Basketball Champions LeagueEine richtungsweisende Woche für die Telekom Baskets

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Leon Kratzer von den Telekom Baskets.

Fingerspitzengefühl muss Leon Kratzer in dieser Woche gleich zweimal beweisen.

Die Telekom Baskets spielen an diesem Mittwoch in Manresa in Spanien. Bereits am Sonntag müssen sie beim Verfolger in München bestehen.

In diesen Wochen müssen sich die Telekom Baskets alle drei oder vier Tage umstellen: von der Bundesliga auf die Champions League und wieder zurück. Die aktuelle Woche hat dabei eine besondere Bedeutung für sie, stehen doch in beiden Wettbewerben wichtige Duelle auf dem Terminplan, die richtungsweisend für den Rest der Saison sein können.

Bevor die Truppe Chefcoach Tuomas Iisalo am Sonntag am späten Abend um 20.30 Uhr in München bei den Bayern im Spiel des Tabellendritten gegen den Zweiten bestehen muss, treten die Bonner am Mittwoch in der Champions League beim spanischen Erstligisten BAXI Manresa an. Die Partie beginnt um 20.45 Uhr. Alle Spiele der Champions League werden auf der FIBA-Plattform „Courtside 1891“ übertragen. Das Angebot ist kostenlos, jedoch ist vorab eine Registrierung notwendig.

Manresas Titel von 1998 auch heute noch größte Sensation

Manresa steht in dieser Basketball-Nation bei weitem nicht so im Rampenlicht wie die großen Clubs Real Madrid, FC Barcelona, Baskonia, Malaga oder Teneriffa. Aber schon der 82:69-Erfolg über die Litauer aus Vilnius zum Auftakt der Runde der besten 16 zeigte, dass viel Qualität in dieser Truppe aus Manresa steckt. Daran ändert auch nichts, dass sie in der spanischen Liga mit nur 3:15-Siegen auf dem vorletzten Tabellenplatz rangiert und sich am Sonntag gegen Real Madrid deutlich mit 69:94 geschlagen geben musste.

Topscorer ist der US-Shooting Guard Jerrick Harding, der in der Champions League im Schnitt 17,7 Punkte markiert. Als Spielmacher fungiert der Spanier Dani Perez, der 7,3 Assists pro Spiel verteilt, bester Rebounder ist mit Marcus Lee ein 2,08 Meter langer US-Amerikaner, der 6,0 Abpraller einsammelt. Gelingt den Bonnern gegen diesen Gegner ein Auswärtserfolg, wären sie als einziges ungeschlagenes Team Spitzenreiter.

Der bedeutendste nationale Erfolg von Manresa liegt zwar 25 Jahre zurück, gilt aber heute noch als größte Sensation in der Geschichte der Liga ACB: der Titelgewinn von 1997/98. Obwohl Manresa, das  60 Kilometer von Barcelona entfernt liegt, die reguläre Saison nur auf Platz sechs beendete, setzten die Katalanen sich in den Play-offs überraschend gegen CB Estudiantes, Real Madrid und TAU Ceramica durch und wurden Meister.

Von solch einem Husarenstück träumt insgeheim sicher auch mancher Baskets-Fan. Diese Sehnsüchte erhalten durch die starke Saison der Bonner fast Woche für Woche neue Nahrung. Für einen Titelgewinn muss die Mannschaft aber erst einmal das Finale erreichen – was zuletzt 2009 gelang. Ob das 2023 wieder ein realistisches Ziel ist, dafür sind vor allem die Hauptrundenduelle mit den deutschen Euroleague-Clubs Berlin und München ein Gradmesser.

Bayern mit vier Spielen innerhalb von acht Tagen

Bislang steht es da 1:1 – gegen München gab es im Hinspiel einen Zehn-Punkte-Erfolg (78:68) und gegen Berlin eine Fünf-Punkte-Niederlage (76:81). Wenn jetzt am Sonntag in München die Revanche steigt, könnten zwei Umstände die Chance der Baskets erhöhen.

Zum einen ist es für die Gastgeber das letzte von vier Spielen in acht Tagen; nach dem 105:74 am Sonntag in der BBL über Göttingen folgen die Euroleague-Partien in Valencia (Dienstag) und Barcelona (Donnerstag), erst zum Abschluss kommen am Sonntag die Bonner. Zum anderen fehlen mit Vladimir Lucic, Andreas Obst und Elias Harris drei verletzte Spieler – das ist mindestens so gravierend wie für die Bonner, die am Donnerstag aus Spanien zurückkehren, der Verzicht auf Jeremy Morgan.

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