Wipperfürth – Schlager sollen ja glücklich machen – nicht nur denjenigen, der sie singt, sondern auch den, der sie hört. Davon ist zumindest das Ehepaar Stephanie und Frank Neumann aus Wipperfürth überzeugt und hat sich für die Adventszeit dazu eine Aktion ausgedacht: Einen musikalischen Adventskranz.

Und obwohl es die Temperaturen kaum vermuten lassen, proben sie schon fleißig „Schneeflöckchen“ und „Oh, Tannenbaum“. Denn sie wollen an jedem Adventswochenende in einem Seniorenheim in der Umgebung musizieren.

Musikalisch ist bei den Neumanns alles handgemacht

Stephanie und Frank Neumanns machen alles gemeinsam, auch musikalisch. Da kommen sie aus der Countrymusik. Nun sind sie zu den deutschen Volksschlagern gewechselt. Möglich, dass das von ihrem langjährigen Umfeld beeinflusst ist, denn sie lebten lange in Bayern. Nun sind sie zurück in die Heimat gezogen und in Dohrgaul gelandet.

Musikalisch ist bei den Neumanns alles handgemacht. Auch die produziert das Ehepaar im eigenen Tonstudio mit allen Raffinessen. Der 59-jährige Frank ist für das Musikalische und die Technik zuständig und spielt die Instrumente hintereinander ein, die 60-jährige Stephanie kümmert sich um die Organisation und die Betreuung der Social Media-Accounts und schreibt die Texte.

„Ein guter Song beinhaltet eine gute Geschichte“

„Nach Süden“, „Sommer, Sonne, Strand und Meer“ oder „Träume im Wind“ lauten einige Titel. Sie laden ein, sich einerseits wegzuträumen, andererseits auch das Tanzbein zu schwingen. Es sind entspannte, aber fröhliche Melodien mit Texten über Sehnsucht, Liebe und gemütliche Behaglichkeit.

„Ein guter Song beinhaltet eine gute Geschichte, am besten etwas aus dem Leben mit einem sinnhaltigen Text verbunden“, sagt Stephanie. Ideen haben die Neumanns viele so auch das „Couchkonzert“, wo sie „Dat kleine Souvenir“ der Micky-Brühl-Band gesungen und auf Facebook gestreamt haben. Micky Brühl hat das Video wiederum auf seiner Seite geteilt, berichten die Neumanns stolz. Der größte Fan ist allerdings die zweieinhalbjährige Enkelin.

Wenn sie „Oma und Opa Lala“ besucht, fordert sie das gemeinsame Musizieren direkt ein. Traum der beiden ist aber: „Einmal auf einer großen Bühne stehen“, sagt der gelernte Industriekaufmann Frank. Für die Aktion in den Seniorenheimen üben sie bereits: Eigene Lieder, aber auch traditionelle und volkstümliche Lieder zum Fest. Das hören auch die Nachbarn schon mal beim Grillen im Hochsommer. Die nehmen es mit Humor. „Die Show muss eben stehen“, so Frank. Die Idee hatte übrigens Stephanie, die als Pflegefachkraft selbst 33 Jahre in Seniorenheimen gearbeitet hat und weiß, gut dort Musik ankommt. Die ersten Adventskonzerte sind schon ausgebucht.