Zwei Tore beim 2:1 gegen DresdenRobin Meißner lässt Viktoria Köln jubeln

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Meißner gegen Dynamo

Robin Meißner (rechts) im Zweikampf mit Dresdens Tim Knipping

Köln – Der Rummel um seine Person war Robin Meißner schon beinahe unangenehm. Dabei hatte der Leihspieler des Hamburger SV mit seiner vorzüglichen Leistung tatsächlich alles überstrahlt an diesem heißen Samstagnachmittag in Höhenberg.

Gleich zwei Treffer waren dem 22-Jährigen im Heimspiel gegen Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden gelungen; Viktorias Stürmer hatte mit seinen Toren einen frühen Rückstand noch vor der Pause gedreht, für einen kaum anzunehmenden 2:1 (2:1)-Sieg gesorgt und seinem neuen Verein obendrein den besten Saisonstart seit dem Drittliga-Aufstieg im Jahre 2019 beschert.

Trotz seiner technisch herausragenden Tore gab sich der gebürtige Hamburger nach dem dritten Sieg binnen acht Tagen höchst bescheiden, typisch norddeutsch eben: „Wenn ich die vergangenen Wochen Revue passieren lasse, bin ich absolut zufrieden mit meiner Entscheidung, zur Viktoria gegangen zu sein“, bemerkte der Stürmer sachlich. „Ich bin von der Mannschaft super aufgenommen worden und der Trainer gibt mir Vertrauen.“

Meißner und Handle

Robin Meißner feiert mit Simon Handle den dritten Saisonsieg. 

Überhaupt funktioniert das Team nach dem Stotter-Auftakt Ende Juli bei Waldhof Mannheim (1:3) aktuell wie ein Uhrwerk: Gegen Dresden bestach der FC Viktoria mit gutem Positionsspiel, enormer Passsicherheit und vielen tiefen Bällen. Auch Olaf Janßen war schlicht begeistert von seinen Fußballern: „Die erste Halbzeit war die beste, seitdem ich hier Trainer bin“, freute sich der 55-Jährige auf der anschließenden Pressekonferenz. „Auch nach dem 0:1 hatten wir den Mut, weiter Fußball zu spielen und waren unheimlich entschlossen. Mit den neun Punkten in dieser Woche sind wir sehr glücklich.“

Bei Temperaturen um die 40 Grad ließen es die beiden Kontrahenten zunächst gemächlich angehen, die weit gereisten Sachsen sorgten jedoch für den ersten Aufreger des Tages: Einen perfekt getimten Steckpass legte Dynamos Sturmtank Manuel Schäffler quer auf Ahmet Arslan, der Viktorias nach einer Lebensmittelvergiftung genesenen Torhüter Ben Voll aus nächster Nähe überwand (14.).

Viktoria Köln dreht das Spiel noch vor der Pause

Die Gastgeber haderten nicht, erarbeiteten sich gegen plötzlich ziemlich passive Dresdner ein Übergewicht und schafften den Ausgleich: Nach Pass des auffälligen Simon Handle vollstreckte Meißner aus 14 Metern unhaltbar für Gäste-Keeper Stefan Drijaca ins linke Eck (22.) – die Viktoria war zurück.

Noch vor dem Halbzeitpfiff und nach einer wohlverdienten Trinkpause gingen die Höhenberger in Führung: Eine wunderbare Kombination über Patrick Sontheimer und Kevin Lankford vollendete erneut Meißner mit einem ansatzlosen Hieb in den linken Winkel (43.), Viktorias Leihgabe war ein Traumtor gelungen, die von Ex-FC-Trainer Markus Anfang betreuten und von über 1000 Fans begleiteten Sachsen waren sichtlich irritiert.

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Wer nun mit einem Sturmlauf wütender Dresdner gerechnet hatte, sah sich getäuscht: Köln gewann weiterhin die meisten Zweikämpfe, war spielerisch besser und hatte die Partie weitgehend im Griff. Dynamo kam abgesehen von einem Freistoß von Paul Will (62.) kaum zu Torchancen und war im Abschluss nicht zwingend genug.

Als Patrick Weihrauch in der Schlussphase einen Schlenzer knapp über den rechten Knick befördert hatte (83.) und der Unparteiische die erschöpft dahin sinkenden Akteure nach fünfminütiger Nachspielzeit endlich von den Qualen der Hitze befreite, kannte der Jubel auf Kölner Seite keine Grenzen mehr. Nur Robin Meißner blieb im kollektiven Freudentaumel die Ruhe selbst – typisch norddeutsch eben.

FC Viktoria: Voll – Koronkiewicz, Dietz (69. Siebert), Greger, May – Fritz, Sontheimer – Risse (85. Saghiri), Lankford (46. Philipp/69. Stehle), Handle - Meißner (89. Hong). – Zuschauer: 3412 – Tore: 0:1 Arslan (14.), 1:1 Meißner (22.), 2:1 Meißner (43.).

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