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Neue Aufnahme veröffentlicht„Was war das?“ – Frau von „Titan“-Pilot hörte Tod ihres Mannes

Lesezeit 3 Minuten
Dieses undatierte, von OceanGate Expeditions zur Verfügung gestellte Foto zeigt die „Titan“. Das Tauchboot implodiert auf dem Weg zum Wrack der „Titanic“. (Archivbild)

Dieses undatierte, von OceanGate Expeditions zur Verfügung gestellte Foto zeigt die „Titan“. Das Tauchboot implodiert auf dem Weg zum Wrack der „Titanic“. (Archivbild)

Im Juni 2023 verschwand die „Titan“ auf dem Weg zum Wrack der „Titanic“ – nun haben US-Behörden neue Aufnahmen veröffentlicht.

Neue Aufnahmen zeigen das Geräusch, das bei der Implosion des „Titan“-Tauchboots im Juni 2023 zu hören war. Das neue Bildmaterial wurde in der letzten Woche vom Marine Board of Investigation, der höchsten Untersuchungsinstanz der US-Küstenwache, veröffentlicht.

Kameras auf dem Mutterschiff des U-Boots hielten demnach den Moment fest, in dem Wendy Rush – deren Ehemann Stockton das Unternehmen OceanGate gegründet und das verunglückte Tauchboot gebaut hatte – und weitere Personen ein krachendes Geräusch hörten.

Video von „Titan“-Implosion: „Was war das für ein Knall?“

„Was war das für ein Knall?“, fragte Wendy Rush daraufhin und wandte sich an das anwesende Personal auf dem Mutterschiff. Die Crew ging jedoch zunächst nicht von einem Unfall aus. Stockton Rush und vier weitere Menschen an Bord der „Titan“ war zu diesem Zeitpunkt unterdessen bereits tot, wie sich später herausstellte.

In dem Moment, als das Geräusch auf den nun veröffentlichten Videoaufnahmen zu vernehmen ist, hatte das Tauchboot bereits eine Tiefe von etwa 3.300 Metern erreicht und befand sich seit etwa 90 Minuten auf dem Weg zum Meeresboden. Dort wollte die Besatzung das Wrack der „Titanic“ begutachten. 

Signal von „Titan“-Tauchboot kam wohl mit Verspätung an

Die US-Behörden gehen laut CNN nun davon aus, dass die „Titan“ bereits zu dem in den Aufnahmen hörbaren Zeitpunkt implodiert ist. Alle Insassen starben dabei sofort. Dass der Unfall auf dem Mutterschiff zunächst nicht bemerkt wurde, könne an einer Verzögerung eines Signals der „Titan“ gelegen haben, erklärte ein Experte gegenüber dem US-Sender.

Kurz nach dem dumpfen Knall im Video meldete einer der Mitarbeiter, dass die „Titan“ eine Nachricht über den Abwurf von zwei Gewichten gesendet habe. Laut dem Experten ist es jedoch möglich, dass die diese Nachricht unmittelbar vor der Implosion gesendet wurde, aber erst nach dem hörbaren Knall beim Mutterschiff angekommen sei. So könne bei der Crew zunächst der falsche Eindruck entstanden sein, dass die „Titan“ weiterhin normal funktioniert habe. 

Fünf Menschen sterben bei Implosion nahe „Titanic“-Wrack

Später verlor die Besatzung des Mutterschiffs dann den Kontakt zu dem Tauchboot. Bei der Implosion des rund sieben Meter langen und zweieinhalb Meter hohen Tauchboots starben neben dem 61-jährigen Oceangate-Chef Rush auch der 77-jährige Wissenschaftler Paul-Henri Nargeolet, der 58-jährige Abenteurer Hamish Harding, der 48-jährige Unternehmensberater Shahzada Dawood und dessen 19-jähriger Sohn Suleman.

Bereits vor Beginn der Tiefsee-Expedition hatten Experten Sicherheitsbedenken angesichts der Konstruktion des von Rush entworfenen Tauchboots angemeldet. Nachdem das Mutterschiff den Kontakt zur „Titan“ verloren hatte, folgte eine tagelange Suche, bei der zunächst noch Hoffnung bestand, die Crew lebend bergen zu können. Schließlich konnte nur noch die Implosion des Tauchboots und der Tod der Besatzung festgestellt werden. (das)