Jamal Musiala wird den Bayern für Monate fehlen. Experte Lothar Matthäus hat Vorschläge, wie die Situation zu lösen sei.
Musiala-AusLothar Matthäus ist geschockt und hat zwei Tipps für die Bayern

Der Moment der Kollision zwischen Jamal Musiala (r.) und Gianluigi Donnarumma am 5. Juli
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Rekordnationalspieler Lothar Matthäus rät dem FC Bayern nach dem Wadenbeinbruch von Offensivstar Jamal Musiala eindringlich, bei Wunschspieler Nick Woltemade nun „all in“ zu gehen - und der Weltmeister von 1990 würde an Stelle der Verantwortlichen beim deutschen Fußballmeister auch über eine Weiterbeschäftigung von Thomas Müller nachdenken: „Vielleicht nur ein halbes Jahr, bis Musiala wiederkommt“, sagte Matthäus bei RTL/ntv.
Die nach mehr als 750 Pflichtspielen aussortierte Vereinslegende Müller (35) mache „für Bayern alles und er hat ja auch noch keinen Vertrag unterschrieben. Er ist fit und könnte sofort helfen“, erklärte Matthäus: „Als Bayern München würde ich jetzt auf Thomas Müller zugehen und das vorschlagen. Er braucht keine Eingewöhnungszeit, und die Fans würden sich freuen.“
Ob dieser Vorschlag allerdings bei den Bayern gut ankommt, bleibt abzuwarten. In den sozialen Medien wird leicht ironisch kommentiert: „Ja, weil er Musiala auch adäquat ersetzen kann“, lautet ein Kommentar. „Das wäre ein Armutszeugnis“, schreibt jemand anders.
Matthäus: Musiala wird wohl nicht in diesem Jahr zurückkehren
Bei Musiala erwartet Matthäus („Ich bin geschockt“) nicht, dass der Nationalspieler nach seiner schweren Verletzung aus dem Viertelfinale der der Klub-WM gegen Paris Saint-Germain (0:2) in diesem Jahr noch auf den Platz zurückkehrt.
Umso mehr müssten die Bayern-Verantwortlichen laut Matthäus beim Stuttgarter Senkrechtstarter Woltemade das Tempo nochmals erhöhen. „Vielleicht klappt das mit 50 bis 60 Millionen. Bayern braucht einen zentralen Mittelfeldspieler. Müller oder Woltemade können diese Musiala-Position spielen. Das würde passen“, sagte der 64-Jährige.
Krach zwischen Matthäus und Hoeneß
Wegen der Personalie Woltemade hatte es zuletzt heftigen und öffentlich ausgetragenen Streit zwischen Matthäus und Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß gegeben. Es ging um den Marktwert des Jungstars – und Hoeneß warf dem Sky-Experten vor, dessen Preis mit unbedachten Äußerungen in die Höhe zu treiben. Matthäus hatte eine mögliche Ablöse in der Höhe von 80 bis 100 Millionen Euro ins Spiel gebracht – sehr zum Ärger von Hoeneß, der polterte: „Lothar Matthäus hat nicht alle Tassen im Schrank.“
Matthäus konterte daraufhin: „Uli Hoeneß lebt in seiner eigenen Welt.“ Nicht er oder andere Experten legten die Ablösesummen fest, sondern dies mache der Markt. Er hatte auch gestichelt, Woltemade sei den Bayern „durch die Lappen gegangen“. Der 64-Jährige warf dem Verein darüber hinaus eine verfehlte Kaderpolitik vor. Die Bayern hätten zu viele Torhüter auf der Lohnliste ebenso wie Spieler, die man eigentlich loswerden wollte. (sid, cme)