Das erste Mal seit Corona wurde auf dem Wipperfürther Marktplatz wieder von der KG Baulemann traditionell der Nubbel verbrannt.
Tradition auf dem MarktplatzIn Wipperfürth brennt der Nubbel für die Karnevalssünden

Der Nubbel brennt, die Jecken schunkeln zum Klassiker „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“.
Copyright: Michael Lenzen
Mit der Verbrennung des Nubbels und der Auskleidung der Tollitäten ist die aktuelle Karnevalssession endgültig vorbei. Nach zwei Jahren Zwangspause freuten sich die Jecken besonders, wieder feiern zu können.
Und auch beim Ausklang waren noch einmal knapp 100 Jecke auf den Marktplatz gekommen, um zu sehen wie die KG Baulemann anno pief die Nubbelbrennung gestaltet. Unter ihnen Mitglieder der KG Rua Kapaaf aus Radevormwald, des Tanzcorps Blau-Weiß Neye, die Hanse Husaren und der KG Dreispitz.
Gericht über den Nubbel
Im Trauerzug mit der künftigen Witwe, dargestellt von Beate Theunissen, zogen die Baulemänner durch die Markstraße vor das Rathaus, wo Gericht über den Nubbel gehalten wurde. Pandemus, der Name bezieht sich auf die Pandemie wird zahlreicher Verfehlung im Karneval angeklagt.

Der traurigste Moment der Session: Jungfrau Dirklinde gibt die Insignien an Bürgermeisterin Anne Loth zurück.
Copyright: Michael Lenzen
Bürgermeisterin Anne Loth, die vor zwei Jahren das erste rot-weiße Dreigestirn der Hansestadt proklamierte, nahm die Insignien der närrischen Herrschaft wieder an sich und dankte dem Dreigestirn und allen Jecken der Stadt für eine tolle Session.
Mit der Verbrennung sind karnevalistischen Sünden gebüßt
Der Richter (Matthias Schwanz) trug die Anklage vor. Zwei Jahre konnte kein Karneval gefeiert werden, das Auto des Bauern war auf einem Parkplatz eingeschlossen, der Bus des Dreigestirns eingefroren, der Wipperfelder Mütterkaffee abgesagt, die Namen von Bauer und Jungfrau falsch wiedergeben worden, all diesen Taten und noch weitere Punkten wurden dem Nubbel Pandemus unterstellt.
Die halbherzige Verteidigung der laut weinenden Witwe konnte den Richter auch nicht überzeugen und so war klar, dass der Nubbel verbrannt wird und damit auch die karnevalistischen Sünden gebüßt sind.
Publikum sprach den Nubbel in allen Punkten schuldig
Dass die Narrenzunft Neye den Auftritt des Dreigestirn der KG Baulemann im Festzelt untersagt hatte, war kein Anklagepunkt. Den Vorfall habe man bewusst nicht mehr thematisiert, so Dirk Osberghaus.
In allen Punkten sprach das Publikum den Nubbel schuldig und so legten die Gardisten das Feuer an die Puppe. Zu den Klänge von „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“ sangen und schunkelten alle mit. In der Penne ließen die Baulemänner mit einigen Jecken dann noch die Session endgültig ausklingen.