Champions LeagueTelekom Baskets wollen ihren ersten Matchball nutzen

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Wie wird Glynn Watson nach seiner Nullnummer in Heidelberg gegen Dijon auftreten?

Wie wird Glynn Watson nach seiner Nullnummer in Heidelberg gegen Dijon auftreten?

Ein Heimsieg im internationalen Geschäft am Dienstag gegen Dijon würde den Bonnern die Qualifikation fürs Viertelfinale bescheren

Wie gewonnen, so zerronnen. Da hatten die Telekom Baskets mit sieben Siegen in Serie für Hochgefühle bei den Fans gesorgt. Unter anderem mit dem 98:97-Erfolg gegen Titelverteidiger Ulm – und das ausgerechnet im Karnevalsspiel. Doch genau einen Monat später erreichen die Baskets mit der dritten Niederlage in Folge den vorläufigen Tiefpunkt der Saison, als sie am Sonntag beim Liga-Schlusslicht Heidelberg mit 87:92 unterliegen.

Dabei präsentiert sich die Mannschaft in zwei Gruppen aufgeteilt: Da sind vier Leistungsträger mit Harald Frey (18 Punkte, 7 Assists), Chris Sengfelder (17 Punkte, 7 Rebounds), Noah Kirkwood (16 Punkte, 6 Rebounds) und Thomas Kennedy (20 Punkte, 10 Rebounds), die 71 der 87 Punkte beisteuern; und da ist ein anderes Quartett, das sich teilweise desolat präsentiert und es nur auf sechs Punkte bringt: Glynn Watson (0 Punkte), Till Pape (1), Savion Flagg (2) und Sam Griesel (3).

Telekom Baskets: Watson gegen Heidelberg ein Totalausfall

Vor allem Watson war ein Totalausfall, den Headcoach Roel Moors nach knapp sieben Minuten zurück auf die Bank holte – und dort den gesamten Rest des Spiels schmoren ließ. Moors bemängelte zudem erneut die defensiven Schwächen der gesamten Mannschaft in der Anfangsphase: „Es ist nicht das erste Mal, dass wir im ersten Viertel nicht bereit waren, Defense zu spielen. Wir haben ein Team, das schnell agiert und mit viel Selbstvertrauen die Würfe nimmt, einfach spielen lassen. Deswegen lagen wir eigentlich die ganze Partie über auch hinten. Es fehlt an defensiver Denkweise, um solche Spiele zu gewinnen.“

Heidelbergs Coach Ingo Freyer strich die Bedeutung des ersten Heimsieges seiner Mannschaft in dieser Saison heraus: „Dieser Erfolg war sehr wichtig für die gesamte Stadt. Den Spielern, Fans und Medien war es wichtig, dass wir einen Sieg zu Hause hatten. Wir mussten aus dem letzten Spiel lernen. Wir haben diese Woche sehr viel Zeit investiert. Auch heute war es nicht immer gut, aber schon besser als im letzten Spiel. Es geht nicht immer um Talent, sondern darum, den Kampf im Eins-gegen-Eins anzugehen, physisch dagegenzuhalten und ihn zu gewinnen“, so Freyer.

Champions League: Am Dienstag gegen Dijon

Moors muss jetzt die Baskets schnell wieder in Form bringen, denn schon am Dienstagabend haben die Bonner in der Champions League den ersten Matchball für den Sprung ins Viertelfinale. Mit einem Heimsieg (20 Uhr, Telekom Dome) über den französischen Erstligisten JDA Dijon ständen die Bonner wie im Vorjahr unter den besten Acht, wo nach aktuellem Stand mit Malaga (4:0-Siege), Teneriffa (3:1) und Murcia (3:1) drei starke spanische Erstligisten als Gegner warten könnten.

Die Baskets haben das Hinspiel in Dijon mit 72:62 gewonnen und sind nun im Telekom Dome in der Favoritenrolle. Dabei täuschen die nackten Zahlen des Bonner Zehn-Punkte-Sieges darüber weg, wie umkämpft das Hinspiel war. Denn nach drei Vierteln führte noch der französische Erstligist mit 50:47, erst im mit 25:12 gewonnenen Schlussabschnitt zog die Truppe von Moors davon.

In der französischen Liga liegt Dijon mit 11:14-Siegen nur auf Rang elf. Das hängt auch damit zusammen, dass mit David Holston der Spielmacher schon seit fünf Wochen verletzt ausfällt und auch noch bis Anfang April fehlen wird. Ohne Holston unterlag Dijon am Samstag auch im Ligaspiel gegen den vom Ex-Bonner Tuomas Iisalo trainierten französischen Pokalsieger Paris Basket mit 72:80. Paris liegt in der Tabelle mit 17:7-Siegen auf Rang vier.

Während Dijon mit 1:3-Siegen in Bonn vor einem Alles-oder-Nichts-Spiel steht (bei einer Niederlage ist das Viertelfinale unerreichbar), befinden sich die Baskets nicht in einer solchen Drucksituation: Sollten sie am Dienstag verlieren, bekommen sie am letzten Spieltag am Mittwoch, 20. März, noch eine weitere Chance im Auswärtsspiel in Ludwigsburg.

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