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Sieg im DEL-TopspielKölner Haie bestätigen starke Form

3 min

Haie-Stürmer Nate Schnarr bejubelt sein Tor zum 4:4-Ausgleich.

Die Kölner Haie sind derzeit nur schwer zu stoppen. Trotz eines frühen 1:3-Rückstandes gewann die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen gegen die Straubing Tigers mit 7:4.

Moritz Müller hatte es vor dem Duell gegen die Straubing Tigers angekündigt. „Wir spielen jetzt gegen den Tabellenzweiten und dann gegen Tabellenführer Mannheim. Nach den beiden Partien wissen wir, wo wir wirklich stehen“, hatte der Kapitän der Kölner Haie erklärt. Nach dem Duell gegen die Niederbayern weiß man beim KEC: Die aktuelle Form stimmt, die Haie gehören zu den Spitzenteams der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Am Sonntagnachmittag feierte die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen nach einer wilden Achterbahnfahrt einen 7:4 (2:3, 3:2, 2:0)-Erfolg und verkürzte den Abstand auf Straubing nach dem vierten Dreier in Serie auf drei Punkte.

Auch für Tobias Ancicka war es keine gewöhnliche Woche. Nach der schweren Knieverletzung von Felix Brückmann rückte der Torwart erneut zwischen die Pfosten. Beim 5:2-Sieg in Dresden zeigte 24-Jährige eine starke Leistung und auch gegen Straubing war er da, wenn er gebraucht wurde. Bei den Gegentoren wurde der Keeper von seinen Vorderleuten allein gelassen. Trotz der aktuellen Siegesserie schauen sich die Verantwortlichen der Haie nach einem weiteren Schlussmann um.

„Es ist ein Teil des Business, immer im Bilde zu sein. Wir haben die Sinne geschärft und werden schauen, wie wir mit der Situation umgehen“, erklärte Sportdirektor Matthias Baldys. „Es ist ja nichts Ungewöhnliches, wenn sich Spieler verletzen. Bei einem Torwart wird es sicherlich ein wenig intensiver wahrgenommen.“ Bereits in der vergangenen Saison musste der KEC im Kasten nachbessern, als sich Ancicka eine Handverletzung zugezogen hatte. Damals fand Baldys mit dem späteren Publikumsliebling Julius Hudacek einen perfekten Ersatz.

Dieses Spiel hat großen Spaß gemacht. Wir haben gezeigt, was für ein tolles Team wir sind.
Patrick Russell, Haie-Torschütze

Vor 17.447 Besuchern in der Lanxess-Arena boten beide Klubs spektakuläres Eishockey. Die Niederbayern waren im ersten Drittel die spielerisch und läuferisch bessere Mannschaft. Alex Green hatte die Gäste nach einem Fehlpass von Brady Austin nach drei Minuten in Führung gebracht. Patrick Russell schaffte mit seinem fünften Saisontreffer im Fallen jedoch den Ausgleich (11.). Josh Melnick (14.) und Marcel Brandt (15.) im Powerplay brachten die Tigers mit einem Doppelschlag binnen 57 Sekunden mit 3:1 in Front, 65 Sekunden vor der Sirene sorgte Parker Tuomie mit seinem Anschlusstreffer für neue Hoffnung beim KEC.

Die Tigers bissen jedoch zu Beginn des zweiten Drittels durch Skyler McKenzie erneut zu und erhöhten wieder auf 4:2 (23.). Doch die Antwort der Haie ließ nicht lange auf sich warten. Zunächst verkürzte Gregor MacLeod, der damit in jeder der abgelaufenen zwölf DEL-Begegnungen gepunktet hat, mit einem frechen Schuss durch die Beine auf 3:4 (26.), ehe die große Zeit der Kölner Sturmformation um Dominik Bokk, Ryan MacInnis und Nate Schnarr kam. Innerhalb von drei Minuten schloss das Trio zwei perfekte Kombinationen erfolgreich ab und der KEC führte durch Schnarr (37.) und MacInnis (40.) erstmals mit 5:4. „Wir haben das Momentum auf unsere Seite gezogen. Defensiv haben wir konsequenter gespielt und vorne die Chancen verwandelt“, freute sich MacInnis.

Nur 21 Sekunden waren im letzten Abschnitt absolviert, als Patrick Russell das halbe Dutzend vollmachte. Der überragende MacLeod sorgte mit seinem siebten Saisontor für die endgültige Entscheidung (49.). „Dieses Spiel hat großen Spaß gemacht. Wir haben gezeigt, was für ein tolles Team wir sind. Besonders in der Offensive haben wir es heute bewiesen“, erklärte Russell zufrieden.

Kölner Haie: Ancicka; Austin, Kaski; Kemiläinen; Vittasmäki; Müller, Glötzl; Russell, MacLeod, Kero; Bokk, Schnarr, MacInnis; Tuomie, Aubry, Kammerer; Niedenz, Tyrväinen, Storm; van Calster. – SR.: Frano/Jansen. – Zuschauer: 17.447. – Tore: 0:1 Green (2:55), 1:1 Russell (10:25/MacLeod, Kaski), 1:2 Melnick (13:54), 1:3 Brandt (14:51/PP1), 2:3 Tuomie (18:55/Kammerer, Aubry), 2:4 McKenzie (22:26), 3:4 MacLeod (25:31/Russell), 4:4 Schnarr (36:45/Bokk, MacInnis), 5:4 MacInnis (39:50/Bokk, Schnarr), 6:4 Russell (40:21/MacLeod, Kero), 7:4 MacLeod (48:10/Kero, Russell). – Strafminuten: Köln 8; Straubing 6.