Die Kraft von einer Million LiterAlte Drahtzieherei in Wipperfürth ist Sanierungsfall

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Das vom Hochwasser beschädigte Weinregal entsorgen Sophie Weiß und Yannick Mergner.

Das vom Hochwasser beschädigte Weinregal entsorgen Sophie Weiß und Yannick Mergner.

Wipperfürth – Mehr als eine Million Liter Wasser habe bei der Unwetterkatastrophe im Untergeschoss der Alten Drahtzieherei gestanden, hat Geschäftsführer Renè Köhler ausgerechnet. Doch auch diese beeindruckende Zahl könne das Ausmaß der Beschädigungen, die teilweise auf den ersten Blick gar nicht sichtbar seien, nur ansatzweise beschreiben. 1,70 Meter hoch stand das 600 Quadratmeter große Untergeschoss unter Wasser.

Hintergrund

Das gesamte Ensemble alter Industriearchitektur an der Wupperstraße wurde beim schweren Unwetter und dem folgenden Hochwasser in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Während beim benachbarten Turbinenhaus sogar zeitweise ein Einsturz befürchtet wurde, kam der Kulturpunkt vergleichsweise glimpflich davon.

600 Quadratmeter im Untergeschoss des Veranstaltungszentrums Alte Drahtzieherei standen bis 1,70 Meter hoch unter Wasser. Die Technikzentrale inklusive der Installation für die aufwendige Bühnentechnik sind unbrauchbar.

Dort befindet sich unter anderem die Technikzentrale für das Veranstaltungszentrum mit entsprechender Starkstromversorgung und aufwendiger Elektroinstallation. Was davon noch verwendet werden kann, und wann der Strom wieder komplett eingeschaltet werden kann, ist derzeit noch nicht abzusehen, so der Geschäftsführer. Er lobt den Einsatz der Handwerker, die mit Hochdruck daran arbeiteten, die Schäden zu beheben. Wie lange das dauern werde, ist aber noch offen, weil manche Ersatzteile nur schwer zu bekommen seien und auch die ganze Dimension der möglichen Schäden in der Elektroinstallation noch nicht ermittelt sei.

Gastronomie soll als erstes wieder öffnen

Auch die Toilettenanlagen, die Kühlkammern mit den Lebensmitteln für das Restaurant Gusto, das Mobiliar für die Veranstaltungsräume, Tischwäsche und weitere Materialien für die Küche befanden sich in den Kellerräumen. Das Team um Sophie Weiß und Küchenchef Yannick Mergner räumt auf, sortiert was noch zu gebrauchen ist, schmeißt weg und putzt. Im großen Saal sitzen zahlreiche Helfer auf dem Boden und säubern von Hand jede Flasche einzeln. Darüber hinaus ist für Gastronomie und Küche nicht mehr viel zu verwenden, so das Fazit von Sophie Weiß.

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Renè Köhler ist stolz auf sein Team, das tolle Arbeit leiste und dankbar für die vielen Hilfsangebote, die von den Wipperfürthern gekommen seien. Doch bis es wieder Veranstaltungen im großen Saal der Alten Drahtzieherei geben könne, werde es noch eine ganze Zeit dauern. Vor September sei damit nicht zu rechnen. Optimistischer ist Köhler bei der Gastronomie und dem kleinen Saal, in dem aktuell ein Corona-Schnelltest-Center betrieben wird. Anfang August sollen hier wieder Schnelltests möglich sein und auch das Restaurant Gusto soll möglichst bald wieder öffnen. Daran wird weiter mit Hochdruck gearbeitet.

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