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Es wird noch nachgebessertProbleme für Sehbehinderte am Marktplatz in Wipperfürth

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Die Treppen am Marktplatz heben sich farblich kaum ab. Menschen mit einer Seheinschränkung können sie daher nicht sicher benutzen.

Die Treppen am Marktplatz heben sich farblich kaum ab. Menschen mit einer Seheinschränkung können sie daher nicht sicher benutzen.

Wipperfürth – Die hellen Stufen, die vom Marktplatz zur Hochstraße und in Richtung Evangelischer Kirche führen –für Menschen mit einer Sehbehinderung sind sie ein großes Problem. „Sie können nur ganz schlecht erkennen, wo eine Stufe endet und die nächste beginnt“, erklärt Maria Lamsfuß, die neue Vorsitzende des Inklusionsausschusses. Die Interessenvertretung der Menschen mit Handicap traf sich jetzt – nach verschiedenen Online-Meetings – wieder zu einer Präsenzsitzung im Rathaus.

Gemeinsam mit Fachleuten der Verwaltung wurde eine Vielzahl von Themen diskutiert, darunter auch die Treppen am Marktplatz und im Rathaus. Denn auch im Gebäude gibt es helle Stufen. „Schon mehrfach sind dort Personen mit einer Sehbehinderung gestolpert, weil der Kontrast fehlt“, so Lamsfuß. Das Ergebnis der Diskussion: Die Treppen sollen jetzt farblich nachgebessert werden.

Mit Farbkanten gegen Stolperfallen

Bei der neuen Treppenanlage, die vom Surgères-Platz zur Stursbergs Ecke führt, ist dies von Anfang an geschehen. Farblich abgesetzte Streifen, sowohl auf der Tritt- als auch auf der Setzstufe, sollen für eine bessere Sichtbarkeit sorgen. Die Markierungen sollen allerdings nicht über die gesamte Treppenbreite, sondern nur im Bereich der Handläufe angebracht werden. „Das hat den Vorteil, dass die Menschen mit einer Sichtbeeinträchtigung in Richtung der Handläufe geleitet werden“, so Lamsfuß. Wie die Treppen am besten farblich nachgerüstet werden können, wird jetzt von der Verwaltung untersucht. Laut Ralf Hagen, dem Leiter der Abteilung Tiefbau, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Eine Möglichkeit bestehe im Aufbringen einer Folie, eine Schiene im Bereich des Handlaufs sei auch eine mögliche Alternative. Warum aber hat die Stadt die Treppen am Marktplatz nicht von vornherein mit farblichen Markierungen versehen, so wie die Treppe am Busbahnhof? „Wir lernen immer noch dazu“, sagte Ralf Hagen. Künftig werde man ausschließlich Stufen mit vorgefertigter Kontrastkante verwenden.

Frage um Entwässerungsrinne

Strittig ist nach wie vor die Frage der Entwässerungsrinnen auf dem neu gestalteten Marktplatz. Aus Sicht des Inklusionsbeirates bilden sie Stolperkanten. Möglicherweise können einige der Kanten abgeschliffen werden. Beim Thema „barrierefreies WC am Marktplatz“ ist weiterhin Geduld gefragt. Wie Bürgermeisterin Anne Loth im Ausschuss für Schule und Soziales und dann nochmals im Stadtentwicklungsausschuss versicherte, gebe es keinen Baustellenstopp – dieser Eindruck war im Inklusionsbeirat entstanden. Loth bedauerte, dass es hier ein Missverständnis gegeben habe, dafür übernehme sie die Verantwortung.

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Die Stadt habe lediglich die Planung für die Interimslösung an der Haupt- und Realschule vorgezogen. „Ab Sommer wird ein Architekt mit Hochdruck an der Toilettenanlage arbeiten“, versprach sie. Als Standort sei nach wie vor der Innenhof des Rathauses vorgesehen. Ganz wichtig ist dem Inklusionsbeirat, dass er bei den Planungen für den neuen Busbahnhof von Anfang an mit einbezogen wird. (cor)

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