Scheue Eidechsen und seltene OrchideenTeilnehmer erkunden die bergischen Steinbrüche

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Florian Schöllnhammer zeigt eine Gelbbauchunke.

Florian Schöllnhammer zeigt eine Gelbbauchunke.

Lindlar – Mit festem Schuhwerk, Rucksack und Verpflegung ausgestattet, gehen rund 25 Teilnehmer aus ganz Oberberg auf Entdeckungstour in den Steinbruch auf dem Brungerst in Lindlar. „Wir werden auf dem Gelände der Firma BGS die Tier- und Pflanzenwelt inmitten des Grauwacke-Steinbruchs erkunden und auch etwas über die Arbeit der Steinhauer erfahren“, erklärt Florian Schöllnhammer von der Biologischen Station Oberberg (BSO) den Teilnehmern zu Beginn der Exkursion.

„Lebensraum Steinbruch“ lautet der Titel der Tour, die vor allem die unterschiedlichen Tierarten des Grauwacke-Terrains aufzeigt. „Wir nennen das ,Sekundärbiotope’, in denen Arten zu finden sind, die man sonst eher in Flussauen oder im Gebirge antrifft – die Tiere hier in den Steinbrüchen haben sich somit an die von Menschen geschaffene Situation angepasst“, sagt der gelernte Landschaftsarchitekt, Naturkenner und Projektmitarbeiter der BSO.

Vor allem die Kinder sind neugierig auf die Lebewesen, das Sedimentgestein und die Fossilien. So entdecken die Teilnehmer etwa die Waldeidechse, die bis zu 18 Zentimeter lang ist und Steinplatten und Felsblöcke als Versteck nutzt. Oder auch die Gelbbauchunke, die bevorzugt gut gesonnene Flachgewässer zum Laichen bevorzugt, „hier in den Steinbrüchen nutzt sie auch Tümpel und wassergekühlte Fahrspuren“, beschreibt Schöllnhammer und präsentiert die Unke in seiner Hand (Foto). Zudem tarnt sich die Unke durch ihre braunfleckige Färbung auf der Oberseite perfekt im Gestein.

Aber auch die Geburtshelferkröte ist dort heimisch, im Bergischen wird die bis zu fünfeinhalb Zentimeter große Amphibienart auch Glockenfrosch genannt. Neben Kaulquappen in kleinen Wasserseen inmitten des großen Steinbruchs tummeln sich dort auch der Uhu, die Schlingnatter, zahlreiche Insektenarten wie Schmetterlinge und Heuschrecken. Auch Fledermäuse haben sind dort angesiedelt. Neben der Tierwelt zeigen sich in den Abbruchwänden auch verschiedene Pflanzen, wie die Mauerraute, der Braunstielige Streifenfarn sowie das Gefleckte Knabenkraut. Zu den Fossilien zählt etwa die Seelilie, die in das über 350 Millionen Jahre alte Sedimentgestein der Grauwacke eingebunden ist. Am Ende der rund dreistündigen Tour können die Teilnehmer noch kleinere Grauwacke-Steine und Fossilien als Andenken an die sehenswerte Tour mit nach Hause nehmen.

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