Wipperfürther PolitikBürgermeisterin zieht Bilanz nach einem Jahr

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Das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern ist Bürgermeisterin Anne Loth ein wichtiges Anliegen.

Das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern ist Bürgermeisterin Anne Loth ein wichtiges Anliegen.

Wipperfürth – Seit exakt einem Jahr ist Bürgermeisterin Anne Loth heute im Amt. Zeit für ein erstes Fazit über ein Jahr, das alles andere als gewöhnlich und durch die Corona-Pandemie geprägt war. Dazu kam noch die Hochwasserkatastrophe im Juli.

Amtsjahr geprägt durch Corona-Pandemie

Die Corona-Schutzmaßnahmen hätten dazu beigetragen, dass der Kontakt mit den Menschen gerade zu Beginn doch deutlich eingeschränkt gewesen sei, und so habe sie auch nach einem Jahr noch nicht alle Antrittsbesuche bei Unternehmen, Vereinen, Einrichtungen und Institutionen absolvieren können. Viele seien allerdings nicht mehr offen, sagt die 49-Jährige, die als parteilose Kandidatin von CDU und SPD bei der Kommunalwahl am 13. September 2020 mit 59,6 Prozent gewählt wurde.

Sie habe sich auf das Amt gut vorbereitet und mit vielem gerechnet, überrascht habe sie vor allem der schlechte Zustand der Büros in der Stadtverwaltung. Bei der Werbung um Fachkräfte sei das ein Aspekt, den man nicht unterschätzen dürfe. Ein attraktiver Arbeitsplatz zeichne sich nicht nur durch die Art der Tätigkeit, das Umfeld, Aufstiegschancen oder Kommunikation aus, sondern auch durch eine vernünftige und zeitgemäße Ausstattung. Das reiche vom Platzangebot über Bildschirme bis hin zu Teeküchen, Sozialräumen und Toiletten. Deswegen sei es wichtig, mit dem ehemaligen Kolpinghaus voranzukommen. Es sei positiv, dass mit dem Kersting-Haus auf dem Radium-Gelände jetzt die ersten modernen Büroräume zur Verfügung stünden.

Positiv überrascht war sie, dass der Übergang von ihrem Vorgänger Michael von Rekowski auf sie reibungslos geklappt habe und wie gut sie von Mitarbeitern, aber auch den Bürgern aufgenommen worden sei.

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Im Lockdown und bei den Corona-Einschränkungen sei der Kontakt zur Bevölkerung und den Einrichtungen und Firmen viel zu kurz gekommen. Dafür habe sie mehr Zeit für interne Gespräche und die Einarbeitung in die wichtigen Themen gehabt, Loth sieht auch eine positive Seite der Einschränkungen.

Persönlich sehr betroffen gemacht habe sie der Tod von SPD-Chef Ralf Wurth und des UWG-Fraktionsvorsitzenden Harald Koppelberg. Und auch die Hochwasserkatastrophe im Juli mit Schäden an der Infrastruktur, bei Unternehmen und Privathaushalten, sei eine tiefgehende Erfahrung gewesen.

Im Rückblick auf das erste Jahr, in dem sich so viel ereignet habe, dominierten aber die positiven Erfahrungen. Wie etwa der Brief von Kinder zum Spielplatz im Siebenborn, für den sie sich neue Spielgeräte wünschten. Sie habe die Kinder eingeladen und dann habe man auch eine Lösung gefunden. Das sei auch ihr Weg im Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern: Probleme, Anregungen und Kritik anhören und ernst nehmen und dann gemeinsam Lösungen finden. Das sei nicht immer einfach, denn die Verwaltung sei keine freie Wirtschaft und an deutlich mehr Vorgaben gebunden. Das führe oft dazu, dass Prozesse sehr lange dauern würden. Auch das sei eine Erfahrung, die sie in ihrem ersten Amtsjahr gemacht habe. Wobei bei allen Prozessen, ob intern oder extern, die Kommunikation ein entscheidender Schlüssel sei. Das Gespräch mit allen Beteiligten sei ihr sehr wichtig, betont die 49-Jährige.

Ein- und Überblick bei den wichtigsten Themen

Mittlerweile habe sie einen guten Über- und Einblick bei den wichtigen Themen. Und davon gebe es eine ganze Reihe. Allen voran das Stadtentwicklungskonzept Isek, mit dem die Weichen für die nächsten Jahrzehnte gestellt würden. Nicht zu vergessen die Schulen, auch Busbahnhof und ehemaliges Kolpinghaus zählten dazu .

Die Herausforderungen, vor denen die Hansestadt stehe, mit der Politik und den Bürgern anpacken und bewältigen: das sei Anspruch und Aufgabe zugleich. Wobei klar sei, dass es viele Felder gebe, auf denen es Lösungen nur gemeinsam mit dem Kreis und der Unterstützung von Bund und Land geben könne. Der Austausch und die Zusammenarbeit auf diesen Ebenen gewinne zunehmend an Bedeutung. Es gebe viel Arbeit, aber sie mache Spaß.

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