Tote ElefantenkuhChumpol ist nicht ertrunken

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Die inzwischen verstorbene Elefantendame "Chumpol" aus dem Kölner Zoo. (Bild: Kölner Zoo)

Die inzwischen verstorbene Elefantendame "Chumpol" aus dem Kölner Zoo. (Bild: Kölner Zoo)

Köln – Der Elefant Chumpol, der am Mittwoch tot in einem Wasserbecken im Elefantenpark im Zoo gefunden wurde, ist nicht ertrunken. Eine Obduktion in der Uni Gießen ergab gestern, dass das Tier ein ausgekugeltes Hüftgelenk und großflächige Muskelschäden hatte. Vermutlich verstarb es "an den posttraumatischen Folgen", so der Zoo. Darüber hinaus ist der Elefant, der auf 30 Jahre geschätzt wurde, sehr viel älter. Das Tier hatte keine Backenzähne mehr, deshalb schätzen die Zoologen sein Alter auf etwa 55 Jahre. Vermutlich ist es in der Nacht zu Mittwoch zu heftigen Auseinandersetzungen mit einer oder mehreren Kühen gekommen. Bullen waren nicht bei der Gruppe.

Genaues konnte Zoo-Direktor Theo Pagel gestern nicht sagen. Zwar gibt es im Elefantenhaus Kameras, aber die Tiere, die sich im Dunkeln außerhalb des Hauses bewegt haben, wurden nicht gefilmt. Am Morgen hatte Chumpol heftige äußerliche Verletzungen und Abschürfungen am ganzen Körper, außerdem waren ihre Nägel abgebrochen. Diese äußerlichen Verletzungen seien aber nicht so heftig gewesen, dass man mit dem Tod des Elefanten rechnen musste. Zootierarzt Dr. Olaf Behlert habe ihm Antibiotika und ein Mittel gegen Schockzustände gegeben. Eine Auskugelung des Hüftgelenks ist bei Elefanten nicht heilbar. Äußerlich sei sie zwar nicht erkennbar gewesen, "die Verdachtsdiagnose bestand allerdings, und eine Euthanasie wurde bereits in Erwägung gezogen. Das Tier stand die ganze Zeit über unter Beobachtung."

Chumpol wurde gestern Morgen zur Obduktion in die Uni Gießen gebracht. Der Zoo-tierarzt war dabei. Bei Elefanten komme es immer wieder zu Rangauseinandersetzungen, das sei normal, hatte Behlert am Mittwoch gesagt, sie seien in der Freiheit ebenso zu beobachten. Allerdings gingen sie in der Regel ohne große Schädigungen aus. Pagel sagte, Chumpol habe in den letzten Tagen kleinere Auseinandersetzungen mit anderen Kühen gehabt, "aber nichts Außergewöhnliches". Die Herde verhielt sich gestern, als wenn nichts passiert wäre.

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