Das Team von Trainer Zoran Kukic will in Göttingen seine Außenseiterchance nutzen.
BasketballRheinstars Köln fordern personell geschwächten Favoriten

Cedric Russell (r.) war beim Erfolg der Rheinstars Köln gegen Gießen bester Werfer.
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Eindeutiger könnten die Voraussetzungen kaum sein: Die Rheinstars reisen am Samstag als Außenseiter zur Partie in der zweiten Basketball-Bundesliga (Pro A) bei der BG Göttingen (18.30 Uhr). Daran ändert auch der 92:76-Erfolg der Mannschaft von Trainer Zoran Kukic gegen die Gießen 46ers am vergangenen Wochenende nichts.
Wir wissen genau, wie gut Göttingen ist und welche Ambitionen das Team hat, aber wir werden trotzdem alles daran setzen, auch einer solch starken Mannschaft Paroli zu bieten
Während die Niedersachsen nach ihrem Abstieg im vergangenen Sommer die umgehende Rückkehr in die Bundesliga anstreben und ihren Ambitionen mit erst zwei Saisonniederlagen weitgehend gerecht werden, steht für die Kölner der Klassenerhalt im Fokus. „Wir haben gegen Gießen hart gearbeitet, eine starke erste Halbzeit gespielt und sie in der zweiten Halbzeit in Schach gehalten. Zeitweise hatten wir auch etwas Glück, was nötig ist, um einen Gegner wie Gießen zu bezwingen“, erklärte Kukic. „Wir wissen genau, wie gut Göttingen ist und welche Ambitionen das Team hat, aber wir werden trotzdem alles daran setzen, auch einer solch starken Mannschaft Paroli zu bieten.“
Wie so häufig in dieser Spielzeit stehen die Kölner vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten vor personellen Unwägbarkeiten. Während in der vergangenen Woche Mike Miller aus einer Verletzungspause zurückkehrte und das Repertoire auf der Aufbauposition neben Topscorer Cedric Russell (20 Punkte) mit starker Reboundarbeit erweiterte, fehlte der angeschlagene Hall Elisias mit seiner physischen Präsenz unter dem Korb. Ob der 2,03 Meter große Center bis Samstag wieder einsatzbereit ist, blieb vorerst ungewiss. In Björn Rohwer, Adam Paige und Laurent Zoccoletti vermochte ein Trio den Ausfall des US-Profis zuletzt aber unter dem Korb gewinnbringend zu kompensieren.
Noch härter als die Rheinstars hat es in den vergangenen Tagen ohnehin den Kontrahenten getroffen: Zu den beiden schon länger fehlenden Zach Jackson (Hexenschuss) und Robin Lodders (Knochenödem) kam nach dem Göttinger 84:67-Sieg in Bremerhaven der Ausfall von Janis Jünemann (Bruch des Handgelenks) und Kevin Buckingham (Meniskusquetschung). Da der BG durch die Abwesenheit von Lodders (2,05 Meter) und Jünemann (2,07 Meter) zwei große Spieler fehlen, wäre ein Comeback von Elisias für die Kölner umso wertvoller.
Göttingens Coach Fabian Strauß gab sich angesichts der Verletzungsmisere zwar entspannt und meinte: „Dumme Sachen, die gehören im Profisport dazu.“ Da er aber ebenso betonte, sich auf dem Transfermarkt nach kurzfristig verfügbarem Ersatz umzuschauen, ist ihm die Brisanz der Situation wohl bewusst. Die Außenseiterrolle der Rheinstars ist möglicherweise doch nicht so eindeutig, wie anzunehmen war.

