Shorts entscheidet zähes RingenTelekom Baskets festigen mit 89:78-Erfolg Tabellenführung

Lesezeit 3 Minuten
TJ Shorts (l.) kämpft hier mit Nationalspieler David Krämer um den Ball.

TJ Shorts (l.) kämpft hier mit Nationalspieler David Krämer um den Ball.

Mit dem Sieg gegen Braunschweig bleiben die Baskets im 16. Heimspiel ungeschlagen.

Der Kontrast zum prickelnden Spitzenspiel vier Tage zuvor war krass: Lieferten sich die Telekom Baskets und ALBA Berlin am Dienstag ein Basketball-Spektakel von höchster Qualität, folgte am Samstag zwischen den Bonnern und dem Tabellensechzehnten Braunschweig ein zähes Ringen, das zwar vor 6000 Zuschauern im erneut ausverkauften Telekom Dome bis zum Schluss spannend war, aber keine Werbung für Basketball.

Auch im 16. Heimspiel bleiben die Baskets ungeschlagen

Das werden die Baskets aber leicht verschmerzen, denn haften bleibt von der Partie nur der 89:78 (26:22, 21:22, 18:15, 24:19)-Erfolg, mit dem die Bonner ihre Tabellenführung festigten, den 16. Bundesligasieg in Serie einfuhren und zu Hause weiter ungeschlagen sind (16:0). Wenn sie zwei ihrer drei noch ausstehenden Spiele gewinnen, gehen sie als Hauptrundensieger ins Play-off-Viertelfinale.

Die folgenden Zahlen geben einen Eindruck, wie zerfahren die Partie war: Es gab 55 Foulpfiffe (26 gegen Bonn und 29 gegen Braunschweig), 53 Freiwürfe (Bonn 31, Braunschweig 22) und 34 Ballverluste (16, 18). Ständig war die Partie unterbrochen, weil ein Spieler an die Freiwurflinie musste. Mit diesem mangelnden Spielfluss mag es auch zusammenhängen, dass die Baskets bis zum Ende keinen konstanten Wurfrhythmus fanden und sich nie entscheidend lösen konnten.

Am besten lief es offensiv zwischen der fünften und 13. Minute, als die Truppe von Coach Tuomas Iisalo aus einem 11:16-Rückstand eine 34:26-Führung machte und in diesem 23:10-Lauf fünf Dreier traf. Das blieb aber ein Strohfeuer, denn die Gäste erzwangen kurz darauf beim 36:36 wieder den Gleichstand. Dasselbe Schicksal erlebten eine Neun-Punkte-Führung im dritten Abschnitt (63:54) und ein Acht-Punkte-Vorsprung im Schlussviertel (78:70) – beim 65:62 und beim 79:77 war Braunschweig wieder bedrohlich nahe dran.

In dieser kritischen Situation drei Minuten vor Schluss übernahm Spielmacher TJ Shorts wieder mal Verantwortung – auch dies macht ihn zum Favoriten auf den MVP-Titel (wertvollster Spieler) in der Liga: Mit sieben der letzten zehn Bonner Punkten brachte er den Sieg fast im Alleingang in trockene Tücher. Er war mit 24 Punkten, 5 Assists und 4 Steals Topscorer und effektivster Spieler zugleich; zweistellig punkteten neben Shorts noch Javontae Hawkins (17) und Tyson Ward (14 Punkte, 7 Rebounds).

Telekom Baskets: Noch drei Spiele in sechs Tagen in der Hauptrunde

„In der zweiten Halbzeit haben wir nur 34 Punkte und fünf Offensivrebounds zugelassen“, verwies Iisalo auf eine defensive Steigerung: „Im vierten Viertel war der Weg zum Sieg unsere Verteidigung und die sehr starken Aktionen von Shorts. Es ist wichtig, die schwierigen Spiele zu gewinnen. Denn die geben das Selbstvertrauen zu wissen, dass wir immer noch eine Chance haben, auch wenn wenig in deine Richtung läuft.“

Mit drei Spielen in sechs Tagen beenden die Baskets die Hauptrunde: am Dienstag in Göttingen (19 Uhr), am Donnerstag in Bamberg (20.30 Uhr) und am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Ulm (15 Uhr). Göttingen ist als Fünfter bereits sicher für die Play-offs qualifiziert, Bamberg (11.) und Ulm (7.) kämpfen noch um einen Platz im Viertelfinale.

Baskets (Punkte/3er): Shorts (24/2), Ward (14/2), Falkenstein, Ensminger, Kessens, Herrera (6/2), Tadda (8/2), Malcolm (7), Hawkins (17/1), Kratzer (8), Williams (3/1), Delany (2); Rebounds: 42 (Kessens 10, Ward 7); Assists: 16 (Shorts 5); Trefferquote Feld: 46 % (29/63); Dreierquote: 32 % (10/31); Freiwurfquote: 68 % (21/31).

Braunschweig (Punkte/3er): Krämer (23/4), Tischler, N. (4), van Slooten, Myles (6), Bango (2), Fru (2), Tischler, B., Sleva (10/2), Cole (15/1), Amaize (13/2), Turudic (3); Rebounds: 40 (Turudic 7); Assists: 14 (Sleva 4); Trefferquote Feld: 39 % (26/67); Dreierquote: 36 % (9/25); Freiwurfquote: 77 % (17/22).

Rundschau abonnieren