Nach dem 1:5 gegen Verl könnte Trainer Marian Wilhelm einige Veränderungen vornehmen.
Viktoria KölnDas Debakel als Chance für die zweite Reihe

Überzeugte nach seiner Einwechslung: Leander Popp
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Für fast alle Spieler des FC Viktoria Köln war das 1:5 gegen den SC Verl ein Tag zum Vergessen – kaum etwas war dem Höhenberger Drittligisten am vergangenen Samstag bei der höchsten Niederlage unter Trainer Marian Wilhelm gelungen. Besonders bitter war der Nachmittag für den Kapitän. Christoph Greger hatte das 0:1 mitverschuldet und sich wenig später an den Rand eines Platzverweises gefoult. Nach 23 Spielminuten war sein Arbeitstag deshalb aus Sicherheitsgründen vorzeitig beendet. Greger schlich vom Platz, im Gepäck eine Gelbe Karte – seine fünfte der Saison, ein weiterer Nackenschlag: Der Routinier verpasst das Highlight-Spiel im Cottbusser Stadion der Freundschaft am Samstag (14 Uhr).
Christoph Greger fehlt gelbgesperrt
In der Mannschaft sei Wut zu spüren gewesen, berichtet Trainer Wilhelm. „Aber man muss es auch immer ein bisschen einordnen.“ Gerade die Zeit nach dem frühen Rückstand war aus Sicht des Coachs in Ordnung. Die Gegentore zwei und drei kurz vor und kurz nach der Pause seien dann ausschlaggebend für das Ausmaß der Niederlage gewesen. „Das war eine Phase zum Vergessen“, so Wilhelm. „Wir müssen einfach noch überzeugter von unserem Spiel sein. Wir haben zu viel darüber nachgedacht, wie gut Verl in diesem Moment war.“ Deshalb habe seinem Team die nötige Intensität und der nötige Mut gefehlt.
Am Samstag bietet sich der Viktoria beim FC Energie eine große Bühne zur Wiedergutmachung, immerhin ist die Mannschaft des früheren Viktoria-Trainers Pele Wollitz seit dem vergangenen Spieltag Tabellenführer. „Es ist eine gute Fußballmannschaft, mit Pele habe ich hier eine Vergangenheit und freue mich aufs Wiedersehen. Es wird eine tolle Kulisse bei einem Ex-Bundesligisten. Es gibt viele Gründe für Vorfreude“, sagt Wilhelm. „Und wir wollen zeigen, wer die Viktoria ist.“
Leander Popp hat sich für Startelf-Einsatz beworben
Die Höhenberger müssen allerdings auf ihren Anführer verzichten. „Als Spieler und als Typ fehlt uns Christoph natürlich“, so der Trainer. „Aber gleichzeitig bietet sich so immer eine Chance für jemand anderen.“ Um die Lücke zu schließen, gibt es mehrere Optionen. Joel Agyekum könnte Greger eins zu eins ersetzen, allerdings kam die 20 Jahre alte Leihgabe des Hamburger SV für die Viktoria erst auf fünf Joker-Einsätze. Die anderen beiden Varianten verfügen über mehr Spielpraxis, sind aber eigentlich im defensiven Mittelfeld beheimatet: Tobias Eisenhuth und Tim Kloss. „Wir wollen uns nicht in die Karten schauen lassen“, sagt Wilhelm.
Gleiches gilt für die Offensive. Allerdings konnten hier gegen Verl zumindest einige Spieler positiv auf sich aufmerksam machen. „Die Jungs haben uns Energie gegeben“, lobt der Trainer. Gemeint sind Benjamin Zank, Yannick Tonye und Leander Popp. „Und nach so einem Ergebnis geht es offen in eine Trainingswoche, da können sich die Jungs anbieten, die auf solche Momente gewartet haben“, sagt Wilhelm. „Und es gibt Jungs, die sich auf jeden Fall Einsätze verdient haben.“
Für Popp könnte es im zweiten Anlauf endlich mit einem Startelf-Einsatz klappen. Der 20 Jahre alte Außenstürmer, im Sommer auf Leihbasis von Greuther Fürth verpflichtet, hatte seit Saisonstart immer wieder mit kleineren oder größeren Verletzungen zu kämpfen, zuletzt hatte es seine Syndesmose erwischt. „Er verfügt über große technische Qualität, ein starkes Dribbling und hat einen Torabschluss“, lobt Wilhelm. „Es ist schade, dass er bislang viel Pech hatte. Umso besser, dass er jetzt mit viel positiver Energie zurück ist.“

