Nach unruhigen Tagen hat der KEC mit dem 5:2-Sieg in Dresden eine gelungene Reaktion auf den Wirbel um Kari Jalonen gezeigt. Am Sonntag kommt Straubing zum Topspiel nach Köln.
„Wir sind vorbereitet“Sportdirektor der Kölner Haie gibt Update zur Trainersuche

Steht nur noch bis Saisonende hinter der Haie-Bande: Trainer Kari Jalonen.
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Am Ende einer turbulenten Woche war Matthias Baldys darum bemüht, das große Thema bei den Kölner Haien möglichst klein zu halten. „In dieser Liga ist jedes Spiel ein Charaktertest“, sagte der Sportdirektor nach dem 5:2-Sieg am Donnerstagabend bei den Dresdner Eislöwen. Einen Tag zuvor hatte der Vizemeister den Abschied von Erfolgstrainer Kari Jalonen zum Ende der Saison bestätigt. Die Reaktion der Mannschaft war mit Spannung erwartet worden – und gab keinen Anlass zur Sorge. Mit dem ungefährdeten Erfolg beim Schlusslicht der Deutschen Eishockey Liga (DEL) landeten Jalonens Schützlinge den dritten Sieg in Folge.
„Unser Fokus gilt der aktuellen Saison“, betonte Baldys, der aber ergänzte: „Natürlich sondieren wir auch den Markt.“ Nur allzu gerne hätte der KEC den auslaufenden Zweijahresvertrag mit dem Trainer-Schwergewicht verlängert. Es kam aber nie zu ernsthaften Verhandlungen, weil Jalonens Plan, nach 15 Jahren im Ausland aus familiären Gründen in seine finnische Heimat zurückzukehren, frühzeitig feststand. „Kari hat die Entscheidung mit seiner Familie getroffen und wir respektieren diese“, sagte Baldys. Der Sportdirektor steht nun vor der Herausforderung, einen adäquaten Nachfolger zu finden. „Das ist eine große Aufgabe, weil wir eine markante Position neu besetzen müssen. Aber wir sind vorbereitet“, sagte Baldys, der nicht preisgeben möchte, wie das Profil des zukünftigen KEC-Coaches aussieht. Der Kandidatenkreis soll schließlich nicht unnötig verkleinert werden.
Das ist eine große Aufgabe, weil wir eine markante Position neu besetzen müssen. Aber wir sind vorbereitet.
Bei einem anderen Thema wurde Baldys dagegen deutlich. „Ich mache mir darüber keine Sorgen und kann das nicht bestätigen“, sagte der 42-Jährige, angesprochen auf die Befürchtung, dass durch den baldigen Jalonen-Abschied auch die finnischen Spieler Oliwer Kaski, Veli-Matti Vittasmäki, Valtteri Kemiläinen und Juhani Tyrväinen das Weite suchen könnten. „Die Spieler wissen, dass sie für die Haie spielen und fühlen sich wohl bei uns“, betonte der Sportdirektor.
In Dresden hatten Vittasmäki mit seinem ersten Saisontor zum 2:0 (9.) und Kemiläinen mit seinem fünften Saisontreffer zum 3:0 (16.) die Weichen frühzeitig auf Sieg gestellt. Dominik Bokk hatte nach nur einer Minute die Führung erzielt, später legten Parker Tuomie (23.) und Ryan MacInnis (51.) nach. „Wir haben viele charakterlich starke Spieler in der Mannschaft“, lobte Baldys nach unruhigen Tagen an der Gummersbacher Straße die Reaktion des Teams, das sich nur im zweiten Drittel eine Schwächephase erlaubt hatte. Sebastian Gorcik (34.) und Austin Ortega (36.) verkürzten auf 2:4.
Ich wollte mir den Platz im Tor eigentlich erspielen.
Mehr ließen die Kölner gegen den daheim noch sieglosen DEL-Debütanten nicht zu. Das war auch ein Verdienst von Tobias Ancicka, der für den verletzten Felix Brückmann zwischen die Pfosten gerückt war. Ancicka habe „ein sehr gutes Spiel absolviert, er war ein wichtiger Faktor“, lobte Jalonen. Ancicka war hin- und hergerissen. „Ich wollte mir den Platz im Tor eigentlich erspielen“, sagte der 24-Jährige, der in Dresden auf eine Fangquote von 93,1 Prozent kam. Die Knieverletzung seines zehn Jahre älteren Partners tue ihm leid. Er freue sich aber, der Mannschaft geholfen zu haben.
Wie lange Brückmann genau fehlen wird, darüber machte Baldys keine Angaben. Auch bei der Frage nach einer möglichen Nachverpflichtung für das Tor ließ sich der Sportdirektor nicht in die Karten schauen. „Tobi wird am Sonntag für uns im Tor stehen und wir freuen uns auf den nächsten Charaktertest“, sagte Baldys mit Blick auf das Topspiel gegen die Straubing Tigers, zu dem mehr als 17.000 Zuschauer in der Lanxess Arena erwartet werden (16.30 Uhr, Magenta Sport).