Basketballer stehen im HalbfinaleDeutzer TV lässt Trainer Nils Müller bluten

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Joe Koschade

Der Deutzer Joe Koschade (rechts) setzt sich gegen  Ibbenbürens Verteidigung durch.

Köln – Auch Siege können schmerzhaft sein. Diese überraschende Erfahrung hat Nils Müller, der Coach des Deutzer TV, gesammelt, als sein Team am Sonntagnachmittag etwas vollbrachte, womit am späten Freitagabend nicht mehr viele gerechnet haben: Die Mannschaft qualifizierte sich fürs Playoff-Halbfinale der 1. Basketball-Regionalliga und fügte ihrem Trainer beim frenetischen Jubel nach dem Spiel eine Platzwunde am Kopf zu.

Müller hat es mit einem Lächeln getragen, da die Rechtsrheinischen bei den Bringiton Ballers Ibbenbüren mit 93:81 (47:42) gewannen und damit die nach dem Modus „best of three“ ausgetragene Serie mit 2:1 Siegen für sich entschieden.

„Das war eine absolut überragende Teamleistung“, erklärte Müller, als er sich auf dem Weg ins Krankenhaus befand, um sich verarzten zu lassen. „Taktisch gab es für alle im dritten Spiel nichts Neues mehr. Es war einfach eine Frage des Herzens. Ich bin unfassbar stolz.“

Nils Müller

Trainer Nils Müller ist stolz auf sein Team.

Nachdem die Kölner am vergangenen Wochenende mit dem 92:84 den ersten Auswärtscoup gelandet hatten, wollten sie bereits am Freitagabend in ihrer ausverkauften Heimhalle am Reitweg den Einzug unter die besten vier Teams besiegeln.

Doch statt die Fans in Feierlaune zu versetzen, mussten die Spieler nach dem 68:87 Trost bei ihren Anhängern suchen. Denn es lief kaum etwas zusammen. Weder bei den Rebounds, bei denen die Statistik eine Überlegenheit von 45:29 für Ibbenbüren auswies, noch bei der Wurfquote aus der Distanz: Nur zwei seiner 20 Dreier verwandelte Deutz.

Anton Geretzki

Anton Geretzki zeigte in Ibbenbüren eine starke Leistung.

Die größte Herausforderung lag für die Kölner darin, ihre Ernüchterung innerhalb von eineinhalb Tagen in neues Selbstvertrauen umzuwandeln. Und das gelang dem Team um Coach Nils Müller auf beeindruckende Weise: Die Kölner lagen am Sonntag von Beginn an vorne, führten nach fünf Minuten mit 17:6.

Deutz trifft im Halbfinale auf Herford

Die psychologische Herausforderung, die Serie vor eigenem Publikum entscheiden zu müssen, geriet diesmal zum Nachteil für Ibbenbüren, was sich auch daran zeigte, dass das Team in der ersten Halbzeit lediglich vier seiner zwölf Freiwürfe verwandelte.

Deutz präsentierte sich dagegen nervenstark, traf auch die Würfe aus der Distanz mit einer stärkeren Quote und ging mit einer Führung von fünf Punkten in die Pause.

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Auch nach dem Seitenwechsel erwischten die Kölner den besseren Start und erarbeiteten sich mit dem 57:47 (24.) eine vorerst beruhigende Führung, die sie dank des offensiv starken Christoph Kunel und der umsichtigen Spielgestaltung der Routiniers Anton Geretzki und Patrick Reusch kontinuierlich bis zum 80:63 (33.) ausbauten. Diesen Vorteil gaben die Gäste nicht mehr aus der Hand und bejubelten nach der Schluss-Sirene ausgelassen ihren Erfolg, der ihnen in der nächsten Runde ein Duell mit Herford beschert.

Deutzer TV: Schmidt, Hörschler, Reusch (18), Geretzki (8), Koschade (6), Schulz (2), Pfeifer (7), Mettner (13), Kunel (18), Fröhlingsdorf (9), Gruber (12), Schmitz.

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