Ein Lindlarer Verein hilft Mädchen in Indien, weiter die Schule besuchen zu können – eine Spende, die das Leben der Mädchen ändern könnte.
FahrradspendeSo hilft ein Lindlarer Verein jungen Frauen in Indien aus der Armut

Fahrräder helfen Mädchen im Nordosten Indiens, weiterführende Schulen zu besuchen und durch höhere Bildung aus der Armut zu entkommen.
Copyright: Society of the Helpers of Mary
Acht Kilometer trennen Sonya von einer besseren Zukunft. Das Mädchen aus dem Ort Banshikar im Nordosten Indiens ist Waise, sie hat gute Noten, aber keine Möglichkeit, sicher in die Schule zu kommen. Ihre Geschichte schrieben nun Schwestern des Ordens „Helpers of Mary“ auf und schickten sie nach Lindlar.
25 Räder – robuste und einfache Transportmittel
Das Ergebnis: 25 Fahrräder sollen in der Stadt Odisha im Nordosten Indiens das Leben von Mädchen verändern. Die Räder werden mit einer Spende aus dem Rheinland angeschafft. Sie sind einfache und robuste Transportmittel, die die Mädchen sicher in die Schule bringen. „In ländlichen Gebieten Indiens brechen mehr als 60 Prozent der Kinder die Schule nach der vierten Klasse ab“, sagt Martin Kramm aus Lindlar, Vorsitzender der Indienhilfe Köln.
Mit der Fahrradspende will die Indienhilfe den Mädchen den Besuch einer weiterführenden Schule ermöglichen. In vielen Dörfern gebe es keine weiterführenden Schulen. Strecken von zehn Kilometer und mehr seien keine Seltenheit, so Kramm.
Mangel an Infrastruktur: Kreislauf von fehlender Bildung und Armut
Der Mangel an Transportmitteln und Infrastruktur führe dazu, dass Eltern ihre Töchter von der Schule abmelden würden, was indirekt auch zu Kinderarbeit, frühen Ehen und einer größeren Anfälligkeit für häusliche Gewalt führe. „Der Kreislauf von fehlender Bildung und Armut beginnt von vorne“, so Kramm.
Die Initiative für das Fahrrad-Projekt kam von der katholischen Ordensgemeinschaft der Helferinnen Mariens. Die Schwestern stellten den Kontakt zu 25 besonders motivierten Mädchen her und fragten bei der Indienhilfe an, ob eine Finanzierung möglich sei. Der Orden unterhält enge Beziehungen nach Lindlar und erhält regelmäßig Unterstützung, zum Beispiel vom Gymnasium Lindlar.
In der vergangenen Woche hatte sich der Vorstand der Indienhilfe mit dem Projekt beschäftigt, jetzt sei das Geld bereits nach Odisha unterwegs, so die Indienhilfe. Damit Sonya und ihre Mitschülerinnen weiter lernen können. (r)
Indienhilfe Köln
Weitere Informationen zur Indienhilfe gibt es unter der Telefonnummer 0 22 66/ 36 74 und im Internet.
Der Verein Indienhilfe Köln hat seinen Sitz in Lindlar und engagiert sich für die Verbesserung der Lebensumstände von Kindern in den armen Regionen Indiens, vor allem durch Bildungsprojekte.
Zentrales Anliegen ist dabei die Stärkung der Mädchen- und Frauenrechte auf dem Subkontinent. Dies wird vor allem durch die Unterstützung der katholischen Ordensgemeinschaft „Helpers of Mary“ erreicht, die mit mehr als 300 Ordensschwestern in über 63 Stationen in Indien aktiv ist und dort hilft, wo die Not am größten ist. Die Ordensgemeinschaft wurde von Anna Huberta Roggendorf aus Mechernich gegründet.