Kommentar zur Lage des VfLEin Verein manövriert am Abgrund

Lesezeit 2 Minuten
Schoenberger Peter

Geschäftsführer Peter Schönberger

Gummersbach – as größte Problem, mit dem sich Traditionsclubs auf dem Weg zu neuen Erfolgen auseinanderzusetzen haben, sind die Erfolge der Vergangenheit. Sie werden daran gemessen – und messen sich selbst, auch wenn in der Gegenwart andere die Erfolge feiern.

Das gilt längst auch für den VfL Gummersbach und besonders für den scheidenden Geschäftsführer Peter Schönberger. Der war angetreten mit den knackigen Worten, der VfL sei eine „Weltmarke“ im Handball. Wahre Worte, aber nicht wegen der Gegenwart, sondern wegen der Vergangenheit. Der Ambition, die Kluft zu schließen, ist er in seiner nur 13-monatigen Amtszeit nicht gerecht geworden.

Es liegt aber nicht allein an Schönberger. Auf einer nach oben offenen Skala, wie sich ein Traditionsclub an den Abgrund manövrieren kann, haben alle Beteiligten beim VfL nach der trügerischen Ruhe der Vorjahre in den vergangenen 20 Monaten so ziemlich alles dafür getan, um einen historischen Höchstwert zu erreichen: zwei Trainerwechsel, jetzt der zweite in der Geschäftsführung, dazu die unklare Zukunft des Beirates.

Beseitigen lässt sich die Unruhe nur, wenn jetzt alle an einem Strang ziehen: im Club, in den Gremien, aber auch im Umfeld. Viele Traditionsclubs – im Handball wie im Fußball – sind daran gescheitert. Der VfL könnte die letzte Chance haben, das zu vermeiden – und alle lästigen Vergleiche mit dem Hamburger SV loszuwerden. Eine Chance, mehr nicht.

Rundschau abonnieren