturmreihen: „Wir treffen auf einen sehr schnellen, gut skatenden Gegner. Da müssen wir uns anpassen und die Geschwindigkeit aufgreifen, damit Mannheim seine Stärken nicht entfalten kann.“

Kölner Haie nähern sich ihrer Topform an

Während der ehemalige Kölner Justin Schütz bisher bei vier Toren und sechs Assists steht, ragen aus dem Adler-Kollektiv Nicolas Mattinen (7 Tore) und Marc Michaelis (13 Vorlagen) heraus. Aber auch die Haie kommen immer besser in Tritt. Symbolisch dafür steht Ryan MacInnis mit seinen ersten beiden Saisontoren plus zwei Vorlagen in den jüngsten beiden Spielen gegen Dresden (5:2) und Straubing. „Ich habe mein persönliches Momentum gefunden“, hält der 1,93 Meter-Hüne fest. „Zu Saisonbeginn hatte ich auch schon Torchancen, aber manchmal sprang die Scheibe eben nicht richtig. Jetzt habe ich Selbstvertrauen gewonnen und die Dinge laufen in die richtige Richtung.“

Wir sind stark, selbstbewusst und haben ein großes Ziel.
Ryan MacInnis

In der zweiten Sturmreihe bestehe seine Aufgabe darin, „Pucks zurückzuholen, gute Forechecks zu fahren und Turnover zu kreieren“. „Meine beiden Partner haben diese speziellen Fähigkeiten, Spielzüge aufzuziehen, aber auch zu treffen“, lobt MacInnis die Qualitäten von Dominik Bokk und Nate Schnarr. „Wenn ich merke, dass Dinge bei ihnen gerade nicht laufen, kann ich situativ auch eine andere Rolle übernehmen. Wir finden da eine immer bessere Balance.“

Pünktlich zum Duell der beiden achtfachen DEL-Champions nähern sich die Kölner ihrer Topform an. Ob diese später auch zur Meisterform werden kann, lässt MacInnis offen. Mit Mannheim hatte er 2023 den KEC im Playoff-Viertelfinale ausgeschaltet, war dann aber an Ingolstadt gescheitert. 2024 und 2025 war im Viertel- bzw. Halbfinale gegen Berlin Schluss. Nun nimmt er im Haie-Trikot den nächsten Anlauf für die neunte Meisterschaft der Vereinshistorie. „Wir sind sehr gut unterwegs und haben diese spezielle Motivation“, erklärt MacInnis auch mit Blick auf den baldigen Abschied von Erfolgstrainer Kari Jalonen. „Wir sind stark, selbstbewusst und haben ein großes Ziel.“