Eine ausgewachsene Boa Constrictor hatte sich am Sonntag in einen Garten im Lindlarer Ortsteil Altenlinde verirrt. Die Schlange war ihrem Besitzer ausgebüxt und hatte sich auf einer Terrasse in der Nachbarschaft in die Sonne gelegt. Die Terrasse gehört Familie Sprenger und dass das eigentlich in Südamerika beheimatete Reptil wieder eingefangen werden konnte, dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass Bäckermeister Stephan Sprenger rund anderthalb Stunden die Nerven bewahrte und sich hartnäckig bei Polizei, Feuerwehr und Reptiliennotruf durchtelefonierte.

Am Sonntagmittag hatte Stephan Sprenger die Schlange zufällig zwischen den Fahrrädern unter der Überdachung liegen sehen. „Oberarmdick war sie und lag in der Sonne“, berichtet der Lindlarer. Er hielt Abstand, ließ das Reptil allerdings nicht aus den Augen. „Nicht, dass die nachher einfach verschwunden wäre“, berichtet er. Sprenger wählte den Notruf und fragte parallel über Facebook, ob jemand in Lindlar seine Schlange vermisste.

Schlange in Lindlar entflohen: Schnelle Hilfe war schwer zu finden

Polizei und Feuerwehr konnten nicht helfen, denn eine eigene Tierrettung gibt es im Oberbergischen Kreis nicht. Schließlich landete er beim Reptiliennotruf in Bergisch Gladbach. Dort konnte man das Reptil mit Hilfe eines Whats-App-Fotos als Boa Constrictor identifizieren: Eine aus Südamerika stammende Art der Würgeschlangen. „Aber helfen konnten die auch so schnell nicht“, sagt Sprenger.

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Michael Lenzen

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Schließlich kam das Lindlarer Ordnungsamt. Ein Mitarbeiter nahm die Schlange vorsichtig und bugsierte sie in eine schwarze Plastikwanne, die Sprenger sonst immer nutzt, um Zement anzurühren.

Schließlich klingelte der Besitzer der Schlange bei den Sprengers an der Haustüre. „Der wohnt nur ein paar Häuser weiter“, berichtet der Lindlarer. Die Boa Constrictor sei dem Mann aus der Wohnung ausgebüxt. Der Eigentümer konnte das Reptil am Sonntagnachmittag erst einmal wieder mit nach Hause nehmen. Was die Schlangen-Flucht für Folgen hat, stand am Sonntag noch nicht fest.