Im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie ist der Zug deutlich kleiner geworden. Aber auch neue Gruppen nahmen in Wipperfürth teil.
Einige Neue dabeiJecke feiern wieder bei Karnevalszug in Wipperfürth – die schönsten Bilder

Nach zwei Jahren Pause aufgrund der Pandemie konnte der Zug in Wipperfürth wieder stattfinden.
Copyright: Dierke Fotografie
Zwei Jahre in Folge musste der große Wipperfürther Karnevalszug wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Nun können die Jecken endlich wieder Fastelovend feiern, nur das Wetter spielt nicht mit. Acht Grad Celsius und Dauerregen dämpfen die gute Laune zunächst ein wenig. Um 12.11 Uhr startete der jecke Zoch in der Beverstraße. Von dort geht’s einmal durch die gesamte Neyesiedlung, die Heimat der Narrenzunft, die den Zug organisiert. Der Zug zieht weiter über die Egener Straße in Richtung Innenstadt.
Gegen 14.20 Uhr erreicht der jecke Lindwurm die Bahnstraße, wo sich in Höhe von Penny- und Raiffeisenmarkt und unter der Brücke der Westtangente jede Menge jeckes Volk versammelt hat. Fellige Hasen, aufblasbare Haie und himmelblaue Krümelmonster jubeln laut und rufen „Kamelle, Kamelle!“ Und sogar der Regen hat aufgehört. „Mit diesem Wetter können wir gut leben“, freut sich Zugleiter Klaus Pusch. Die Regenschirme werden kurzerhand zum Kamellefänger umfunktioniert.
Zug gegenüber der Vor-Corona-Zeit deutlich kleiner
Gegenüber den Vor-Corona-Zeiten ist der Zug mit 18 Wagen, 13 Fußgruppen und zwei Kapellen deutlich geschrumpft. Dafür sind ein paar Neulinge dabei, wie die Gruppe „Ottmar und Göhrlich“, die den Pflegenotstand aufs Korn nimmt. „Auf dem Wodkahügel geht es rund, denn der Felderhofer Kamp ist bunt“ lautet das Motto des Bürgervereins Felderhofer Kamp, dessen Mitglieder in regenbogenfarbenen Kostümen daher kommen – sicher auch eine Anspielung auf die Fußball-WM.
Die „Kölner Wale“, ebenfalls zum ersten Mal mit dabei, gehen als bunte Bauarbeiter im Zug mit. Ein echter Hingucker sind auch die bunten Schmetterlinge der „Lückenbüßer“. Die KG Baulemann ist trotz Corona kräftig gewachsen, und ist gleich mit drei Wagen im Zug dabei. Und endlich kommt auch das Dreigestirn mit Prinz Marcus, Bauer David und Jungfrau Dirklinde zu seinem Zug. Die weiteste Anreise hatte auch in diesem Jahr wieder der Fanfarenzug aus dem schleswig-holsteinischen Groß Grönau, die Kapelle ist Stammgast beim Wipperfürther Zug.
Die „Grenzgänger“ aus Erlen feiern Karneval „wie auf Hawaii“, auf dem Wagen steht eine Südseeinselhütte mitsamt dazugehöriger Palme. Die „Echten Fründe kommen mit einem imposanten Piratenschiff angeschippert. Die Wagenbauer aus Hüttenhausen haben eine Skihütte gebastelt, inklusive Konfettikanone. Eine der größten Fußgruppen stellt in diesem Jahr die Reitergemeinschaft Kremershof, die sich als Affen kostümiert haben.
Und dann, nach einer Dreiviertelstunde, kommt auch schon das Zugende in Sicht. Das Tanzcorps Blau-Weiß Neye ist mit Tanzmäusen, den Bärchen und der Garde dabei. Ihnen folgt der Senatorenwagen der Narrenzunft Neye, unter den Senatoren ist unter anderem der langjährige Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Flosbach. Und dann kütt der zweite Prinzenwagen. Endlich, nach zwei vergeblichen Anläufen, könnten Prinz Bonsai und Prinzessin Bianca ihren Zug genießen. Mit vollen Händen werfen sie die Kamelle unters närrische Volk, das ihnen zujubelt. Wipperfürth Alaaf!