„Darauf bin ich nicht stolz“Tallulah Willis öffnet sich emotional zu schwerer Demenz ihres Vaters Bruce

Lesezeit 4 Minuten
Gemeinsam bei einer Gala im Juli 2018: Tallulah Willis und Vater Bruce Willis.

Gemeinsam bei einer Gala im Juli 2018: Tallulah Willis und Vater Bruce Willis.

In einem Essay hat Tallulah Willis die Demenz ihres Vaters Bruce und ihren schwierigen emotionalen Umgang mit der Erkrankung thematisiert.

Tallulah Willis, Tochter des früheren US-Schauspieler-Paars Bruce Willis und seiner Frau Demi Moore, hat in einem großen Statement ihren schweren Weg im Umgang mit der Demenz-Erkrankung ihres Vaters geschildert. Die Familie Willis machte im Frühjahr 2022 die Diagnose frontotemporale Demenz öffentlich, Bruce Willis musste wegen der gesundheitlichen Probleme seine Schauspiel-Karriere beenden. Tochter Tallulah äußerte sich nun mit einer großen Botschaft im Magazin „Vogue“.

„Ich habe einen mutigen Schritt gewagt und einen sehr ehrlichen Teil meines Lebens geteilt, in der Hoffnung, dass er bei den Menschen Anklang findet. Dort, wo Einsamkeit herrscht, und es Verbindung schafft“, schrieb Willis in der Ankündigung zu dem Vogue-Essay bei Instagram. „Es ist ein Geschenk und ein Privileg, so lange im Zentrum so vieler Sorgen zu stehen und Empfänger einer solch immensen Energie zu sein.“

Tallulah Wilis ergänzte in dem tausendfach geliketen Instagram-Post: „Ich bin meiner Familie und den Menschen, die ich liebe, unendlich dankbar, dass sie diesen Weg mit mir gegangen sind, auch wenn ich nicht erkennen konnte, wie besonders diese Art von Liebe ist.“

Tallulah Willis: Tochter von Schauspiel-Star Bruce schreibt über Demenz-Erkrankung ihres Vaters

In dem Vogue-Essay aus der Ego-Perspektive beschreibt sie den schweren Umgang mit der Akzeptanz der Erkrankung und dass die Familie zunächst auch die Anzeichen für die schwere Erkrankung übersehen habe. Das Essay trägt den Titel „Grief, Healing and the Road ahead“ – Kummer, Heilung und der Weg voraus. „Ich wechsle ständig zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, wenn ich über Bruce spreche: Er ist, er war, er ist, er war. Das liegt daran, dass ich Hoffnungen in meinen Vater setze, die ich nur sehr ungern aufgebe“, schreibt die 29-Jährige in dem Essay.

In dem Statement, in dem sich Willis emotional öffnet, beschreibt sie auch ihren eigenen Weg als Tochter eines Superstars. Sie berichtet vom Rampenlicht, der Familie und auch ihrer eigenen Therapie.

Im Frühjahr 2022 wurde die Familie Willis über den Gesundheitszustand von Vater Bruce informiert. Tallulah beschreibt, dass sie schon lange einen üblen Verdacht hatte. Ihr sei aufgefallen, dass etwas nicht stimme: „Ich gebe zu, dass ich Bruce' Niedergang in den letzten Jahren mit einem Anteil an Vermeidung und Verleugnung begegnet bin. Darauf bin ich nicht stolz. Die Wahrheit ist, dass ich selbst zu krank war, um damit umgehen zu können“, so Tallulah Willis in dem Statement.

Demenz von Bruce Willis: Tochter Tallulah beschreibt schwierige Zeit und Ausblick

Die Krankheit habe auch etwas mit Bruce Willis' Aufmerksamkeitspanne gemacht. Für Tallulah Willis hatte das große Auswirkungen, sie bezog es auf sich und in ihrem Kopf setzte sich ein Gedanke fest: „Ich bin nicht schön genug für meine Mutter, ich bin nicht interessant genug für meinen Vater“, schreibt sie in dem Essay.

Tallulah Willis beschreibt aber auch, dass es ihr nun besser gehe und sie sich viele Gedanken um ihren Vater macht: „Ich frage mich, wie kann ich es ihm angenehmer machen?“, schreibt sie. Und sie zeigt sich dankbar für die Zeit mit der Familie, auch wenn die Zeiten alles andere als einfach waren: „Es war nicht leicht, in einer so berühmten Familie aufzuwachsen und in den langen Schatten, die meine Eltern warfen, einen Lichtfleck zu finden. Aber immer öfter habe ich das Gefühl, dass ich in diesem Licht stehe.“

Mit Blick auf die neugeborene Tochter ihrer Schwester Rumer fand Tallulah sogar positive Worte in einer schwierigen Zeit: „Es fühlt sich an wie eine einzigartige und besondere Zeit in meiner Familie, und ich bin so froh, dass ich sie miterleben kann.“

Die Familie Willis hatte im Frühjahr 2022 von der Diagnose bei Schauspiel-Star Bruce Willis erfahren und diese öffentlich gemacht. Nachdem zunächst lange von geringen Gesundheitsproblemen berichtet wurde, lautete die Diagnose dann frontotemporale Demenz. Dabei handelt es sich nach Angaben des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) um „eine seltene Form einer schnell fortschreitenden Demenz“, bei der Nervenzellen im Stirnhirn und im Schläfenlappen des Gehirns absterben. Die Krankheit ist nicht heilbar. Tausende Fans des Schauspielers hatten ihre Solidarität und Mitgefühl bekundet. (mab)

Rundschau abonnieren