Viktoria KölnDas sind die Gründe für die Präsidenten-Kandidatur von Ex-Prinz Holger Kirsch

Lesezeit 2 Minuten
Seit 2014 gehört Holger Kirsch dem Präsidium von Viktoria Köln an.

Seit 2014 gehört Holger Kirsch dem Präsidium von Viktoria Köln an.

Nach dem Tod des langjährigen Mäzens Franz-Josef Wernze sucht der FC Viktoria Köln unter Hochdruck nach neuen Hauptgeldgebern. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit für den Fußball-Drittligisten.

Die lange Suche nach einem Präsidenten für den Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln hat ein Ende. Der bisherige Vize Holger Kirsch (49) stellt sich auf der Mitgliederversammlung Mitte Dezember zur Wahl, die Nachfolge von Günter Pütz anzutreten. Der 72-Jährige hatte das Amt im November 2022 nach mehr als zehn Jahren aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Seither führen Kirsch, Franz Wunderlich (60) und Willy Scheer (66) die Vereinsgeschäfte. Das seit langem zusammenarbeitende Trio wird für drei weitere Jahre kandidieren; erweitert um Viktorias Wirtschaftsrat Markus Buchcik (51), der den frei werdenden Posten von Kirsch als Vizepräsident einnehmen soll.

Mit Holger Kirsch setzt der Club aus Höhenberg auf einen Netzwerker, dessen Kontakte tief in die Stadtgesellschaft hineinreichen. Der hauptberufliche Architekt fungierte 2015 als Prinz im Kölner Karneval und leitet seit 2020 den Kölner Rosenmontagszug. „Wir konnten den Verein in den letzten Jahren Schritt für Schritt auf ein immer wieder höheres Niveau entwickeln. Diesen Weg möchten wir, Franz Wunderlich, Willy Scheer, Markus Buchcik und ich, gerne weitergehen und unsere schöne Viktoria zukunftsfähig aufstellen“, erklärt Kirsch, der seit 2014 dem Viktoria-Präsidium angehört.

Profifußball bei Viktoria Köln nur noch wenige Jahre finanziell gesichert

Die Zeiten sind herausfordernd rund um den Sportpark Höhenberg. Im April verstarb der langjährige Mäzen Franz-Josef Wernze, der den Großteil des Etats stemmte. Dem Vernehmen nach lagen Wernzes jährliche Zuwendungen bei rund sechs Millionen Euro. Entstanden ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Das übriggebliebene Geld reicht nur noch wenige Jahre, um Profifußball finanzieren zu können. Pläne für den anvisierten Angriff auf die Zweite Bundesliga wurden hintenangestellt. Im Zuge des eingeleiteten Sparkurses muss das Drittliga-Team in dieser Saison stattdessen mit einem schmaleren Kader auskommen.

Im Hintergrund wird unter Hochdruck an Zukunftskonzepten und der Gewinnung zahlungskräftiger Sponsoren gearbeitet. Ein erster, wenn auch vergleichsweise kleiner Schritt ist gelungen: Seit dieser Saison ziert das Logo des Kölner Käseherstellers Peynoos die Trikotbrust. Die Höhe der Förderung soll im unteren sechsstelligen Bereich liegen. Ziel ist es, die finanzielle Last künftig auf mehrere Schultern zu verteilen. In Reihen der Kölner Viktoria hält man es nämlich für unwahrscheinlich, noch einmal einen Mäzen wie Franz-Josef Wernze zu finden. Der Entschluss, auf ein eingespieltes Vorstandsteam zu setzen, soll dabei helfen, in den Bemühungen um eine Zukunftssicherung flexibler reagieren zu können.

Rundschau abonnieren