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Telekom BasketsTelekom macht Namensrecht für den Dome frei

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Das große „T“ auf dem Dach signalisiert derzeit noch, dass die Telekom auch Namenssponsor für den Dome ist. 

Bonn – Die Deutsche Telekom AG, die Titel- und Hauptsponsor der Baskets seit deren Gründung 1995 ist, wird auch in den beiden Spielzeiten 2022/23 und 2023/24 Titel- und Hauptsponsor bleiben. Allerdings sinkt die Sponsorsumme für die übernächste Saison um 40 Prozent.

Gleichzeitig haben die Baskets die Möglichkeit, bereits ab dem 1. Juli 2023 einen neuen Partner zu präsentieren, der sowohl das Titelsponsoring des Bundesligateams als auch das Namensrecht an der Halle übernimmt. In diesem Fall bleibt die Telekom als Werbepartner an Bord. Die Partnerschaft zwischen Telekom und Baskets endet zum 30. Juni 2024.

Wiedlich spricht von großer Herausforderung

„Damit sind die Regeln für den Telekom-Rückzug und das Ende der jahrzehntelangen Partnerschaft vertraglich festgelegt“, sagt Wolfgang Wiedlich, Geschäftsführer der BonBas GmbH, die wirtschaftlicher Träger des Bundesligateams und Eigentümer der 6000-Zuschauer-Arena samt Ausbildungszentrum ist.

Die Verhandlungen hätten in konstruktivem Klima stattgefunden, „gleichwohl stellt das Ergebnis uns vor eine große Herausforderung, zumal die Baskets mit der eigenen Sportimmobilie hohe Infrastruktur-Kosten haben“. Wiedlich: „Die Schatten der Pandemie und die explodierten Energiepreise verschärfen zusätzlich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.“

Vor allem beim Namensrecht für die Halle weicht die jetzt getroffene Vereinbarung deutlich von dem ab, was die Telekom im November verkündet hatte, als sie bekannt gab, sich schrittweise als Baskets-Sponsor zurückzuziehen. Damals hieß es, die Telekom wolle das Hallen-Namensrecht bis zum Vertragsende 2030 behalten.

Genau daran scheiterten aber die bisherigen Versuche, einen Nachfolger als Team- und Namenssponsor zu finden. Denn die Unternehmen, die ein Interesse signalisierten, schreckten davor zurück, „ihre“ Mannschaft in einer Halle zu präsentieren, die vom Namen und der äußeren Erscheinung (Dominanz der Farbe Magenta sowie großes „T“ auf dem Hallendach) noch klar mit der Telekom in Verbindung zu bringen war.

Verein Pro Baskets sorgt sich um die Zukunft

Wiedlich bestätigte gegenüber der Rundschau im Juli, bei Gesprächen mit drei potenziellen Kandidaten für eine Telekom-Nachfolge sei deutlich geworden, dass diese ein Hauptsponsoring von der gleichzeitigen Übernahme des Namensrechts an der Halle abhängig gemacht hätten. Dieses Problem wäre jetzt ab 1. Juli 2023 ausgeräumt, wenn ein neuer Werbepartner das Namensrecht am Telekom Dome übernehmen kann.

Peter Mönnig, der Erste Vorsitzende des Baskets Bonn e.V., sieht der Zukunft dennoch mit gemischten Gefühlen entgegen: „Welche Auswirkungen der Telekom-Rückzug auf unsere Nachwuchsarbeit haben wird, lässt sich heute noch nicht absehen. Hier ist durch die vielen Jahre eine kostenintensive Förderstruktur aufgebaut worden, die wir gerne erhalten würden.“

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Auch die Pro Baskets, ein Zusammenschluss von 97 mittelständischen Bonner Unternehmen, die vor allem die Jugendarbeit der Baskets unterstützen, sorgen sich weiter um die Zukunft des Spitzen- und Nachwuchsbasketballs in Bonn.

„Wir halten es für eine gemeinsame Aufgabe von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Stadtgesellschaft, dringend eine Anschlussperspektive für das sportliche Aushängeschild der Stadt und das Ergebnis jahrzehntelanger Aufbauarbeit zu entwickeln“, heißt es in einer Erklärung der Pro Baskets.

Denn die Zukunft der Baskets sei noch keineswegs gesichert. „Im Gegenteil, die Zeit läuft schneller ab als viele erwarten. Denn der Lizenzantrag für die Saison 2023/24 nebst Finanzierungsnachweisen muss bis April 2023 der BBL vorgelegt werden. Und genau für die Saison 2023/24 klafft durch den Telekom-Rückzug eine erhebliche Lücke im Etat.“ (MK/EB)